Freie Bürgerliste der Gesamtstadt Remagen (FBL) feierte 50-jähriges Jubiläum

Bürgermeister Herbert Georgi und Friedhelm Münch gratulierten

Bürgermeister Herbert Georgi
und Friedhelm Münch gratulierten

Die Freie Bürgerliste der Gesamtstadt Remagen feierte ihr 50-jähriges Jubiläum im Foyer der Rheinhalle. Foto: AB

25.04.2016 - 12:28

Remagen. Die „Freie Bürgerliste der Gesamtstadt Remagen (FBL) e.V.“ feierte am vergangenen Sonntag im Foyer der Rheinhalle ihr 50-jähriges Jubiläum. Seit 1964 gehört die FBL ununterbrochen dem Remagener Stadtrat an. Für den Jubiläumstag lud die Bürgerliste im Foyer der Rheinhalle in Remagen ihre Mitglieder und Freunde sowie Vertreter der politischen Parteien und der Verwaltung zu einem kleinen Festakt mit Grußworten, musikalischen und tänzerischen Einlagen und einem anschließenden gemütlichen Beisammensein ein.


Zusammenschluss


Zur Bündelung ihrer Kräfte hatten sich Anfang 2001 die „Freie Bürgerliste Remagen, Kripp, Unkelbach, Oedingen (FBL) e.V.“, vordem unter anderem „Wählergruppe Willy Humpert“ beziehungsweise „Bürgervereinigung Remagen und Kripp e.V.“ und die „Bürgerliste Oberwinter und nördliche Stadtteile e.V.“, vorher „Wählergruppe Rommerskirchen“ zur jetzigen „Freien Bürgerliste der Gesamtstadt Remagen (FBL) e.V.“ zusammengeschlossen, um gemeinsam auch künftig unabhängig von Parteibindungen eine sachgerechte Vertretung der Bevölkerung in den Ortsbeiräten sowie im Stadtrat von Remagen und im Kreistag Ahrweiler anzustreben. Doch am Sonntag galt es, zu feiern und auf 50 aktive Jahre zurückzublicken.


Begrüßung durch Wilfried Humpert


Nach einem kleinen Sektempfang lag es am Vorsitzenden Wilfried Humpert, die Gäste zu begrüßen. Der Gruß galt den Gästen aus Politik und Verwaltung, dem Bürgermeister Herbert Georgi und dem Kreisbeigeordneten Friedhelm Münch, dem CDU-Stadtverbandsvorsitzenden Walter Köbbing, der SPD-Ratsfraktionsvorsitzenden Christine Wießmann, der Ortverbandsvorsitzenden von Bündnis90/Die Grünen Karin Keelan, der FDP-Stadtverbandsvorsitzenden Rosa-Maria Müller, dem WGR-Ratsfraktionsvorsitzenden Peter Wyborny, sowie den Ortsvorstehern von Rolandswerth, Unkelbach und Kripp, Michael Berndt, Egmond Eich und Heinz-Peter Hammer. Begrüßen konnte Humpert auch den langjährigen FBL-Geschäftsführer Joachim Mittweg, den die FBL habe nach Berlin ziehen lassen müssen. Entstanden sei die FBL aus Bürgern aus Kripp und Remagen. 1964 sei die Wählergruppe Willy Humpert in den Stadtrat eingezogen. Zeitzeuge und Mitbegründer sei Christian Iven. Er sei Stadtbeigeordneter gewesen, 25 Jahre Ortsvorsteher von Kripp, 30 Jahre im Stadtrat, 20 Jahre Vorsitzender der FBL und zehn Jahre zweiter Vorsitzender der FBL. „Vielen Dank für dein unermüdliches Wirken“, richtete Humpert das Wort an den Ehrenvorsitzenden.

Als zweiten Ehrenvorsitzenden der FBL nannte Humpert Hans-Joachim Bergmann. Er sei 30 Jahre für die FBL im Stadtrat gewesen und 1989 der erste Ortsvorsteher der Kernstadt Remagen. 15 Jahre sei er Ortsvorsteher gewesen. Zehn Jahre sei er Vorsitzender der FBL gewesen und 20 Jahre zweiter Vorsitzender. Bergmann sei ein Mensch, der stets bei unterschiedlichen Auffassungen hätte vermitteln können. Auch ihm galt ein herzlicher Dank für sein enormes Engagement.

Die Stadt Remagen habe trotz enger finanzieller Spielräume eine tolle Entwicklung genommen. Ohne Engagement von Verwaltung und Politik wäre dies nicht machbar gewesen. Daran hätten alle Parteien einen Anteil gehabt, auch die FBL, die konstruktiv, bürgernah, unabhängig und ortsverbunden agiert habe. „Wir können heute einen Blick auf 50 Jahre Vergangenheit und einen klaren Blick in die Zukunft richten“, schloss Humpert.


