Grünes Licht für die Erneuerung der Technik

Sanierung der Römer-Thermen beschlossen

Stadtrat votierte bei einer Enthaltung einstimmig für die Sanierung

Sanierung der Römer-Thermen beschlossen

03.07.2016 - 19:00

Bad Breisig. Der Stadtrat von Bad Breisig gab in seiner Sitzung „grünes Licht“ für die schon seit längerer Zeit geplante Sanierung der Römer-Thermen. Ab Herbst 2017 werden die umfangreichen Arbeiten insbesondere zur Erneuerung der Technik durchgeführt werden. Der Werksausschuss der Kurbetriebe der Stadt Bad Breisig ist bereits seit rund zweieinhalb Jahren mit der Erneuerung der stark renovierungsbedürftigen Technik in den Römer-Thermen befasst. Hierzu zählen Heizungs- und Lüftungsanlagen, Brandschutzmaßnahmen, elektrotechnische Anlagen, Kalt- und Warmwasserversorgung sowie der Einbau von neuen Pumpen. Hinsichtlich der Ersatzbeschaffung der Pumpen wurde im Wirtschaftsplan 2015 bereits ein Betrag in Höhe von 100.000 Euro bereitgestellt. Der Einbau der Hocheffizienzpumpen erfolgt noch bis August 2016. Einer vorläufigen Kostenschätzung aus dem Jahre 2015 zu folge, sollte die komplette Erneuerung der technischen Anlagen 5.745.000 Euro kosten. Ein Betrag, der von den Römer-Thermen und somit letztendlich von der Stadt Bad Breisig trotz einer vom Land Rheinland-Pfalz in Aussicht gestellten Förderung von einer Million Euro nicht zu finanzieren gewesen wäre.

Daher sollen jetzt die Maßnahmen durchgeführt werden, die die Römer-Thermen für die nächsten zehn Jahre in einen technischen Zustand versetzen, dass ein Weiterbetrieb ohne größere Probleme möglich ist. Dabei soll der Wärmebedarf für die gesamte Heizungs- und Lüftungsanlage zu zwei Dritteln über eine Wärmepumpe dem warmen Thermalwasser des Geyersprudels entnommen werden. Durch die Sanierung sollen ab 2018 etwa 20 Prozent der Energiekosten eingespart werden. Die derzeitigen Betriebskosten liegen bei rund 400.000 Euro jährlich. Die Kosten für das beschlossene Sanierungskonzept für die Heizungs- und Lüftungsanlagen, die Elektrotechnik, Brandschutzmaßnahmen sowie Nebenkosten wurde mit rund 2,7 Millionen Euro geschätzt, wobei eine exakte Kostenermittelung derzeit noch nicht vorliegt. Einschließlich der geschätzten Einnahmeverluste wegen der jeweils erforderlichen Schließung der Thermen in den Jahren 2017 und 2018 von jeweils drei Monaten, in denen keine Einnahmen erzielt werden können, ein Großteil der Kosten aber weiterlaufen, kostet dieses Langzeitprojekt rund vier Millionen Euro.

Zwar hat das Land Rheinland-Pfalz signalisiert, die Sanierung der Römer-Thermen mit bis zu einer Million Euro zu unterstützen, jedoch liegt ein Bewilligungsbescheid derzeit noch nicht vor. Man geht jedoch davon aus, dass nach Einreichung der Antragsunterlagen auch die schriftliche Bewilligung des Zuschusses erfolgt. In den Schließungszeiten der Römer-Thermen im Rahmen der Generalsanierung soll gleichzeitig die Erneuerung der Fliesen im Innenbecken vorgenommen werden, was weitere 500.000 Euro an Kosten verursacht. In der Debatte zu der Sanierung der Römer-Thermen hob CDU-Fraktionssprecher Norbert Heidgen die positiven Seiten der Sanierung hervor. Die Römer-Thermen seien nicht nur ein Schwimmbad, sondern ein existenzieller Bestandteil der touristischen Infrastruktur der Badestadt, die Arbeitsplätze in Bad Breisig schaffe und erhalte. „Die Römer-Thermen mit all den Gesundheitseinrichtungen und Anwendungen, die dort angeboten werden, sind existenziell für eine Kurstadt. Wer die Römer-Thermen schließt oder für eine Schließung argumentiert, der produziert die 100-prozentige Folge: „Der Badtitel ist für immer futsch!“, erklärte Heidgen. Daher habe man auch zur besseren Begründung der Wichtigkeit dieser Infrastruktureinrichtung für die Stadt Bad Breisig ein Gutachten in Auftrag gegeben. Mit diesen gesicherten Daten und Fakten soll begründet werden, dass die Römer-Thermen ein Infrastrukturprojekt ersten Ranges für die Quellenstadt ist.


