Politik | 14.01.2014

Bürgermeisterkandidatin Brigitte Kuchta (SPD) stellt sich vor

„Ideen bündeln und Menschen motivieren“

Promovierte Biologin will die Bürger mehr bewegen und als erste Amtshandlung den Citybus einführen

Leseratte Brigitte Kuchta will Bürgermeisterin in Meckenheim werden.

Meckenheim. Ihre Augen blitzen vor Energie, sie ist fest entschlossen und zuversichtlich für den 26. Januar. Dann sollen die Meckenheimer sie wählen: Dr. Brigitte Kuchta will neue Bürgermeisterin in der Rosenstadt werden. Kann sie direkt Amtsinhaber Bert Spilles ablösen? Nein, die Sozialdemokratin strebt ehrlicherweise erst einmal das Verhindern einer absoluten Mehrheit des amtierenden CDU-Mannes an. „Und dann in einer Stichwahl ist alles möglich. Schließlich trete ich nicht an, um Zweite zu werden. Ich will gewinnen. Dafür haben mich meine Genossen nominiert. Viele Bürger auf der Straße und bei Hausbesuchen haben erklärt, es müsse sich was ändern in der Stadt. Und da habe ich das beste Programm“, gibt sie sich kampfbereit für die Tage bis zur Wahl Ende des Monats. Die Fraktionsvorsitzende hat die „Karriereleiter“ in der SPD konsequent erklommen. Eigentlich war die verheiratete Mutter von drei Kindern nicht vor 33 Jahren nach Meckenheim gekommen, um hier Politik zu machen. Für ihre Kinder setzte sie sich in Kindergarten und Schulen ein, wurde sofort Vorsitzende in den Elternräten, Pflegschaften, organisierte eine erfolgreiche Unterschriftenaktion für den Ausbau des Kindergartens im Neubaugebiet Neue Mitte. So landete sie 1994 dank ihres Engagements fast automatisch als sachkundige Bürgerin im städtischen Schulausschuss. Damals noch parteilos. Fraktionsvorstand und Stadtrat folgten, die Diplom-Biologin hatte da schon als freiberufliche Honorardozentin an verschiedenen Einrichtungen der Erwachsenenbildung gearbeitet, Fernlehrgänge entwickelt, ein Modellschulprojekt zum fächerübergreifenden, kompetenzorientierten Unterricht koordiniert und umgesetzt, unterschiedliche fachgebundene Weiterbildungen durchgeführt. Die Bewerbung als Bürgermeisterkandidatin sieht sie als fast schon logische Entwicklung an, denn sie glaubt, es täte der Verwaltungsspitze gut, „wenn jetzt eine Person käme, die die Mitarbeiter motiviert, sie mitnimmt, sich in Meckenheim sehr gut auskennt, die Menschen zusammenführt. Eine meiner guten Eigenschaften ist es, dass ich sehr flexibel bin und sehr gut organisieren kann. Das braucht unsere Stadt“. Sie strahlt Entschlossenheit aus, hat ein gewinnendes offenes Lächeln, wenn sie ihr Programm verkündet. Was wäre ihr wichtigstes Thema als Bürgermeisterin beim ersten Arbeitstag? Brigitte Kuchta will sich den Mitarbeitern vorstellen und beginnen, deren Funktionen, Sorgen und Wünsche, aber auch ihre Stärken und Schwächen kennenzulernen. Die Verwaltung sei nicht überdimensioniert, wie mancher Politiker in der Stadt sage. „Die Einstellung neuer Mitarbeiter war wegen der deutlichen Steigerung der Aufgaben notwendig. Leistungsorientierte Bezahlung und Stellenplan müssen wir diskutieren, wenn die Verwaltung das Konzept vorlegt.“

