Politik | 27.04.2016

Gute Nachricht wegen abnehmender Flüchtlingszahlen

Swisttaler Dorfhäuser werden nicht zur Unterbringung genutzt

Künftig soll im Falle des Falles mit mobilen Containeranlagen gearbeitet werden

Swisttal. Gute Nachrichten hatte Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner (CDU): Die Gemeinde Swisttal verzichtet auf eine Belegung der Dorfhäuser zur Unterbringung von Flüchtlingen, teilte sie dem Gemeinderat in seiner Sitzung mit. Das sei zum einen der Tatsache zu verdanken, dass die Zahl der Zuweisungen deutlich zurückgegangen sei, zum anderen sei zusätzlicher Wohnraum erfolgreich angemietet worden. So wurden im Jahr 2016 bislang nur 22 Personen zugewiesen, im März und April noch überhaupt niemand. Zum Vergleich: 2015 kamen noch 302 Flüchtlinge nach Swisttal. „Die Lage hat sich deutlich entspannt“, zeigte sich die Bürgermeisterin mit Blick auf die Schließung der Balkanroute erleichtert. Von den 494 vorhandenen Betten in verschiedenen Objekten im Gemeindegebiet seien 338 belegt und 156 noch frei. Außerdem seien in den nächsten Monaten weitere 150 Betten geplant: neun im Obergeschoss des Alten Rathauses, vier in der Essiger Sternstraße, 45 in geplanten Übergangswohnheim in der Kölner Straße, weitere 60 im geplanten Neubau am „Fienacker“ und 32 in der mobilen Containeranlage in Dünstekoven.

Mehr als 300 Betten stehen noch zur Verfügung

Wenn die drei Projekte fertiggestellt sein, stünden ab Oktober somit noch mehr als 300 Betten für neu hinzukommende Flüchtlinge zur Verfügung. Die Entscheidung, auf die Nutzung der Dorfhäuser zu verzichten, sei auch deshalb leichtgefallen, weil man gemerkt habe, wie schnell und preiswert sich mobile Wohnanlagen aufbauen ließen. Im Zweifelsfalle werde man auf diese Möglichkeit zurückgreifen, versprach Kalkbrenner, so dass die Dorfhäuser auf jeden Fall wieder für das Dorfleben genutzt werden könnten.

Mehrzweckraum steht wieder zur Verfügung

„Eine gute Nachricht für unsere Vereine und Gruppierungen, für die durch die vorausschauende Planung und Umsetzung der Flüchtlingsaufnahme durch die Gemeinde keine Einschränkungen mehr zu erwarten sind“, freute sich auch CDU-Fraktionssprecher Bernd Großmann. Der vom Morenhovener Ortsausschuss zur Verfügung gestellte Mehrzweckraum könne jetzt zurückgebaut und seiner eigentlichen Verwendung wieder zugeführt werden. „Diese erfreuliche Entwicklung darf aber nicht dazu führen, dass die noch immer offene Finanzierungsfrage außer Betracht gelassen wird. Hier ist das Land nach wie vor in der Verantwortung, den zugesagten finanziellen Ausgleich auch tatsächlich zu erbringen“, so Großmann.

Situation der minderjährigen Flüchtlinge

Kalkbrenner erläuterte weiter die Situation der minderjährigen Flüchtlinge in Swisttal. Derzeit besuchten fünf Flüchtlingskinder die Kindergärten, 21 die Grundschule sowie 35 die Sekundarschule. Die Kindertagesstätten hätten keine zusätzlichen Betreuungskräfte, während in den Grundschulen insgesamt drei und in der Georg-von-Boeselager-Sekundarschule neun ehrenamtliche Kräfte tätig seien. Die Integration der Kinder werde in erster Linie durch das Erlernen der deutschen Sprache gefördert. Diese erfolge in den Kindergärten mit Hilfe von Bildkarten und in der Sekundarschule in zwei Klassen mit „Deutsch als Zweitsprache“. Die Gesamtsprachförderung erfolge im allgemeinen alltagsintegriert. Sowohl von der Grundschule in Heimerzheim wie auch von der Sekundarschule seien mit Unterstützung der Gemeinde Förderanträge für die Errichtung von „internationalen Förderklassen“ gestellt worden. Für beide Schulen seien die Einrichtung einer Förderklasse mit jeweils einer halben Lehrerstelle durch die Schulaufsicht des Rhein-Sieg-Kreises genehmigt worden. Die Entscheidung über die Errichtung einer zweiten Klasse an der Sekundarschule stehe noch aus. JOST

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • H. Schüller: Erst gestern gab es wieder einen Oberleitungsschaden an einem beschrankten Bahnübergang. Dergleichen kann ab 1. Dezember 2025 also auch an der Ahrtalbahn passieren. Um Bahnstromunfälle zu vermeiden...

