Polizeipräsidium Koblenz, Polizeiinspektion Bad Neuenahr-Ahrweiler

Gesamtüberblick über die Kriminalstatistik 2016

28.04.2017 - 12:42

Gesamtzahlen: Straftaten insgesamt: 2016: 3136 (– 227/-6,7 Prozent); 2015: 3363 Fälle; Aufklärungsquote insgesamt: 2016: 54,6 Prozent (+3,7 Prozent); 2015: 50,9 Prozent; Straftaten Fünf-Jahres-Mittel: 3192 Fälle.

Körperverletzungsdelikte

(einfache) Körperverletzung: 2016: 258 (+23 Prozent)Fälle; 2015: 209 Fälle; 5-Jahres-Mittel: 206 Fälle.

Erklärungsansatz: Die Zahl der Straftaten „Gewalt in engen sozialen Beziehungen“ stieg um 23 Fälle (+ 26 Prozent). Häufig kommt es in diesem Zusammenhang zu Körperverletzungsdelikten, sodass hierin ein Grund für den Anstieg liegen könnte. Weiterhin hat sich das Anzeigeverhalten in der Bevölkerung insofern verändert, als solche Delikte häufiger angezeigt werden. Die Fälle, in denen es dabei zu erheblichen Verletzungen kam, ist dagegen nicht in diesem Umfang gestiegen, wie die nachfolgenden Zahlen zeigen. (Gefährliche) Körperverletzung in der Öffentlichkeit: 2016: 38 Taten; 2015: 34 Taten; 5-Jahres-Mittel: 32 Fälle; (Einfacher) Diebstahl: 2016: 565 (-15 Prozent) Fälle; 2015: 651 Fälle; 5-Jahres-Mittel: 631 Taten. Der Rückgang der Zahlen ist auf keine spezielle Untergruppe im Bereich des einfachen Diebstahls zurückzuführen, vielmehr gab es in fast allen Bereichen geringe Rückgänge, die sich zu den 15 Prozent addierten. Fazit: keine statistischen Auffälligkeiten.

(Einbruch-) Diebstahl: 2016: 462 (- 26 Prozent) Fälle; 2015: 626; 5-Jahres-Mittel: 448 Fälle. Der auffällige Rückgang der Fallzahlen relativiert sich, wenn man das 5-Jahres-Mittel zugrunde legt. Im Jahr 2015 gab es insbesondere im Bereich des Schweren Diebstahls aus Pkw einen Ausreißer nach oben, der auf zwei größere Serien in diesem Deliktsfeld zurückzuführen war. Diebstahl aus Kraftfahrzeugen: 2016: 139 (-33 Prozent) 2015: 210. Weiterhin sanken die 2015 leicht erhöhten Zahlen im Bereich Diebstahl aus Büros und Baustellen wieder auf das Niveau von 2014.

Wohnungseinbruchdiebstahl insgesamt: 2016: 111 Fälle (- 9 Prozent) 2015: 126 davon: „Dämmerungseinbruch“: 2016: 63 Fälle 2015: 77; Aufklärungsquote: 2016: 17,1 Prozent, 2015: 11,9 Prozent; Tageswohnungseinbruch: 2016: 46 Fälle 2015: 47; Aufklärungsquote: 2016: 21,7 Prozent; 2015: 10,6 Prozent. Die Tageswohnungseinbrüche werden von Oktober bis April eines Jahres durch die „AG TWE/WED“ zentral bei der KI Mayen bearbeitet, in der übrigen Zeit von der PI Bad Neuenahr-Ahrweiler. Der Rückgang, der im Übrigen landesweit festzustellen ist, dürfte im Rahmen der üblichen Schwankungen in diesem Deliktsbereich zu sehen sein. Dennoch sei in diesem Zusammenhang auf die Bürgerinitiativen in der Grafschaft verwiesen. Da eine flächendeckende Bestreifung des Dienstgebietes der PI Bad Neuenahr-Ahrweiler (deutlich mehr als 30 Ortschaften) mit Zielrichtung Wohnungseinbruchdiebstahl durch die Polizei grundsätzlich nicht gewährleistet werden kann, haben verschiedene Initiativen in der Grafschaft das polizeiliche Präventionskonzept „Wachsamer Nachbar, Nachbarn schützen Nachbarn“ in Eigenverantwortung umgesetzt. In enger Abstimmung mit der Polizei Bad Neuenahr-Ahrweiler achten die Mitglieder der Initiativen in ihren Dörfern auf verdächtige Fahrzeuge und Personen und melden ihre Feststellungen unmittelbar der Polizeiinspektion in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Seitdem diese Initiativen aktiv sind, hat es eine Fülle an guten Hinweisen an die Polizei gegeben, die diese zeitnah überprüft und ausgewertet hat und die immer wieder zur Ermittlung und Festnahme von Tatverdächtigen führte. Nach unserer vorläufigen Einschätzung hat gerade diese konzentrierte Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls auf der Grafschaft im zweiten Jahr in Folge zu einem Rückgang der Fallzahlen geführt. Während 2015 noch 56 Fälle zu verzeichnen waren, gingen die Zahlen 2016 auf insgesamt 34 Fälle zurück. Betrugs- und Computerkriminalität: 2016: 484 Fälle; 2015: 478; 5-Jahres-Mittel: 467 Taten. Fazit: keine statistischen Auffälligkeiten.