„Cityhüpfer“ macht Menschen mobil

Und welches kommunalpolitische Thema will sie zuerst anpacken? Der Stadtbus steht ganz oben auf ihrer Agenda. Wie in Rheinbach soll dieser „Cityhüpfer“ Menschen mobil machen. Gerade in Meckenheim, der Stadt mit den zwei Zentren und den verstreuten Ortschaften, soll dieser Kleinbus zwischen Altstadt und Neuem Markt fahren, auch die Dörfer anbinden. „Ein Stadtbus dient auch Gewerbe und Geschäften. Ältere Bürger, die kein Auto haben, können dann in der Stadt einkaufen. Ortschaften, wo keine Nahversorgung mehr angeboten wird, gewinnen so Wohnqualität, sind für Einwohner interessant.“ Mit der Einführung einer Ehrenamtskarte will Brigitte Kuchta auf der einen Seite die Bürger belohnen, die sich ohne Bezahlung sozial und in den Vereinen engagieren, sie bekommen Prozente oder andere Vergünstigungen in Geschäften oder Organisationen. Auf der anderen Seite wird so das Gewerbe angekurbelt durch Kundenbindung und mehr Umsatz. Die vielen Leerstände („Allein auf der Hauptstraße elf Läden“) sind ihr ein Dorn im Auge. „Ich stelle mir vor, dass Künstler in den Ladenlokalen ausstellen und auch aktiv etwas herstellen. So haben sie ein Podium, die Passanten Interessantes zu sehen, und wir schauen nicht auf zugeklebte Scheiben.“ „Als Bürgermeisterin werde ich natürlich die Projekte weiterführen, die gerade erfolgreich angelaufen sind oder anlaufen. Dazu gehören die Gestaltung der Hauptstraße, der Bau des Rathauses und der Jungholzhalle sowie der Ausbau des neuen Gewerbegebiets, um nur die wichtigsten zu nennen. Als Stadt mit wenig Fläche müssen wir behutsam mit den Grundstücken umgehen, zum Beispiel bei der Ansiedlung neuer Betriebe auf eine hohe Arbeitsplatzdichte achten“, erklärt die SPD-Fraktionsvorsitzende. In ihrem Wahlkampfteam hat sie geballtes Wissen vereint, so sind unter anderen an ihrer Seite Ortsvereinsvorsitzende Edmute Rebhan sowie Kreistagsmitglied und OV-Pressesprecher Werner Albrecht. Sie begleiten sie auch bei den Hausbesuchen. Dabei hat Kuchta schon viele Anregungen gehört, nimmt die Meckenheimer aber auch in die Pflicht: „Man kann nicht über mangelnde Nahversorgung klagen, kauft aber nicht beim Laden im Dorf ein. Wer einen florierenden Handel, ein Weinlokal, eine gemütliche Kneipe, einen offenen Biergarten auch am Nachmittag haben will, der muss all das auch unterstützen, dort einkaufen und einkehren. Meckenheim braucht mehr Flair, mehr Lebensqualität, mehr Wohlfühlatmosphäre.“ Hier seien die Bürger gefordert. Und natürlich kosten Änderungen meist Geld. Den Citybus und besseren ÖPNV gibt es nicht umsonst. Brigitte Kuchta will als Bürgermeisterin die politischen Rahmenbedingungen schaffen, dass zum Beispiel sich ein Baumarkt ansiedelt, bezahlbare Wohnungen für alle entstehen, das Fahrradfahren zum Vergnügen wird, die Arbeitsplätze sicher sind. Apropos sicher: „Die Sicherheit in Meckenheim ist nicht geringer oder höher als in anderen Städten. Doch ich will nicht den Polizisten nachts auf der Wache, ich will ihn draußen auf der Straße. Durch die gute Anbindung an Landstraßen und vor allem Autobahnen sowie durch das teilweise verwinkelte Bauen bietet Meckenheim Einbrechern fast optimale Bedingungen. Prävention und Beamte draußen haben da schon für eine deutliche Verringerung der Einbrüche gesorgt. Viele Straftaten wurden in der jüngeren Vergangenheit verhindert.“ „Anders - besser“, so wirbt die 62-jährige Sozialdemokratin für sich. Anders ist sie sicherlich. Amtsinhaber Bert Spilles und Reinhard Diefenbach als Kandidat von Bürger für Meckenheim bringen andere Voraussetzungen mit. Die Politik in der Stadt hat für so manche Schlagzeile in der Vergangenheit gesorgt, der Wahlkampf um das Bürgermeisteramt ist bislang zwischen den drei Kontrahenten fair und ohne Tiefschläge abgelaufen. Ob Brigitte Kuchta auch besser ist als die zwei politischen Gegner, wird sie dann ja vielleicht nach dem 26. Januar zeigen können.

Leseratte Brigitte Kuchta will Bürgermeisterin in Meckenheim werden.
Brigitte Kuchta (Mitte) wird im Wahlkampf unterstützt von Werner Albrecht und Erdmute Rebhan. Foto: WM
„Ideen bündeln und Menschen motivieren“

Leseratte Brigitte Kuchta will Bürgermeisterin in Meckenheim werden.

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