Remagen fordert konkrete Lösungen vom Land

  • K. Schmidt: Den "sozialen" Medien nach gibt es in Remagen zur Bürgermeisterwahl wohl einen AfD-Kandidaten, bisher bekannt ist nur Herr Ingendahl als weiterer Kandidat. Ich glaube, das ist das erste Mal in der Region hier.
  • Heidi Wittenschläger-Prange : Private Investoreren oder Gesellschaften bedeutet auch immer Gewinnmaximierung. Da fallen halt nicht so lukrative Abteilungen raus. Für eine HNO OP bei Kindern muss man dann sehr lange warten. Aber ein Kind was nicht hört, kann auch nicht sprechen.
  • Mitarbeiter Krankenhaus Remagen : Die Diskussionen über „Zentralisierung“ und „Strukturreformen“ mag auf dem Papier sinnvoll wirken, in der Realität bedeuten sie das, was wir in Remagen erleben: Den abrupten Verlust eines Krankenhauses!...
  • K. Schmidt: 1. Kann ich nachvollziehen, da gebe ich Ihnen/den Linken recht. 3. wäre auch wünschenswert, alleine der Bereich Geburt ist in den letzten Jahren doch massiv kaputtreformiert worden. Punkt 2 kann ich aber...
Wir helfen im Trauerfall
Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Imageanzeige
Image
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Weihnachten in der Region
Nur Anzeigenteil berechnet
Empfohlene Artikel

Bad Neuenahr-Ahrweiler. „Der Ersatzneubau der Grundschule ist ein sichtbares Zeichen des Wiederaufbaus und eine Investition in die Zukunft unserer Kinder“, erklärte Stadträtin Marion Morassi in der jüngsten Ratssitzung. DIE LINKE stimmte dem Projekt zu und betonte die solide Finanzierung sowie die pädagogisch überzeugende Planung.

Weiterlesen

Mülheim-Kärlich. Am Samstag, 22.11.2025 haben FWG, CDU, SPD, Grüne und FDP gemeinsame Infostände am Hotel Grüters in Mülheim-Kärlich angeboten. Auslöser war die kurzfristige Information über einen geplanten AfD-Stand auf dem gegenüberliegenden Kolpingplatz.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Gesangverein Oberbieber und Kirchenchor Waldbreitbach begeistern

Klangvolle Reise rund um den Globus

Oberbieber. Ein musikalisches Highlight erlebten Besucher in der bis auf den letzten Platz gefüllten Aula der Paul-Schneider-Schule in Oberbieber. Der Gesangverein Oberbieber und der Kirchenchor Cäcilia Waldbreitbach präsentierten gemeinsam ein chorisches Schauspiel der besonderen Art – begleitet von einer Live-Band und mit viel Herz, Humor und Musik.

Weiterlesen

Neuwied. Knapp 60 Mitglieder und Freunde des Neuwieder Wassersportvereins (NWV) konnte der 1. Vorsitzende, Reiner Bermel, im vereinseigenen Bootshaus an der Rheinbrücke zur Vereinsfeier, die unter dem Motto „Herbstfest beim NWV Neuwied“ stand, begrüßen.

Weiterlesen

Dauerauftrag 2025
Dauerauftrag
Dauerauftrag
Wir helfen im Trauerfall
Rund ums Haus Daueranzeigr
Imageanzeige
Baumfällung & Brennholz
Wir helfen im Trauerfall
Sonderseite Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Betriebselektriker
Gesucht wird eine ZMF
Stadt Linz
PR-Anzeige Hr. Bönder
Weihnachten in der Region
Pellets_ SO 10 -  Adventszauber in Bad Hönningen
Black im Blick
Artikel "Kevin Wambach"
Imagewerbung