Sachbeschädigungen: 2016: 352 (-10 Prozent) Fälle; 2015: 392; 5-Jahres-Mittel: 428 Taten. Fazit: keine statistischen Auffälligkeiten.

Rauschgiftdelikte: 2016: 165 Fälle; 2015: 183; 5-Jahres-Mittel: 178 Fälle. Eine verlässliche Aussage zu der Rauschgiftkriminalität kann nicht getroffen werden, weil zu viele Delikte in diesem Bereich unentdeckt bleiben. Eine Aufhellung auch dieses Dunkelfeldes ist nur mit einem entsprechenden Personalansatz zu gewährleisten, der aber nicht zur Verfügung steht.

GesB: Gewalt in engen sozialen Beziehungen: 2016: 110 (+26 Prozent) Fälle; 2015: 87; 5-Jahres-Mittel: 85 Fälle. Der deutliche Anstieg der Fallzahlen hat verschiedene Erklärungsansätze: Bemerkenswert ist der Umstand, dass die Zahl der tatverdächtigen Frauen von 14 im Jahr 2015 (60 tatverdächtige Männer) auf 28 im Jahr 2016 (58 tatverdächtige Männer) gestiegen ist. Ein weiterer Erklärungsansatz könnte auch darin liegen, dass der Anteil der ausländischen Tatverdächtigen zugenommen hat. Während er in den letzten vier Jahren im Mittel 21 Prozent betrug (2015 : 23 Prozent), stieg er 2016 auf 28 Prozent. Gerade unter den Zuwanderern hat es im letzten Jahr immer wieder Auseinandersetzungen zwischen den Ehepartnern gegeben, die möglicherweise auf die veränderten Lebensumstände und den unterschiedlichen Umgang der Ehepartner damit zurückzuführen sind.

Ausländerkriminalität: Der Ausländeranteil für den Dienstbezirk der PI Bad Neuenahr-Ahrweiler betrug zum Stichtag 31. Dezember 2016 circa 9 Prozent oder knapp 4200 Einwohner. Ihr Anteil an den Tatverdächtigen hat in den letzten Jahren allerdings stetig zugenommen: 2012: 15 Prozent; 2013: 16 Prozent; 2014: 17 Prozent; 2015: 20 Prozent; 2016; 24 Prozent, wobei der Schwerpunkt der Straftaten regelmäßig auf den Delikten der Körperverletzung, Nötigung, Bedrohung, Beleidigung und des einfachen Diebstahls liegt. Von den 335 ermittelten ausländischen Tatverdächtigen im Jahre 2016 sind 45 Zuwanderer; das ist ein Anteil von 16 Prozent. Ihr Anteil an den ermittelten Straftätern im Gesamten beträgt nur 3,4 Prozent. Im Bereich der Straßenkriminalität (die Straßenkriminalität umfasst alle Straftaten, die zu öffentlichen Wegen, Straßen oder Plätzen einen speziellen Bezug haben. Dazu zählen beispielsweise Raubüberfälle auf Geld- und Werttransporter, der Handtaschenraub, Sachbeschädigungen an Kfz, Diebstähle in/aus Kiosken, Schaufenstern und Vitrinen, Fahrraddiebstähle, Automatenaufbrüche aber auch die sexuellen Überfälle und Belästigungen, wie sie sich in der Silvesternacht in Köln zutrugen) ergab die statistische Auswertung folgende Zahlen: 2015: insgesamt aufgeklärt: 17,8 Prozent, davon 16,3 Prozent Ausländeranteil; 2016: insgesamt aufgeklärt: 15,7 Prozent, davon 20,3 Prozent Ausländeranteil. Im Hinblick auf die seit 2015 nach Deutschland eingereisten Flüchtlinge bleibt allerdings festzuhalten, dass sich die meisten der hier bekannt gewordenen Straftaten innerhalb dieser Gruppe abspielten und damit nur geringe Außenwirkung hatten.

Pressemitteilung der

PI Bad Neuenahr-Ahrweiler

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Die Entscheidung ist richtig und zu begrüßen ! Wenn der Zustand der Tiere und des Geländes so wie geschrieben besteht , gab es keine Alternative ! Wer über so lange Zeit zulässt, dass die Hunde verwahrlosen und buchstäblich im Dreck leben müssen, ist auf lange Sicht nicht in der Lage diese ohnehin...
Lya:
Unfassbar aufgrund hater in sozialen Medien. Besucht doch den Hof und macht euch ein Bild. Nicht umsonst waren Ralf Seeger von den harten Hunden schon dort. Willkür wegen Menschen denen es nicht um Tiere geht sondern wie in der DDR oder unter Adolf um denunzieren....
Sabine Daniels:
Hallo, ja Kontrollen zum Schutz der Tiere sind wichtig. Aber der Gnadenhof Eifel hat jahrelang ohne Beanstandungen jede Kontrolle bestanden. Falls die. Behauptungen stimmen sollten, warum wird nicht nach einer für jede. Seite verantwortungsvoll, zum Wohl der Tiere eine gemeinsame Lösung gefunden? Ist...
Amir Samed :
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Ralph-Lothar Keller:
Wegen mir muss man in der Öffentlichkeit nicht kiffen dürfen. Wenn man das draußen tut, dann am Besten wo niemand ist. Wenn am Pavillon gerade niemand ist (sagen wir um Mitternacht), dann kann man da ja kiffen. Sonst würde ich es wo anders machen. Viel wichtiger ist, dass der Grenzwert angepasst wird....
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