Allgemeine Berichte | 27.04.2016

Diözesanversammlung der Kolpingsfamilie in Rheinbach

„Wir brauchen für Flüchtlingsarbeit keine Pädagogen, sondern Menschen mit Herz“

Auf der Kolping-Diözesanversammlung in Rheinbach wurde der Johann-Gregor-Breuer-Preis für innovative Bildungsarbeit an die Kolpingsfamilie Köln – Rund um Immendorf verliehen. V.l. Peter Henze (Kolpingsfamilie Köln – Rund um Immendorf), Lena Hemme, Sylvia van den Heuvel (Künstlernetzwerk „Südart“), Pfarrvikar Reinhold Steinröder, Martin Rose und Günther Herberhold vom Kolpingwerk Diözesanverband Köln. Rechts daneben ist Adolph Kolping als Pappfigur zu sehen.JOST

Rheinbach. „Wie können wir Flüchtlinge in unsere Gesellschaft integrieren?“ Diese Frage stellten sich 200 Delegierte des Diözesanverband Köln des Kolpingwerks bei ihrer Diözesanversammlung in Rheinbach. Die CDU-Landtagsabgeordnete Serap Güler sprach dabei über das Thema „Integration durch Bildung“. Die gläubige Muslima mit türkischen Wurzeln engagiert sich seit Jahren im Vorstand des katholischen Kolping-Bildungswerks in Köln-Mülheim und stellte fest: „Im Umgang mit Flüchtlingen haben wir bisher gehandelt wie Mutter Theresa: Wir haben Nahrung, Kleidung und Unterkunft gegeben. Jetzt wird es Zeit zu handeln wie Adolph Kolping: Wir müssen ihnen echte Chancen auf Bildung geben und sie in den Arbeitsmarkt integrieren!“ Ohne Unterstützung von Ehrenamtlern werde das aber nicht gehen.

Engagierte müssen sich vernetzen

In einer Talkrunde zum ehrenamtlichen Einsatz für Flüchtlinge waren sich alle einig: Engagierte müssen sich miteinander vernetzen. So haben in Troisdorf die katholische und evangelische Gemeinde gemeinsam ein Flüchtlingscafé organisiert, das Flüchtlingen jeden Donnerstag für zwei Stunden offensteht. Trotzdem sei die Scheu bei manchen Mitbürgern groß, sich einfach einmal dazuzusetzen. „Manche Menschen sagen, sie wären nicht qualifiziert genug für die Flüchtlingsarbeit. Aber wir brauchen keine Pädagogen, wir brauchen Menschen mit Herz!“, sagte Hans-Herbert Broermann. Die Kolpingsfamilie Wipperfürth hat ihren Schwerpunkt beim ergänzenden Sprachunterricht gesetzt. Außerdem übernehmen Kolpinger Patenschaften für Flüchtlinge, begleiten sie zu den Behörden, helfen bei Einschulungen und der Anmeldung in Sportvereinen. Seit ein paar Wochen bemüht sich die Initiative „Arbeit für Flüchtlinge“ darum, Flüchtlingen den Berufseinstieg über Praktika zu ermöglichen.

Die Kolpingjugend Köln bietet für Flüchtlingskinder im Stadtteil Blumenberg eine Fußballgruppe und eine Tanzgruppe an. „Fußball ist ein Kontaktsport, aber am Anfang war es bei uns leider ein Kampfsport“, sagte Benedikt Volberg, Diözesanleiter der Kolpingjugend. „Viele Jugendliche hatten noch nie ein Gruppengefühl kennengelernt, wie man es im Kindergarten erlebt. Am Anfang wurde geschubst, getreten und geschlagen.“ Doch was die Sozialpädagogen geschafft hätten, sei erstaunlich. „Es wird zusammen gespielt, nicht gegeneinander. Wir können sagen, dass dort Integration funktioniert hat!“ Diözesanpräses Peter Jansen meinte, es komme bei den großen Herausforderungen unserer Zeit gerade auf die kleinen Schritte an, die jeder von uns tun könne, um Not zu lindern.

Johann-Gregor- Breuer-Preis verliehen

Im Rahmen der Diözesanversammlung wurde der Johann-Gregor-Breuer-Preis verliehen. Er ging an die Kolpingsfamilie Köln – Rund um Immendorf für das Projekt „Künstler sehen Kolping“. Das Künstlernetzwerk „Südart“ hatte in Zusammenarbeit mit der Kolpingsfamilie Collagen, Fotos und Gemälde geschaffen, die sich mit Leben und Werk des katholischen Priesters Adolph Kolping auseinandersetzen. Gezeigt wurden die Kunstwerke unter anderem auf dem Kolpingtag 2015 in Köln. Mittlerweile hat die Wanderausstellung einen vollen Terminkalender. Kolpingsfamilien buchen sie gern im Rahmen von größeren Veranstaltungen für ihre Versammlungsräume.

Zum Schluss der Diözesanversammlung honorierten die Delegierten die hervorragende Arbeit ihres Vorsitzenden und seiner Stellvertreterin. Mit überwältigender Mehrheit wurden Martin Rose und Sabine Terlau in ihren Ämtern bestätigt. Dr. Tobias Kanngiesser übernahm das Amt als Leiter des Diözesanfachausschusses Glaube und Liturgie. Ansgar Schuldenzucker von der Kolpingsfamilie Bonn-Zentral kandidierte zum ersten Mal für den DV-Vorstand ohne festgelegten Arbeitsbereich. Er setzt seinen Fokus auf engagierte Bildungsarbeit. Matthias Bierth wurde zum Vertreter der Bezirke gewählt.

JOST

Auf der Kolping-Diözesanversammlung in Rheinbach wurde der Johann-Gregor-Breuer-Preis für innovative Bildungsarbeit an die Kolpingsfamilie Köln – Rund um Immendorf verliehen. V.l. Peter Henze (Kolpingsfamilie Köln – Rund um Immendorf), Lena Hemme, Sylvia van den Heuvel (Künstlernetzwerk „Südart“), Pfarrvikar Reinhold Steinröder, Martin Rose und Günther Herberhold vom Kolpingwerk Diözesanverband Köln. Rechts daneben ist Adolph Kolping als Pappfigur zu sehen.Foto: JOST

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