Der lang ersehnte Vulkan-Ausbruch: Heimsieg gegen Nürtingen
Koblenz/Weibern feiert endlich wieder ein Erfolgserlebnis
Koblenz/Weibern. Und plötzlich stimmt die Körpersprache wieder. Werden Angriffe erfolgreich und konzentriert zu Ende gespielt. Wird in der Abwehr hart gearbeitet. Und nach dem Spiel mit freudestrahlenden Gesichtern gemeinsam mit den Fans gefeiert. „Das war nicht nur ein Sieg, das war eine Befreiung“, sagt Vulkan-Ladies-Trainer Caslav Dincic nach dem 33:23 (19:10)-Erfolg seiner Mannschaft gegen die TG Nürtingen. Koblenz/Weibern hat damit nach zuletzt drei Niederlagen in Folge in die Erfolgsspur zurückgefunden.
Von Beginn an war zu sehen, dass sich die Vulkan-Ladies ganz anders präsentierten
Keine sieben Minuten waren gespielt, da war schon deutlich zu spüren: Dieses Spiel könnte zur lange ersehnten Wende werden für die Vulkan-Ladies. Und das lag nicht nur an der frühen 5:1-Führung, die natürlich gut tat und Selbstvertrauen brachte. Es lag vor allem an der Art und Weise, wie sich die Mannschaft in diesem so wichtigen Spiel präsentierte. „Es ist schon verrückt“, sagte Dincic. „Und, ganz ehrlich: So wenig ich mir die zuletzt bitteren Niederlagen erklären konnte, so wenig kann ich jetzt erklären, warum wir auf einmal wieder so stark gespielt haben. Wobei, es ist eigentlich ganz einfach: Die Spielerinnen haben endlich wieder gezeigt, was sie wirklich können.“
Dass man im bisher sportlich unbefriedigenden Jahr 2016 nicht immer das volle Leistungsvermögen abgerufen hatte, stand außer Frage. Gegen Nürtingen jedoch kehrten jene Elemente zurück, die das Team in der ersten Saisonhälfte so stark gemacht hatte. „Wir haben sehr schnell und variabel nach vorne gespielt, auf diese Art und Weise in der ersten Halbzeit gleich 19 Tore geschossen. Dazu haben wir eine sehr, sehr gute Abwehr gespielt.“
In der ersten Halbzeit gelang den Gästen die Führung
Bis zur Hälfte der ersten Halbzeit pendelte sich der Vorsprung bei drei, vier Toren ein. Dann jedoch legten die Gastgeberinnen noch eine Schippe drauf, zogen von 8:5 auf 12:5 davon, bauten die Führung bis zur Pause auf neun Tore aus (19:10).
Und auch nach dem Seitenwechsel kam kein Bruch in das flüssige Spiel der Vulkan-Ladies – im Gegenteil: Nach 47 Minuten betrug der Vorsprung gegen das nur zwei Tabellenplätze schlechter platzierte Team aus Nürtingen 15 Tore (29:14). Danach traf Dincic die einzig richtige Entscheidung – und ließ alle Spielerinnen im Team an diesem wichtigen Erfolg teilhaben. „Alle sollten ihre Chance bekommen, in dieser Partie Spielzeit zu bekommen“, sagt der Trainer. „Das war ein Erfolg der gesamten Mannschaft. Natürlich haben wir durch die Wechsel ein wenig den Rhythmus verloren. Aber das schmälert nicht unsere starke Leistung.“ Am Ende stand ein nie gefährdeter 33:23-Heimsieg auf der Anzeigentafel der Koblenzer Conlog Arena.
Trainer Dincic ist stolz auf die ganze Mannschaft
„Diana Sabljak hat das Spiel heute sehr gut organisiert“, lobte Dincic. „Dora Varga hat viel Verantwortung übernommen. HIldigunnur Einarsdottir hat am Kreis und in der Abwehr stark gespielt ... ach, eigentlich war es eine starke Leistung der gesamten Mannschaft“, unterbricht der Trainer seine Auflistung. Doch Dincic wäre nicht Dincic, wenn er nicht nach einem solchen Erfolg auch unterstreichen würde: „Wir sind alle sehr glücklich über den Sieg, mir ist ein sehr großer Stein vom Herzen gefallen. Aber das macht unsere Niederlagen zuvor nicht vergessen. Die Leistung von heute müssen wir jetzt wieder konstant zeigen, um das gut zu machen, was wir unseren wahnsinnig tollen Fans und Zuschauern zuvor zugemutet haben. Von professionellen Spielerinnen erwarte ich eine solche Leistung jede Woche.“
Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern: Zec, Gerken, Grob – Sabljak (7), Varga (9/1), Hradilova (6/4), Einarsdottir (4), Odrowska (1), Adamkova, Ringleb (5), Kundija, Stockhammer (1).
Schiedsrichter: Oliver Frankholz/Philipp Frankholz.
Zuschauer: 311.
Siebenmeter: 5/5 – 2/2.
Zeitstrafen: 2 - 2.
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