Politik | 13.12.2016

Er wird uns unvergessen bleiben

Koblenz trauert um Alfons Daweli Reinhardt (†)

Aus der Hand des damaligen Kulturstaatssekretärs Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig (heute OB von Koblenz) nahm Daweli Reinhardt (vorne l.) im Beisein des damaligen Koblenzer Oberbürgermeisters Dr. Eberhard Schulte-Wissermann 2009 den Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz entgegen.

Große Trauer in Koblenz. Morgen wird der großartige Musiker Alfons Daweli Reinhardt zu Grabe getragen. Der 84-jährige wurde 1932 in Wiesbaden geboren, wuchs aber in Koblenz-Lützel auf, wo er auch seine letzte Ruhestätte finden wird. 1938 wurde er aus rassistischen Gründen als Sinti mit seiner Familie von den Nationalsozialisten deportiert und 1943 ins KZ Auschwitz-Birkenau verbracht, wo zahlreiche seiner Familienmitglieder den Tod fanden. Alfons Daweli Reinhardt wurde als Zwangsarbeiter ins KZ Ravensbrück verlegt. Als einer der Überlebenden kehrte er 1945 nach Koblenz zurück. Dort verdiente er als Artist und Musiker seinen Lebensunterhalt. Mitte der 1960er Jahre war er Mitbegründer des Quintetts von Schnuckenack Reinhardt, das die Musik deutscher Sinti bekannt machte. Als Sologitarrist war er 1969 an den ersten Alben dieses Quintetts beteiligt. Seit 1973 spielte er im Sextett seines Sohns Mike Reinhardt, mit dem er zwei Alben einspielte. 2003 erschien im Fölbach-Verlag seine Autobiografie „Hundert Jahre Musik der Reinhardts. Daweli erzählt sein Leben “, Autor: Joachim Hennig.

Ein Höhepunkt in dem sehr ereignisreichen Leben Daweli Reinhardts war die Verleihung des Landesverdienstordens Rheinland-Pfalz am 18. Dezember 2009 durch den damaligen Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig im Rathaus in Koblenz. Oberbürgermeister Dr. Eberhard Schulte-Wissermann nannte Daweli eine „Persönlichkeit mit außergewöhnlicher Güte und Größe“. Blickt man auf das Leben Daweli Reinhardts zurück, so ist es ein Stück Geschichte mit allem Auf und Ab, wie es den Menschen und gerade der Minderheit der Sinti widerfahren konnte und widerfahren ist: Es ist ein bewegendes Stück Koblenzer und auch deutscher Geschichte des vergangenen 20. Jahrhunderts, ein Stück Schicksalsgeschichte der ungeliebten, diskriminierten und dann verfolgten und ermordeten deutschen Sinti und ein Stück Erfolgsgeschichte der Koblenzer Musikerfamilie Reinhardt.

Den Verdienstorden erhielt er aber „nicht nur für sein Wirken als Musiker, sondern auch für seine Fähigkeit, die Musikalität an die jüngeren Generationen weiterzugeben“. Die Stadt Koblenz hat einen ganz besonderen Menschen verloren!

Ein ausführlicher Bericht folgt!

Mit Waltraud, „Traudchen“ genannt, war Daweli seit vielen Jahrzehnten verheiratet. Hier in jungen Jahren.  Archiv Förderverein Mahnmal für dieOpfer des Nationalsozialismus in Koblenz e.V.

Mit Waltraud, „Traudchen“ genannt, war Daweli seit vielen Jahrzehnten verheiratet. Hier in jungen Jahren. Foto: Archiv Förderverein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz e.V.

Aus der Hand des damaligen Kulturstaatssekretärs Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig (heute OB von Koblenz) nahm Daweli Reinhardt (vorne l.) im Beisein des damaligen Koblenzer Oberbürgermeisters Dr. Eberhard Schulte-Wissermann 2009 den Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz entgegen.

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