In Bad Bodendorf blinkte und leuchtete es an allen Ecken
KG Rievkooche mobilisierte die Massen - Tausende Jecken erlebten die zweite Auflage des Mondschein-Umzugs
Bad Bodendorf. Der zweite Bad Bodendorfer Mondschein-Umzug mit seinem närrischen Lichterspektakel sorgte am Freitag erneut für einen Massenansturm im historischen Ortskern. Tausende von Besuchern mit oft sehr langen Anreisewegen wollten sich die zweite Auflage des von der neu gegründeten KG Rievkooche auf die Reise geschickten leuchtenden und blinkenden närrischen Lindwurms nicht entgehen lassen.
Mit rund 7.000 Besuchern hatten die Verantwortlichen gerechnet. Und bei der zweiten Auflage regelten Polizei und Feuerwehr Anfahrt und Parkplatzsuche.
Im Dorf knisterte es schon eine Stunde, bevor der Zuch kam. Und nicht nur im Ortskern hatten die Bad Bodendorfer alles an die Häuser gehängt, was Licht machte. „Party-Girlanden“, Weihnachtsbeleuchtung oder Martinslaternen, entlang des Zugweges gab es ebenso stilvolle wie phantasievolle „Lichtinstallationen“.
Die richtig guten Plätze waren zu diesem Zeitpunkt schon weg. Und auch die meisten der Besucher hatten die Grundidee kapiert. Es blinkte, blitze, reflektierte und fluoreszierte, was das Zeug hielt: leuchtende und erleuchtete Jecken allenthalben. Es gab erneut eine sehr bemerkenswerte euphorische Grundstimmung. Und der Zoch zeigte, was drin steckt in der Grundidee. Die Twirling Sticks oder die Magic Majorettes sorgen für wirbelnde Lichteffekte. Auch die Bad Bodendorf Tanzgruppen Blue Stars und Blue Velvet hatten sich beleuchtungstechnisch aufgepeppt. Oft wurde aber auch einfach in Sachen Beleuchtung improvisiert. Aber ein paar „Blinkies“ oder „laufende Lichterketten“ bringen farbenfrohe Kostüme im Dunkeln ganz anders zur Geltung.
Wie versprochen mit großem Aufgebot dabei waren die jecken Kollegen der „Närrischen Buben“ oder der KG Rot-weiß Westum. Immerhin 30 Zugnummern mit weit über 500 Teilnehmern hatte Zugleiter Mario Heuser auf die Reise gesickt. Die „Blau-Gelben“ zeigten, dass auch gelb leuchtende Martinlaternen per Gruppeneffekt für leuchtende Stimmung bei einem Mondschein-Umzug sorgen können.
Und einige Gruppen und Wagen hatten ebenso leuchtende wie jecke Ideen. Da wurden die Überirdischen als Besuch aus dem Weltall bestaunt. Bestens in Szene gesetzt auch „Schneewittchen und die Konstsmide-Zwerge. Aber auch die Ballonfahrer im Mondschein waren mit Blinkers und den zahlreichen Luftballons ein Hingucker. Nicht nur vom großen Prunkwagen des Junggesellenvereins regnete es in diesem Jahr weniger Kamelle, sondern vielmehr kleine Leuchtstäbe, mit denen sich die Besucher bestens ausstaffieren konnten.
„Wir rocken den Zuckerhut“ träumten die Spieler des SCB von einer Komplementierung ihres Teams durch Jogi Löw für die WM 2014. Die Ehemaligen des SCB nahmen sich bei ihrem Motivwagen das Bodendorfer Nostalgiebad vor. „Von nun an bis in die Ewigkeit, dauert unsere Badezeit“, versprachen sie. Die Nachpaarschaft Knatsch-Jecke kam als heftig glitzernde Schar von Fliegenpilzen. Gefeiert wurden natürlich auch die „Alternativen Tollitäten. Das ultimative alternative Dreigestirn. Mit Prinz Martin Federic von Anhalt (Martin Unkelbach) „Ohs grazile Lieblichkeit“ Juffer Jürgenia (Jürgen Klapperich) und sing Deftigkeit Buur Lutz (Lutz Baumann). Viele Ideen und ein sehr beindruckendes Gesamtbild zeichneten den zweiten Mondscheinzug aus.
Der Mondschein-Umzug in Bad Bodendorf hat das Potenzial, zu einer regelechten närrischen Kultveranstaltung mit Leuchtfeuercharakter für die gesamte Region zu werden. Die Stunde der närrischen Heimwerker und Tüftler, der jecken Bastler und Lichtmaler hatte bei dieser zweiten Auflage längst geschlagen. Bemerkenswert die fast gleichlautende Reaktion der Zuschauer beim Zugende. „Och schon vorbei, schade, aber wir kommen ja wieder“. Und die richtig eingefleischten Fans des Bad Bodendorfer Umzugs feierten ja noch bis in die Puppen im Zirkuszelt auf dem ehemaligen MPG-Gelädne ihre große Mondscheinparty. BL
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