Allgemeine Berichte | 04.02.2016

Große Erpeler KG

Alte und Freie Herrlichkeit Erpel hat mit Oli I. einen blaublütigen Regenten

Traum von einer erfolgreichen Rathausverteidigung zerplatzte wie Seifenblasen

Während Oli I. als Regent von Erpel „arbeiten“ musste, konnte der Rest der Festgesellschaft fröhlich schunkele.

Erpel. Nach Kasbach-Ohlenberg ist seit einigen Wochen nun auch Erpel als zweite Gemeinde im nördlichen Kreis Neuwied fest in der Hand der Narren. Wie in den Vorjahren hatten sich die Narren um den Vorstand der Großen Erpeler KG (GEK) zunächst in Sankt Severinus den geistlichen Beistand gesichert. „Wir kommen alle in den Himmel, weil wir so brav sind“, hatte Pfarrer Günter Lülsdorf den Heerscharen von Prinz Oli I. und der GEK-Vorsitzenden Martina Schwager versprochen. Entsprechend zogen diese dann, angeführt vom Tambourcorps zusammen mit dem Möhnenklub des Ortes und den Heisterer Möhnen zur Prinzenburg, um die Tollität zum Rathaussturm abzuholen.

Da hatten sich die Mitglieder des Ordenskapitels mit ihrem Sprecher Gregor Noll längst um Bürgermeisterin Cilly Adenauer und ihrem Schraate-Völkchen, den Beigeordneten Heinrich Holkenbrink, Gisela Stahl und Friedel Witten nebst VG-Chef Karsten Fehr, im Ratssaal verschanzt. Hatten im Vorjahr schwere Basaltbrocken neben den drei Fenstern und dem Balkon im Obergeschoss gelegen, um die Heerscharen von Prinzessin Christiane I. zu bombardieren, so bereiteten die Verteidiger dieses Mal hinterhältigere Waffen vor. Mit unzähligen zerplatzenden, in den Augen beißenden Seifenblasen wollten sie die anstürmenden Stadtsoldaten blenden und so eine Schlüsselübergabe verhindern.

Dagegen fuhr die GEK neben ihrer Gulaschkanone ungemein schweres Geschütz auf. Ja sogar einen neuen Gefängniswagen, den der Elferrat im Jubiläumsjahr gebaut hatte, stellte Geschäftsführer Andreas Schwager dem jecken Völkchen vor, das erwartungsvoll das Rathaus umlagerte. „Mit dieser neuen, ausbruchsicheren ‚Minna‘ werden die Prinzengarde und die Stadtsoldaten am Samstagnachmittag schlafmützige Miesepeter und Fastelovendsmuffel zum Maat karren, um sie dort dem Hohen Gericht zu übergeben“, berichtete er, während sich Oli I. mit Prinzenführer Uwe Kochems, Terminator Jörg Buchmüller und Koch Dieter Heck im Schutz von Kommandant Felix Weber vor dem Rathaus aufbaute.

„Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ich mich so nem Männeke ergebe, das Ihr bei der Sessionseröffnung auf den letzten Drücker aus dem Hut gezaubert habt. Die Schlüssel der Stadt bekommt Ihr dieses Jahr bestimmt nicht“, gab sich Cilly Adenauer siegessicher vom Rathausbalkon aus. „Gerade seine Spontaneität befähigt doch unseren Oli I., der zudem auch noch der schönste Prinz ist, den Erpel zurzeit zu bieten hat, für Euch Schlafmützen die Geschäfte zu führen“, entgegnete Martina Schwager. In ihrer Schraaten-Ehre zutiefst gekränkt, „feuerte“ die Bürgermeisterin mit ihrem Team Unmengen schillernder Seifenblasen auf die Stadtsoldaten ab, nachdem Oli I. seinem Kommandanten den Befehl zum Angriff auf das fest verschlossene Rathaus gegeben hatte.

Schwere Kolbenhiebe ließen das Rathaus erbeben, während dumpfe Kanonenschläge und laute Böller der Mörser durch die Frongasse dröhnten. Aus Angst vor weiteren Reparaturkosten öffnete „Klein Cilly“ die Eingangstür einen Spalt, durch den sie ihre Laugengeschosse auf die Angreifer schweben ließ. Die aber zeigten sich völlig unbeeindruckt von diesen instabilen, hohlen Kugeln und so zerplatzten die Träume von einer erfolgreichen Verteidigung des Rathauses ebenso schnell wie die Seifenblasen der örtlichen Schaumschläger. Auch in ihrem 111. Jubiläumsjahr hatte die GEK wieder die Oberhand behalten, so dass Oli I. in großen Schritten die Treppe zum Balkon hinauf eilen konnte, um von dort seinem jecken Völkchen den Sieg zu verkünden und vor allem den kleinen Narren schon einen Vorgeschmack auf den Kamelleregen am Karnevalssonntag zu vermitteln.

