Adenau. Bei der Jahreshauptversammlung des Gewerbevereins Adenau e.V. im Hotel „Blaue Ecke“ blickte die Vorsitzende Andrea Thelen in eine vollbesetze Runde. Dies lag daran , dass viele Mitglieder wachgerüttelt worden waren, da bekannt war, dass, wenn kein neuer Vorsitzender oder eine neue Vorsitzende gefunden werden, der Gewerbeverein vor dem „Aus“. steht. Dies war die klare Ansage der noch amtierenden Vorsitzenden Andrea Thelen, die zur verspäteten Jahreshauptversammlung für das Jahr 2015 eingeladen hatte und in Kürze auch noch zur Jahreshauptversammlung 2016 einlädt. Damit endet dann allerdings auch ihr Vorsitz, da sie dann definitiv nicht wieder für das Amt der Vorsitzenden zur
Verfügung steht.

Diese Entscheidung hatte sie bereits ab August dem 7-köpfigen Vorstand sowie dem erweiterten Vorstand mitgeteilt, da Andrea Thelen mit der Arbeitsweise des rund 150 Mitglieder starken Gewerbeverein unzufrieden ist. Sie kritisiert, dass nur wenige Mitglieder mitarbeiten und die Verantwortung für den Gewerbeverein auf den Schultern der Vorstandsmitglieder oder einzelner Personen lastet. Für Andrea Thelen war es dennoch wichtig noch zwei Jubilare für ihre 25-jahrige Mitgliedschaft zu ehren und da gab es für die Mitglieder Ingrid Künzel und Siggi Obliers einen Blumenstrauß und den Applaus der Kolleginnen und Kollegen. In ihrem dringenden Appell rief Thelen die Mitglieder auf, aktiv zu werden, sonst werde es in Adenau bald keinen Gewerbeverein mehr geben. „Es ist fünf vor zwölf. Ohne einen neuen Vorsitzenden wird es im Jahr 2018 keine Aktivitäten des Gewerbevereines mehr geben und seine Auflösung müsste eingeleitet werden,“ erklärte Adrea Thelen. Was das dann bedeutet, demonstrierte die Vorsitzende mit einer Präsentation bei der all die Aktivitäten wie Frühlingsmarkt, Verkaufsoffener Sonntag am Heimatfest, Martinsmarkt, Oldie meets Jazz und das Oldtimerfest aufgelistet wurden, die vom Gewerbeverein ausgerichtet und getragen werden. Aber auch die Fahnen entlang der Hauptstraße, Infobanner, Radiowerbung, Anzeigen in Wochenzeitungen und Magazinen, Buswerbung und vieles mehr passiert nur mit dem Einsatz vom Gewerbeverein und auch das steht nun der Kippe.

Wer jetzt noch von den Mitgliedern darauf spekuliert, dass jemand den Vorsitz übernimmt, damit alles so weiter gehen kann wie bisher, ist schlecht beraten. Am Abend waren über 40 Mitglieder anwesend und auch da gab es kein Signal für eine Bereitschaft als neuer Vorsitzender Verantwortung zu übernehmen . Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau Guido Nisius und Stadtbürgermeister Arnold Hoffmann waren bei Versammlung anwesend.

Von ihnen gab es die klare Aussage, dass die Verbandsgemeinde oder Stadt die Arbeit vom Gewerbeverein nicht übernehmen könnten, da dies nicht in die originären Tätigkeitsfelder der Verwaltungen falle. Eigentlich steht der Gewerbeverein ja gar nicht schlecht da, da eine solide Kassenlage von den Rechnungsprüfern bescheinigt werden konnte. Auch einen funktionierenden Vorstand gibt es. Es fehlt jemand, der den Vorsitz übernehmen will.

Von den Vorstandsmitgliedern keiner dies Amt übernehmen. Also ist der Verein vielleicht doch so eine Art „Ein Frau/Mann Unternehmen“ bei dem der oder die Vorsitzende oftmals alleine da steht. Nach sieben Jahren ist Andrea Thelen nicht mehr bereit, diesen undankbaren Job zu machen. Die Luft ist raus und der Ärger oft groß. Andrea Thelen versuchte stets, neue Impulse zu setzen, was ihr auch gelang. Aber jetzt soll ein neuer ran. Thelen bot einem potenziellen Nachfolger ihre Unterstützung, wenn gewünscht, nicht nur in der Einarbeitungsphase an. Auch der Vorstand ist gut aufgestellt und da gibt es für alle Veranstaltungen sogar Projektleiter.

Aber auch hier geschieht alles im Ehrenamt und oftmals wäre auch hier weitere Hilfe von den Mitgliedern erwünscht. Vielleicht findet ja das ein oder andere Mitglied den Weg zum offenen Vorstandsabend, jeden ersten Mittwoch im Monat um 19.00 Uhr im Hotel „Blaue Ecke“ wo sich die Mitglieder mit Ideen und Taten einbringen können und vielleicht gibt es ja doch noch einen neuen Vorsitzenden. Dem Gewerbeverein wäre es zu wünschen, denn was wär die Johanniterstadt ohne Frühlings-, Martinsmarkt und all die anderen tollen gewachsenen Veranstaltungen und Feste.

UM