Die SG Franken siegt glücklich im wichtigen Spiel gegen Müllenbach

Ein Spiel wie eine Achterbahnfahrt

Ein Spiel wie eine Achterbahnfahrt

Ein ums andere Mal machte der Torwart aus Müllenbach die Chancen der Frankener zunichte. Foto: Wolf Eggers, Sinzig-Franken.

25.04.2016 - 12:13

Franken. Als der Schlusspfiff die Begegnung im Ligaspiel zwischen der Spielgemeinschaft aus Franken und Königsfeld mit dem direkten Tabellennachbarn DJK Müllenbach beendete, rieben sich alle - Zuschauer, Betreuer und Spieler - in Verwunderung fragend die Augen: „Was bitte, war denn das gewesen?“ Solch einen Spielverlauf hatten wohl die wenigsten unter ihnen schon einmal gesehen oder erlebt. Und dabei begann alles so verheißungsvoll. Man merkte der Frankener Mannschaft deutlich an, dass sie nach dem unglücklichen Spiel gegen Bad Bodendorf und der deutlichen Klatsche gegen Ahrweiler nun äußerst bemüht auftrat und ein sichtbares Zeichen setzen wollte. Große Spielfreude, sicheres und schnelles Kombinationsspiel sowie mannschaftliche Geschlossenheit zeichneten dann auch die Anfangsphase aus.

So geriet der Gegner aus Müllenbach auch bald in größere Schwierigkeiten und konnte nur mit Mühe einen frühen Gegentreffer verhindern. Es half aber alles nichts: In der 13. Spielminute gelang es Mario Trelles, den Ball im Mittelfeld zu erobern und sofort zu einem schnellen Sprint in die gegnerische Spielhälfte anzusetzen. Patrick Beutgen, der die Spielsituation gut vorausgesehen hatte, konnte mit seiner enormen Spurtkraft die Abwehr der Müllenbacher außen hinterlaufen, wurde rechtzeitig angespielt und fand sich dann faktisch allein stehend nur noch dem Torwart gegenüber. Dieser hatte dann gegen Patricks präzisen Torschuss keinerlei Abwehrchance. Die Art und Weise, wie die Frankener sich diese Führung erarbeitet hatten, war in der Tat äußerst bemerkenswert und perfekt herausgespielt. Das nötigte sogar Trainer René Gratzki eine ganze Reihe begeisterter und anerkennender Kommentare und Zwischenrufe ab. Und in der nun folgenden Spielphase konnte er daran gleich anknüpfen. Die Männer aus Franken und Königsfeld drehten nun nämlich mächtig auf. Beherzt arbeiten sie weiter nach vorne und drohten sogar, die Gäste förmlich an die Wand zu spielen.


Konzentrationsverlust durch ein Gegentor


Es zeigte sich allein wieder einmal eine besondere Schwäche dieser Mannschaft: Im Liegenlassen von allerbesten Torchancen könnten sie glatt die Meister der Liga sein. So abgedroschen das auch klingt: Wenn man vorne keine Tore macht, bekommt man meistens hinten eins rein. Und so geschah es auch. Wie so oft in dieser Saison genügte eine kleine Unaufmerksamkeit der Abwehr, um den Gegner zurück ins Spiel zu bringen. Völlig ohne Notwendigkeit lässt man sich auf einen Zweikampf in der kritischen Zone ein, obwohl jede Möglichkeit bestanden hatte, den Ball rechtzeitig an einen Mitspieler weiter zu geben. Der Gegner entschied diesen Zweikampf für sich, hatte nun keinen Gegenspieler mehr vor sich und konnte völlig unbedrängt den gänzlich unerwarteten Ausgleich erzielen. Da muss man sich als Trainer die Haare raufen, und auch Gratzki konnte mit seinen Emotionen nicht an sich halten.

Das Besondere an der ganzen Situation aber war die Reaktion der Frankener Spieler auf dieses Gegentor. Praktisch von einer Minute zur anderen hatten sie alles vergessen, was sie bis dahin so bravourös gezeigt hatten. Die Männer liefen nun über den Platz wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen und schienen das Fußballspielen ad hoc völlig verlernt zu haben. Zum großen Glück für die Heimmannschaft war es bis zum Halbzeitpfiff nicht mehr allzu lange und die Gäste aus Müllenbach in ihren Bemühungen, doch noch eine Führung zu erzielen, nicht vom Glück begleitet, vielleicht da die Endkonsequenz fehlte.


Frischer Wind in der zweiten Halbzeit


In der Halbzeitpause musste der Trainer wohl ein paar deutliche Worte gefunden haben, machten die Spieler des gastgebenden Vereins nun mit Beginn der zweiten Spielhälfte doch einen offensichtlich erholten Eindruck.