„Das war ja wirklich ein Kinderspiel“, höhnte Oli I. kurz danach beim Empfang, zu dem Cilly Adenauer frohe Miene zur alljährlichen Niederlage machte. Willkommen heißen konnte sie im Ratssaal neben dem neuen Regenten des Ortes mit Ehefrau Sylvie und seinem Team auch den neuen Heimatordensträger Hans Simon im Kreis seiner Ordenkameraden, darunter auch ihr Vorgänger Edgar Neustein sowie Alt-VG-Chef Werner Zimmermann. Entschuldigen musste sie die Silber-Jubiläumsprinzessin Inge Hopp, der wegen des Golfkrieges eine zweite Amtszeit gewährt worden war, so dass sie beim Rathausempfang 2017 ihr Jubiläum nachholen werde, so die entmachtete Ortschefin. „Nachdem ich dir den Schlüssel übergeben habe, kannst du ja auch unsere Kasse übernehmen und mit dem leeren Ding glücklich werden“, unkte sie sich sichtlich auf eine ruhige Urlaubswoche freuend. „Als last-minute-Prinz mit einer sehr kurzen Vorbereitung bin ich nicht weniger stolz darauf, mit meinem Team die Gesellschaft und die Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde und der Umgebung zu vertreten. Und das mache ich, machen wir, mit richtig Spaß an der Freud‘ getreu nach dem Motto: In Erpel, dat is doch klar, fiere mer Fastelovend im 111. Jahr. Mir sin mit Hätzblut bei der Sache un loose et jetz richtich krache!“, trug sich Oli I. in das Goldene Buch des Ortes ein, in dem sich dann auch Hans Simon verewigte, während die Stadtsoldaten vor dem Ratshaus aus ihrer Gulaschkanone das scharfe Essen ausschenkten, für das ihr Prinz, der vor allem von Freitag bis Aschermittwoch Erpel op d’r Kopp stellen wird, als Ex-“Koch“ der Gulaschkapell in den Vorjahren musikalisch gesorgt hatte.

Nur kurzzeitig wichen die Stadtsoldaten vor den Seifenblasen der Rathausverteidiger zurück.DL

Nur kurzzeitig wichen die Stadtsoldaten vor den Seifenblasen der Rathausverteidiger zurück.Fotos: DL

Während Oli I. als Regent von Erpel „arbeiten“ musste, konnte der Rest der Festgesellschaft fröhlich schunkele.

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Köster: Jetzt schon bei einfachen Dienstahl Fahndung per Internet mit Bild einfach lächerlich. Bei Versuchten Mord dauert es länger bis die Staatsanwaltschaft solche Bilder freigibt, einfach lächerlich diesem Mann der Öffentlichkeit preiszugeben.
  • Torty: Sehr schade, dass es für Rheinbrohl keine Lösung gibt. Aber vielen Dank fürs Nachhaken.

102 Tage im Mendiger Vulkanbad geschwommen

  • Miriam Schlacher: Tolle Leistung Mama! Ist schon Wahnsinn, bei Wind und Wetter. Nächstes Jahr versuchst du bestimmt, an allen Tagen im Schwimmbad zu sein.
Wir helfen im Trauerfall
Mitarbeiter für Verkauf/Büro (m/w/d)
Sinziger Weinherbst
Wohnträume Kreis AW
Wohnträume Kreis AW
Wohnträume AW
Wohnträume AW
Sonderpreis wie vereinbart
Empfohlene Artikel

Region. Für die Wahl der 55. Mittelrhein-Weinhoheiten sind fristgerecht drei vielversprechende Bewerbungen eingegangen. Alle drei Kandidatinnen bringen umfangreiche Erfahrungen als Weinhoheiten mit und verfolgen mit großem Engagement das Ziel, den Zusammenhalt in Deutschlands kleinstem Anbaugebiet weiter zu stärken und gemeinsam den Mittelrhein als Weinregion zu repräsentieren.

Weiterlesen

Windhagen. Am Samstag, dem 27. September 2025, nahm die Feuerwehr der Verbandsgemeinde Asbach am landesweiten Übungstag in Rheinland-Pfalz teil. Im Rahmen des Übungsszenarios wurde ein großflächiger Waldbrand im Bereich Windhagen-Hüngsberg simuliert. Rund 60 Einsatzkräfte übten dabei erfolgreich die Zusammenarbeit und das taktische Vorgehen.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Lantershofen. Die 1. Mannschaft hatte kurzfristig das Heimrecht mit Andernach getauscht und trat auswärts an. Das Spiel ging gut los für die Karlas: sie gewannen beide Eingangsdoppel. Sowohl Marvin Krupp/Moritz Ulrich wie auch Stefan Ockenfels/Justus Ulrich gingen als Sieger von der Platte.

Weiterlesen

In der Niederhutstraße werden historische Gips-Modelle restauriert

Einblick ins Kulturgut- Depot in Ahrweiler

Bad Neuenahr-Ahrweiler. In der Niederhutstraße 21 in Ahrweiler befindet sich seit April 2024 das temporäre Museumsdepot der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Hier werden Museumsstücke, die 2021 nach der Flut geborgen werden konnten, gelagert, instandgesetzt und restauriert. Interessierte haben die Möglichkeit, die laufenden Arbeiten durch das große Schaufenster zu beobachten. Aktuell bereitet Andreas Schmickler zwei aus Gips gefertigte Modelle auf.

Weiterlesen

Bündnis 90/Die GRÜNEN Bad Neuenahr-Ahrweiler

Grüne unterstützen DLRG beim Ahr-Clean-Up

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am 13. September beteiligte sich der Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen Bad Neuenahr-Ahrweiler am Ahr-Clean-Up, zu dem der DLRG-Ortsverband Bad Neuenahr-Ahrweiler aufgerufen hatte.

Weiterlesen

Dauerauftrag
Wir helfen im Trauerfall
Dauerauftrag 2025
Jörg Schweiss
Dauerauftrag 2025
Baumfällung & Brennholz
Daueranzeige
Sinziger Weinherbst
Sinziger Weinherbst
Wohnträume Kreis AW
Wohnträume Kreis AW
Wohnträume AW
Wohnträume AW
Wohnträume Kreis AW
Wohntäume AW
Wohnträume Kreis AW
Wohnträume Kreis AW
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0420#
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0420#