Grußwort von Herbert Georgi


Nach einem Instrumentalspiel von der Musikschule Frank von Häfen sprach Bürgermeister Herbert Georgi ein Grußwort, dem es durchaus nicht an kleinen humorigen Spitzen mangelte. „Aus Unmut geboren“ habe die Remagener Chronik 1989 aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums der FBL getitelt. Doch, so beruhigte Georgi das Publikum, es sei etwas Vernünftiges dabei heraus gekommen. Der Unmut bei der Geburt der Freien Bürgerliste habe sich nicht gegen sich selbst, sondern gegen die etablierten Parteien gerichtet. Die Freie Bürgerliste Remagen sei Teil einer Bewegung, die mittlerweile drei Viertel aller deutschen Gemeinderäte erreicht und dabei im Durchschnitt 35 Prozent der Stimmen erzielt habe. In Baden-Württemberg würden die Freien Wähler sogar 45 Prozent aller Ratsmitglieder stellen, das sei weit mehr, als dort SPD und CDU zusammen aufbringen würden. „Sind Sie mir nicht böse, dass ich diesen Zustand für Remagen nicht herbeisehne. Ich denke natürlich nur an die Schwierigkeiten der meisten Gruppierungen im Rat und sicherlich auch der FBL, alle errungenen Mandate auch mit qualifizierten Kandidaten zu besetzen“, schmunzelte Georgi.

Er erläuterte, was den typischen FBL-Mandatsträger auszeichne und setzte weiter schmunzelnd hinzu: „Vermeiden kann man die Freien Wählerlisten an kaum einem Ort in Deutschland. Wer partout ohne sein möchte, muss in Europa lange suchen“, so Georgi. Letztlich bleibe nur die Auswanderung nach Frankreich, Littauen oder Rumänien. Nach weiteren humorigen Ausführungen betonte Georgi ernsthafter, dass der Erfolg der Freien Bürgerliste Remagen in all den zurückliegenden Jahren in erster Linie auf gutes Personal an der Spitze, auf echte Führungsfiguren, zurückzuführen sei. „Es war mir in den 14 Jahren meiner Amtszeit eine Freude, mit diesen Führungsfiguren zusammenzuarbeiten. Die Remagener Politik wäre um vieles ärmer, gäbe es die Freie Bürgerliste nicht. Sie aktiviert zusätzliche Wähler und trägt so dazu bei, dass die demokratische Legitimation des Rates breiter wird. Ich verbinde meine Gratulation zum Jubiläum der Freien Bürgerliste nicht nur mit einem herzlichen Dankeschön für die stets gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit, sondern auch mit den allerbesten Wünschen für eine erfolgreiche politische Zukunft zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt“,so Georgi abschließend.


Anfänge in Kripp


Auch von den „Anfängen in Kripp 1964“ sprach Kreisbeigeordneter Friedhelm Münch in seinem Grußwort. 1952 sei die älteste Bürgerliste in Sinzig entstanden und 1967 in Bad Neuenahr. „Da tat sich damals eine Gruppe zusammen und sagte: „Wir spielen jetzt in der Politik mit“. Die Parteien hätten damals gemeint, dass dies auch wieder aufhöre. Aber dies sei nicht der Fall gewesen. Die Wähler hätten viele Prozente für die Bürgerlisten gegeben und da hätte man sich dann auch aufeinander einstellen müssen. Heute gebe es ein gutes Miteinander und die Freien Wähler hätten im Kreis ein hervorragendes Team. „Heute können wir mit Stolz sagen: Wir können froh sein, dass es die Freien Wählergruppen und Bürgerlisten gibt. Auch wenn Bürgermeister Herbert Georgi dies ja nicht ganz so deutlich rüberbringen konnte“, schmunzelte Münch in Richtung des christdemokratischen Georgi. Münch gratuliert der Freien Bürgerliste Remagen mit Wilfried Humpert an der Spitze. Humpert habe es ja nun auch in den Genen, denn die Wählergruppe Willy Humpert wurde vom Vater von Wilfried Humpert, Willy Humpert, mit gegründet.

Nach einer wunderschönen Ballettvorführung aus dem Ballett- und Tanzstudio Ballerina von Dorotheé Humpert, der Gattin von Wilfried Humpert, war dann ein gemütliches Beisammensein angesagt bei Kaffee und Kuchen, Erfrischungsgetränken und vielen guten Gesprächen.

AB

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