Offizieller Abschied für Bürgermeister Wolfgang Kroeger

Großer Bahnhof für den scheidenden Stadtchef

14.12.2017 - 16:04

Sinzig. Großer Bahnhof für ein scheidendes Stadtoberhaupt. Mit einer gut besuchten Feierstunde wurde Sinzigs Bürgermeister Wolfgang Kroeger nach 16 Jahren Dienstzeit am vergangenen Dienstag in den Ruhestand verabschiedet. Die Veranstaltung kam dabei mit viel guter Laune und einer gewissen Lockerheit daher. Obwohl natürlich auch viel Wehmut und auch einigen Tränchen beim offiziellen Abschied eine Rolle spielten. Viel Lob gab es dabei für den scheidenden Bürgermeister.


Rund 100 Weggefährten waren zum Abschied erschienen


Sozusagen den offiziellen Rahmen moderierte Beigeordnete Charlotte Hager. Denn bei der Veranstaltung handelt es sich ganz offiziell um eine öffentliche Sitzung des Stadtrates. Und davon hat Kroeger in seiner Amtszeit mehr als 170 geleitet. Rund 100 Weggefährten aus der Kommunalpolitik dem Rathaus den Vereinen und Institutionen waren zum Abschied gekommen. Der 64-jährige CDU-Politiker zeigte sich ebenso gut gelaunt wie gerührt.

In Sinzig hatte man sich bemüht die Zahl der Grußworte und Lobreden etwas einzugrenzen. So sprach Friedhelm Münch (FWG) im Namen aller Fraktionsvorsitzenden im Sinziger Rat. Gleiches machte Karl-Heinz Arzdorf (Koisdorf) für alle Ortsvorsteher im Stadtgebiet. Landrat Jürgen Pföhler bedauerte den Verlust für die kommunale Familie, den der Ruhestand für von Wolfgang Kroeger darstelle. Der erste Bürger im Kreis betont aber auch die solide finanzielle Lage in der sich Sinzig mit der niedrigsten Pro-Kopf-Verschuldung im gesamten Kreisgebiet befinde. „Unter Ihrer Federführung wurden viele Projekte zum Wohl der Barbarossastadt auf den Weg gebracht und verwirklicht“, lobte Landrat Dr. Jürgen Pföhler.

Friedhelm Münch sagte für die Sinziger Kommunalpolitik: „Sie kamen bei den Bürgerinnen und Bürgern wirklich sehr gut an“. Münch deutete aber auch an, dass das Verhältnis von Stadtrat zum Staatschef nicht immer nur von „Friede-Freude- Eierkuchen-Stimmung geprägt war. „Es wäre unredlich wenn wir verschweigen würden, dass die Zusammenarbeit zwischen Ihnen und dem Rat auch mal schwierig war. Vielleicht wäre es manchmal besser und klüger gewesen anders miteinander umzugehen und so zu einem besseren Ergebnis zu kommen“, sprach Münch in gewisser Weise etwas Klartext.


„Es war mir nicht nur eine Freude, sondern auch eine große Ehre Sinzig vertreten zu dürfen“


Viele gute Wünsche gab es natürlich für den jetzt anstehenden Ruhestand. Und natürlich auch Geschenke: Wein, ein Jahresabo fürs Geomagazin, Köstlichkeiten aus den Ortsteilen, eine Edelkastanie, ein gläsernes Bildnis der Kirche St. Peter und der Dinge mehr. Kroeger selbst nahm das Ganze sichtlich mit einiger Rührung entgegen. Er selbst räumte ein, dass seine Entscheidungen nicht alle überzeugt haben, ich habe auch Fehler gemacht und musste Kritik einstecken“, so der scheidende Stadtchef in seiner durchaus emotional ausgefallenen Abschiedsrede. „Es war mir nicht nur eine Freude, sondern auch eine große Ehre Sinzig vertreten zu dürfen“, schloss das scheidende Stadtoberhaupt unter Standing-Ovations der anwesenden Gästeschar.

Eines wurde auch deutlich, bei Bürgern und Vereinen hatte Kroeger einen großen Stein im Brett. Mit der Kommunalpolitik lief es in den 16 Jahren an der Stadtspitze nicht ganz so reibungslos. Michael Klein, Vorsitzender des Personalrates bei der Stadtverwaltung sagte: „Wir bedanken uns für 16 Jahre, in denen sie die Stadt Sinzig maßgeblich geprägt haben.“ Der scheidende Bürgermeister werde nun in seiner Rolle als Großvater Wolfgang Kroeger sicherlich noch mehr gefordert sein als bisher.

