Schüler der Fachschule Altenpflege zu Gast im Rathaus Niederzissen
Die Herausforderungen des demografischen Wandels bewältigen

Niederzissen. Mit großem Engagement haben sich die angehenden Altenpfleger der FS.ALT 13 a der BBS des Landkreises Ahrweiler im Rahmen der Lernreihe „Demografischer Wandel in den Ab-grund? Eigene Möglichkeiten nutzen!“ mit den Herausforderungen des demografischen Wandels beschäftigt.
Dabei nahmen sie detailliert die Probleme für Deutschland, für Rheinland-Pfalz und für den Kreis Ahrweiler unter die Lupe. Sodann suchten sie nach Lösungsansätzen für die erarbeiteten Herausforderungen wie beispielsweise für die gesicherte Finanzierung des Sozialversicherungssystems, die Landflucht und die Barrierefreiheit. Ihre Ideen, aber auch die offen gebliebenen Fragen, leiteten sie an verschiedene Politiker weiter. Schon schnell kamen Rückmeldungen aus dem Bundespräsidialamt, dem Bundeskanzleramt, der Staatskanzlei, von zahlreichen Ministern, Landtagsabgeordneten, dem Landrat des Kreises Ahrweiler und von Bürgermeistern.
Darunter befand sich auch eine Einladung zum gemeinsamen Dialog des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Brohltal, Johannes Bell.
Da gute Arbeit auch belohnt werden soll, folgte die Klasse gemeinsam mit ihrer Sozialkundelehrerin Anja Weischedel der Einladung ins Niederzissener Rathaus. Nach einer interessanten Führung durch eine bürgernahe Verwaltung ließ die Klasse zunächst das dortige Wandbild der regionalen Künstlerin Beate Heinen auf sich wirken, auf dem alle Orte der Verbandsgemeinde Brohltal dargestellt sind. Den Schwerpunkt bildete sodann die ausgiebige Gesprächs- und Diskussionsrunde im Wappensaal mit Verbandsbürgermeister Bell und Büroleiter Armin Seiwert. Dabei wurde man schnell gewahr, dass die Verbandsgemeinde Brohltal im Vergleich zu anderen ländlichen Regionen in Deutschland bereits gut in Bezug auf den demografischen Wandel vorgesorgt hatte und dieses Thema weiterhin sehr ernst nimmt. Durch attraktive Baugebiete, Breitbandversorgung, gut funktionierende Dorfgemeinschaften, ein ausgeprägtes Vereinsleben und viele Freizeitangebote ist die Region sogar so attraktiv, dass entgegen dem allgemeinen Trend kein Ausbluten der ländlichen Region zu verzeichnen ist. Lediglich ein Wermutstropfen bleibt - im Brohltal ist man ohne Kfz mangels häufiger Nahverkehrsanbindungen aufgeschmissen.
Da es den Schülern der Fachschule Altenpflege nicht nur darum geht, junge Leute in ländliche Regionen zu bekommen, sondern insbesondere eine gute flächendeckende Versorgung für alte Menschen zu ermöglichen, hatten sie sich bereits einige Konzepte zur besseren Versorgung der älteren Mitmenschen überlegt.
So diskutierten sie über Nachbarschaftshilfe, Bringdienste und das Seniorentaxi. Während das bereits eingeführte Jugendtaxi in der Region erstaunlich wenig genutzt wird, erfreut sich das Seniorentaxi bereits größter Beliebtheit. Auch der besondere Service der Verwaltung, das mobile Rathaus, wird von älteren Bürgerinnen und Bürgern angenommen.
Für die Schüler war es ein schönes Erlebnis, einen direkten Abgleich zu ihren gefundenen Lösungsansätzen zu bekommen. Weitere Kooperationen mit Verbandsbürgermeister Bell wurden bereits ins Auge gefasst.
Und letzten Endes bringt der demografische Wandel für die berufliche Zukunft der angehenden Altenpfleger auch einen entscheidenden Vorteil mit sich - sie werden vermutlich immer auf dem Arbeitsmarkt begehrt sein.