Es fand nun tatsächlich wieder ein Fußballspiel statt. Zwar konnte die spielerische Überlegenheit der ersten halben Stunde nie wieder hergestellt werden, dennoch wurden doch einige weitere Chancen herausgearbeitet, wenn auch ohne Durchschlagskraft und zählbares Ergebnis. Da auch der Gegner aus Müllenbach seine eigenen Gelegenheiten nutzlos verstreichen ließ, hatten sich wohl alle schon mit einem Unentschieden abgefunden, was dem Spielverlauf und den Leistungsschwankungen der beiden Mannschaften durchaus angemessen erschien. Aber, wie so oft, kommt es am Ende anders als erwartet. Da gibt es nämlich in jeder Mannschaft einen kleinen zwölften Spieler, den Fehlerteufel, der sich manchmal einfach mit aufs Spielfeld schleicht. Genau dieses Teufelchen machte der Gastmannschaft in der 77. Minute der Spielzeit doch noch einen Strich durch dieses schöne Unentschieden. Ein eher harmlos anmutender Angriff der Frankener endete mit einer Hereingabe in den gegnerischen Strafraum. Dort aber fand sich kein Abnehmer, lediglich zwei gut postierte Abwehrspieler der Müllenbacher Mannschaft. Einer dieser Verteidiger grätschte in wildem Übereifer in die Flugbahn des Balles, der ansonsten wohl den Weg ins Seitenaus gefunden hätte, und befördert ihn so absolut unhaltbar für den Tormann ins Gehäuse - allerdings ins eigene, also ein klassisches Eigentor zur glücklichen 2:1 Führung der Frankener. Diese waren clever genug, das Ergebnis über den Rest der offiziellen Spielzeit und die drei Minuten der Nachspielzeit festzuhalten, so einen am Ende sehr glücklichen Sieg nach Hause zu bringen und den Platz sieben in der Ligatabelle zu festigen. SG Franken: 1 Kevin Wagner, 3 Daniel Kleefuß, 5 Clemens Kelter, 6 Daniel Wulff, 7 Dominic Galle, 10 Alexander Kalyta, 11 Patrick Beutgen, 12 Markus Huhn, 13 Niklas Walbröl, 15 Matthias Gasper, 19 Mario Trelles-Vasquez.

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K. Schmidt:
Ich glaube, innerhalb der anderen Parteien verstehen das sehr, sehr viele. Aber weil die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene zu sehr befürchten, Macht abzugeben, oder aus anderen unerfindlichen Gründen, nimmt man dort schon gar nicht mehr wahr, was die eigene Parteibasis denkt. Wenn man...
Amir Samed:
Am meisten nutzt es der AfD aber, dass die in Bund und Ländern regierenden Parteien immer noch nicht verstehen wollen, was ihnen die meisten AfD-Wähler mit ihrer Stimmabgabe eigentlich sagen möchten....
K. Schmidt:
Herr Müller: "Die Lüge gehört zum politischen Geschäft... Man mag mit der Politik der vergangenen Jahrzehnte nicht einverstanden sein, was man auch nicht kann..." Richtig erkannt. Nur wen wählt man nun? Und wie stehen Sie zu der von den "Omas" offenbar gefeierten "Brandmauer", die in sehr vielen Konstellationen...
Gabriele Friedrich:
@Amir Samed, Sie sollten besser aufpassen mit ihrem Betondenken der AfD....
Gabriele Friedrich:
Ach die AfD, blamiert sich mittlerweile nur noch und langsam kommen die Straftaten raus. Ist doch hervorragend wie *Krah* sich selber entfernt von den Wahlplakaten, wie Höcke sich schwitzend blamiert mit seinem Geschichtsbuch und er vor Gericht musste. Die Weidel wird auch immer blasser und Chrupalla...
Amir Samed :
@Utz der Bär, ich bevorzuge wissenschaftliche Literatur. ...
Utz der Bär:
@Amir Samed: Glauben Sie ernsthaft, dass mehr als 200 Jahre Industrialisierung spurlos an unserer Umwelt vorbeigegangen sind? Denken Sie doch einfach mal selber nach, anstatt nachzuplappern, was ihnen irgendwelche Pseudo-Schwurbler auf Tiktok oder wo-auch-immer weismachen wollen! Was uns alle noch viel...
Amir Samed :
@juergen mieller, ich habe schon einiges an Niveaulosen und inhaltsleeren gelesen, Sie schaffen es dies noch zu unterbieten. Solange Sie auf dieser Ebene weiter agieren und sich einer sachlichen Diskussion und Argumentation verweigern, bleiben ihnen Antworten von mir erspart. Es ist nie zu spät, lernen...
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