Für den flotten musikalischen Rahmen der Feierstunde zeichnete Thomas Rohde verantwortlich. Der eröffnete mit Gitarrenbegleitung und dem Song „Aber bitte mit Sahne“. Sozusagen ein kleiner Insidergag. Denn es ist ja allgemein bekannt, das Kroeger in seiner Amtszeit jedes Problem anging, aber an einem leckeren Stück Kuchen konnte er als gebürtiges Süßmäulchen aus der Eifel einfach nicht vorbei. Wie formulierte es Friedhelm Münch treffend: „Mach et jot Wolfgang“. BL

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Eine Umleitung wird eingerichtet

Straßenschäden bei Neuwied: L 259 wird voll gesperrt

Neuwied. Im Zeitraum vom 02.04. bis voraussichtlich 19.04.2024 werden Instandsetzungsarbeiten am Überführungsbauwerk der L 259 über die B 42 zwischen Neuwied-Block und Heimbach-Weis durchgeführt. Die Fahrbahnbefestigung im Bereich des Überführungsbauwerks weist erhebliche Schäden in Form von Rissen und Belagsausbrüchen auf. mehr...

Die Betrüger wollten vermeintlich defekte Dachrinnen zu überhöhten Preisen reparieren

Bad Hönningen: Polizei unterbindet illegale Arbeiten

Bad Hönningen. Am gestrigen Nachmittag führten Beamte der Polizei Linz eine Kontrolle an einem Mercedes Vito durch. Dabei stellten sie fest, dass die beiden Insassen im Raum Bad Hönningen Hausbesitzern Reparaturarbeiten an Dachrinnen angeboten hatten, ohne über die erforderliche Reisegewerbekarte zu verfügen. Es kam zu keinem Vertragsabschluss an diesem Tag. mehr...

Regional+
 

- Anzeige -

Ei Ei Ei – Die BLICKaktuell Osterüberraschung

Vom 18. März bis 1. April verstecken sich tolle Gewinnspiele und attraktive Aktionen von Unternehmen aus der Region in unserem Osternest. Seid gespannt, was sich hinter dem nächsten Osterei versteckt. Abonniert auch unsere Kanäle auf Facebook und Instagram, um nichts zu verpassen. mehr...

Alter Vorstand ist neuer Vorstand

Sinzig. In Sinzig fand Ende März die turnusmäßige Jahreshauptversammlung der Theatergruppe im Gasthaus „Zur Post“ statt. Der erste Vorsitzende, Wolfgang Staus, begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und ließ das vergangene Theaterjahr Revue passieren. Auch die Chronistin Christine Alfter und der Kassierer Dirk Hansen trugen zum Rückblick bei, indem sie über vergangene Ereignisse und den Kassenstand berichteten. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Neulich im Kiosk

von Gregor Schürer

Gabriele Friedrich:
Ein echt blöder Artikel. ...
Thola2:
Sehr geehrter Herr Schürer, willkommen im Leben, willkommen in 2024! Und jetzt???? Was will mir der "Dichter" damit sagen?? Das Geschilderte ist ganz normal in Deutschland. Wollen Sie uns Belehren? Und: 8 Uhr "früh"?? Das können nur Studenten oder Arbeitslose behaupten. Ich "maloche" schon um...
K. Schmidt:
Danke für das Stichwort Weihnachtsmarkt. Zu diesen wurde, z.B. von der DUH, aber auch einigen Politikern, aufgefordert die Beleuchtung wegzulassen oder zu minimieren. Und am letzten Samstag wurde groß dazu aufgerufen, für eine Stunde soviele Lichter wie möglich abzuschalten, als Zeichen für Klimaschutz...
Julia Frericks:
Die Ramadan-Beleuchtungen in Köln und Frankfurt sind wegweisende Initiativen. Die Lichter sorgen für eine festliche Stimmung, egal welcher Religion ich angehöre. Eine Stimmung, die auch bei vielen Nicht-Christen aufkommt, wenn sie z.B. einen Weihnachtsmarkt besuchen. In Köln ging die Initiative für...
K. Schmidt:
Soviel Geld, wie der Steuerzahler für die kath. Kirchen Jahr für Jahr in die Hand nehmen darf (ich meine nicht den Kirchensteuerzahler, sondern wirklich jeden!), soviel Beleuchtung kann man für die anderen Glaubensrichtungen doch gar nicht aufstellen, sonst schaffen wir die Dunkelheit ja komplett a...

Kreishaushalte in der Krise

K. Schmidt:
Die meisten der Landrätinnen und Landräte gehören doch einer Partei an, die Fraktionen der Kreistage auch. Ein Apell des Landkreistages an die Landesregierung ist nett, aber doch nicht mehr als ein unnötiger Umweg. Die Parteien, die sich auf der Landkreisebene finden, sind am Ende die gleichen, die...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service