St.-Matthias-Bruderschaft war erneut pilgernd unterwegs – diesmal im Harz

Eindrucksvolle Begegnungen vom Mittelalter bis zur Neuzeit

16.06.2017 - 14:26

Mayen. Wieder einmal war die Mayener Sankt-Matthias-Bruderschaft „unterwegs“. Ihre jährliche Pilger- und Kulturreise führte sie diesmal in den Harz, dem nördlichsten Mittelgebirge Deutschlands, das den Pilgerfreunden eine erlebnisreiche Begegnung vom Mittelalter bis in die Neuzeit ermöglichte. Stil-Epochen wie Romanik, Gotik, Renaissance, Barock, Rokoko und Klassizismus wurden beim Besuch von Kirchen und Kulturdenkmälern als geschichtliche Zeitzeugnisse erlebbar. Aber auch Hexen und Höhlen, Johann Wolfgang von Goethe, Hermann Löns, kaiserliche Regenten und Frauen, die im Mittelalter eine Stadt regierten, begegneten den Matthiasfreunden auf ihrer kulturgeschichtlichen Zeitreise.


Frauen regierten die „bunte Stadt“


Die 1200 Jahre alte Bischofsstadt Halberstadt im Nordharz bildete den Ausgangspunkt für die täglichen Exkursionen. Ein Besuch der dortigen Domkirche St. Stephanus als ältester rein gotischer Kirche Deutschlands sowie die romanischen Liebfrauenkirche und die Stadtkirche St. Martini beeindruckten ebenso wie die nach der „Wende“ wieder aufgebaute Innenstadt. In die Feststellung des Reiseleiters: „Das haben wir in zwei Jahren wieder aufgebaut“ schlossen sich die Pilgerfreunde aus dem Westen gerne mit ein. Als Modellstadt für Stadtsanierung erlebte Halberstadt seinerzeit glücklicherweise eine gelungene Restaurierung seiner eindrucksvollen Fachwerkhäuser statt dem vorherigen „Austausch“ mit gesichtslosen Plattenbausiedlungen. Als „bunte Stadt am Harz“ hatte der Dichter Hermann Löns vor dem ersten Weltkrieg die Stadt Wernigerode belobigt. Mit ihren steilen Dächern und spitzen Türmen liegt sie malerisch vor dem grünen, schroff ansteigenden Harz. Schon zu DDR-Zeit war sie ein gut erhaltenes und stets restauriertes Vorzeigeobjekt und ist auch heute noch mit ihrer Fachwerk-Idylle ein Besuchermagnet im Harz, zumal mit ihrer dort startenden Brockenbahn. Gleiches gilt für die Stadt Quedlinburg mit ihren eindrucksvollen 1200 Denkmal-geschützten Fachwerkhäusern, deren Altstadt und die Stiftskirche als Unesco-Weltkulturerbe anerkannt wurden. „Quedlinburg wurde im Mittelalter von Frauen regiert“, erfuhren die Matthiasfreunde bei ihrem Stadtrundgang: „Die Äbtissinnen des 936 gegründeten Stiftes bestimmten die Geschicke der Stadt.“ Nicht nur deshalb war die romanische Stiftskirche St. Servatius, die auf einem Sandsteinfelsen als Wahrzeichen der Stadt herausragt, ein denkwürdiges Besuchsziel.