Mahnung aus der SPD-Fraktion


SPD-Fraktionssprecher Bernd Lang stellte die Erforderlichkeit der Sanierung nicht in Frage, nutzt jedoch die Gelegenheit, der Stadt diverse „Kostenexplosionen“ und „unsinnige Projekte“ der vergangenen Jahrzehnte vorzuhalten. „Kostenexplosionen darf es nicht geben. Das muss die Lehre aus der Vergangenheit sein“, mahnte Lang. Zu oft seien Verbandsgemeinde und Stadt „gebrannte Kinder“ in der Vergangenheit gewesen. „Die Kostenschätzungen dürfen sich nicht als Luftnummern erweisen“, so Lang. Zudem gehe die SPD davon aus, dass die Verwaltung einen ausgeglichenen Haushalt für das Jahr 2017 vorlege. Lang: „Laufende Ausgaben weiterhin mit Kassenkrediten zu finanzieren, das geht nicht. Das ist eine Politik gegen die nächsten Generationen, gegen die, die jetzt im Kindergarten sind und gegen deren Nachkommen. Damit muss Schluss sein.“


Neue hauptamtliche Geschäftsführerin ab 1. August im Amt


Mit der Sanierung der Römer-Thermen warten auch umfangreiche Arbeiten auf die neue hauptamtliche Geschäftsführerin der Römer-Thermen. Der Stadtrat beschloss, ab 1. August 2016 die Bädermanagerin Tanja Faßbender (Bad Hönningen) mit der Geschäftsführung zu beauftragen. Unter zwölf Bewerbungen konnte sie am meisten punkten. Mit Frau Faßbender gewinnen die Römer-Thermen eine qualifizierte Fachfrau, die langjährige Erfahrungen in der Sauna- und Bäderführung mitbringt, begleitet von einem umfangreichen Steuer- und Finanzfachwissen.

WK

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
03.07.2016 20:55 Uhr
Michael Daum

Ohne RT ist der Bad-Titel futsch? Ja, aber wo ist das Problem? Die ehemalige Wirtschaftsministerin hat doch noch auf der Ziellinie vor den Wahlen das neue Kurortegesetz durchgebracht. Danach bietet der Badtitel für den Gast ohnehin keine Orientierung mehr. Und das Bad im Namen darf auch bleiben. Warum die SPD aber der Sanierung zustimmt erschließt sich mir nicht. Erst rechnet man mit der "Regierungspartei" ab und stimmt dann doch zu. Und wenn es doch wieder Kostenexplosionen gibt? Dann wird man lesen: Man hat schon zu viel investiert, als dass man jetzt noch aussteigen könne. Der Bürger zahlt und zahlt und zahlt. Und ohne feste Zusagen der Fördermittel anzufangen, ist fahrlässig. Aber es ist ja nicht das eigene Geld. Warum befragt man nicht den Bürger, ob er sich so ein Steuergrab weiter leisten möchte? Die SPD hat es richtig erkannt: Hier nimmt man denen die Zukunft, die heute noch nicht mitreden dürfen. Die Stadträte von heute müssen die Schulden ja nicht mehr zurückzahlen.



Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
K. Schmidt:
In der Pressekonferenz ging man auch auf die Warnungen und Hinweise dort, wo es sie gab, ausführlicher ein. So wurden Feuerwehrleute mancherorts belächelt, ignoriert, gar beschimpft. Dann frage ich mich, was soll dann irgendwer noch anderes tun? Wie will man denn jemanden regelrecht evakuieren, der...
Amir Samed:
Es sind nicht die Migranten, die Deutschland über Gebühr belasten, im Gegenteil, es sind die falschen, die mutwillig falsch hereingelassenen Migranten, und es sind die richtigen, die integren, fleißigen Migranten, die versuchen, mit den restlichen Deutschen dagegenzuhalten....
juergen mueller:
Liebe Frau Friedrich. Den werden weder Sie noch meine Wenigkeit überzeugen, ändern noch zum Schweigen bringen, einen, der doch fast nur von (vielleicht) klugen Sprüchen/Zitaten anderer lebt, das Internet auf der Suche nach Informationen durchforstet, die seine/r Meinung entsprechen/unterstützen u....
Amir Samed:
Zum Kommentar von Gabriele Friedrich einige (kluge) Worte von Margaret Thatcher: „Je lächerlicher, weit hergeholter und extremer ihre Versuche sind, uns zum Schweigen zu bringen, desto mehr freue ich mich darüber“...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service