Geschichtsvisite mit der Bimmelbahn


Die einmalige Landschaft des Harzes und ihre urtümliche Schönheit wurden den Pilgerfreunden bei ihrer Harzrundfahrt bewusst. Auch Relikte aus der Bergbauzeit wurden hierbei deutlich mit ihren Gruben und zahlreichen künstlich angelegten Teichen wie beispielsweise dem Weltkulturerbe „Oberharzer Wasserregal“. Clausthal-Zellerfeld lud zum Besuch der Marktkirche, Deutschlands größter Holzkirche, ein. In Bad Sachsa, dem ältesten Kurort im Harz, war die romanische St.-Nikolei-Kirche mit ihrem stadtüberragenden West-Turm Besuchsziel. Wo Kaiser und Könige regierten, erlebten die Pilger in Goslar eine lebhafte Stadt mit malerischen Gassen und Plätzen, aber auch imposanten Bauwerken verschiedener Epochen. Die „Kaiserpfalz“ ermöglichte einen Besuch der Grabesstätte von Kaiser Heinrich III., aber auch eine Stippvisite mit der Bimmelbahn. Dass die Mayener Matthias-Brüder und –Schwestern auch das Benediktinerkloster Huysburg besuchten, war Ehrensache, weil es Verbindungen zur Trierer Abtei St.-Matthias aufweist. Pater Hubert als ehemaliger Pilgerpater aus „Mattheis“ begrüßte als jetziger „Hausherr“ der Huysburg seine Matthiasfreunde mit einer Einladung zur Klosterbesichtigung und einem Pilgergottesdienst, den er gemeinsam mit dem Mayener SMB-Ehrenmitglied Pfarrer Ludwig Müller zelebrierte. Mit einem gelungenen Fazit zur erlebten Pilger- und Kulturreise durch Pfarrer Müller und dem Dank von und an SMB-Brudermeister Heinz Schäfer für das tolle Gemeinschaftserlebnis der Harz-Tour besteht kein Zweifel an entsprechenden „Wiederholungstaten“ im Aktionsprogramm der rührigen Mayener St.-Matthias-Bruderschaft. „Dies gilt als nächstes für den Maria-Laach-Besuch am 1. Juli, zu der noch Anmeldungen möglich sind im Schuhhaus Steinebach in der Mayener Marktstraße“, warb der Brudermeister, wieder mit dabei zu sein auf gemeinsamem Weg... PRESS

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K. Schmidt:
Ich glaube, innerhalb der anderen Parteien verstehen das sehr, sehr viele. Aber weil die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene zu sehr befürchten, Macht abzugeben, oder aus anderen unerfindlichen Gründen, nimmt man dort schon gar nicht mehr wahr, was die eigene Parteibasis denkt. Wenn man...
Amir Samed:
Am meisten nutzt es der AfD aber, dass die in Bund und Ländern regierenden Parteien immer noch nicht verstehen wollen, was ihnen die meisten AfD-Wähler mit ihrer Stimmabgabe eigentlich sagen möchten....
K. Schmidt:
Herr Müller: "Die Lüge gehört zum politischen Geschäft... Man mag mit der Politik der vergangenen Jahrzehnte nicht einverstanden sein, was man auch nicht kann..." Richtig erkannt. Nur wen wählt man nun? Und wie stehen Sie zu der von den "Omas" offenbar gefeierten "Brandmauer", die in sehr vielen Konstellationen...
Gabriele Friedrich:
@Amir Samed, Sie sollten besser aufpassen mit ihrem Betondenken der AfD....
Gabriele Friedrich:
Ach die AfD, blamiert sich mittlerweile nur noch und langsam kommen die Straftaten raus. Ist doch hervorragend wie *Krah* sich selber entfernt von den Wahlplakaten, wie Höcke sich schwitzend blamiert mit seinem Geschichtsbuch und er vor Gericht musste. Die Weidel wird auch immer blasser und Chrupalla...
Amir Samed :
@Utz der Bär, ich bevorzuge wissenschaftliche Literatur. ...
Utz der Bär:
@Amir Samed: Glauben Sie ernsthaft, dass mehr als 200 Jahre Industrialisierung spurlos an unserer Umwelt vorbeigegangen sind? Denken Sie doch einfach mal selber nach, anstatt nachzuplappern, was ihnen irgendwelche Pseudo-Schwurbler auf Tiktok oder wo-auch-immer weismachen wollen! Was uns alle noch viel...
Amir Samed :
@juergen mieller, ich habe schon einiges an Niveaulosen und inhaltsleeren gelesen, Sie schaffen es dies noch zu unterbieten. Solange Sie auf dieser Ebene weiter agieren und sich einer sachlichen Diskussion und Argumentation verweigern, bleiben ihnen Antworten von mir erspart. Es ist nie zu spät, lernen...
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