Allgemeine Berichte | 07.11.2015

Mach mit e.V. Hillscheid

Nachbarschaftshilfe, die sich sehen und erleben lassen kann

Ehrenamtliche und Hauptamtliche organisieren die Hilfe in der Bürgergemeinschaft Mach mit e.V. im Kannenbäckerland; von links Christa Graf, Seniorenbüro Höhr-Grenzhausen, Susanne Schäfer-Weilberg, Bürgerbüro der Ortsgemeinde Hillscheid, Hildegard Jöris, Vorsitzende des Vereins Mach mit e.V.AND

VG Höhr-Grenzhausen. Es ist fast auf den Tag genau elf Jahre her, dass sich eine Gruppe engagierter Bürgerinnen und Bürger in Hillscheid am 1. November 2004 zusammensetzte und Ideen zusammentrug. „Unser Dorf hat Zukunft“ war das Motto einer Dorfwerkstatt. Gemeinsam wollte man Ideen finden, Wege entwickeln und gehen, wie ein seniorengerechtes Dorf entstehen kann. Leitfrage war damals „Wie wollen wir, die jetzt 60+ und die später 60+ Werdenden künftig in Hillscheid leben?“ Aus dieser Hillscheider Initiative entwickelte sich ein sehr erfolgreiches Projekt, das sich bis heute sehen und erleben lassen kann und das über die gesamte Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen.

Dorfwerkstatt gab Startschuss

Im März 2009 gründete man dann einen Verein, dessen Name Programm sein sollte: MACH MIT e.V. Seit damals ist Hildegard Jöris immer wieder als Erste Vorsitzende gewählt. „Wir wollten und wollen gemeinsam Wege finden, wie man in der Dorfgemeinschaft gut alt werden kann und dabei so lange wie möglich zu Hause wohnen bleiben kann“, sagt Hildegard Jöris und betont, dass man in der Politik dabei gute Unterstützung habe. Bewusst habe man den Vereinsnamen „MACH MIT“ gewählt. „Wir brauchen einfach Menschen, die mitmachen“, so die engagierte Vereinsvorsitzende.

Hilfsangebote in vielfältiger Weise

Liest man die Hilfsangebote des Vereins, weiß man auch, warum Unterstützung nötig ist. Der Verein bietet Alltagshilfen für hilfsbedürftige Nachbarn, zum Beispiel bei der Haus- und Gartenarbeit, Fahrdienst und Begleitung bei Arztbesuchen, Behördengängen und Einkauf. Letztes wird zum Beispiel unterstützt durch einen Einzelhändler, der sein Lieferfahrzeug zur Verfügung stellt. So werden die Senioren zu Hause von Ehrenamtlern abgeholt, zum Einkaufen gefahren, begleitet und mit dem Einkauf wieder nach Hause gebracht. Das ist natürlich ein anderes Einkaufserleben als nur einen Helfer mit einem Einkaufszettel loszuschicken. Noch weitere Hilfen sind im Angebot: Begleitung bei Spaziergängen, Unterstützung bei behördlichem Schriftverkehr, Zusammenarbeit mit dem Pflegestützpunkt und generationsübergreifende Aktivitäten.

Grundsätzlich ist die Hilfe kostenfrei. Einige Alltagshilfen in Haus und Garten und Fahrdienste sind allerdings verständlicherweise kostenpflichtig. Sehr wichtig ist den Ehrenamtlern, dass sie keine Konkurrenz für Betriebe und soziale Dienste sind. Man helfe da, wo keine professionelle Hilfe erforderlich ist.

Die MACH-MIT-Leute können richtig stolz darauf sein, dass ihre ehrenamtliche Arbeit Früchte trägt. Höhr-Grenzhausen ist die einzige Gemeinde im Westerwaldkreis, die einen Seniorenbeirat hat. Im Jahr 2014 erschien in gedruckter Form ein sehr ansprechender Seniorenkompass mit dem Titel „Gut älter werden in Höhr-Grenzhausen“.

Bürgerbüro ist sozusagen Schaltzentrale

Schnell merkten die Vereinsleute, dass eine Koordinierung all dieser Angebote unbedingt nötig ist. „Wir sind sehr gut vernetzt“, stellt Susanne Schäfer-Weilberg fest. Sie ist die Ansprechpartnerin, die im Bürgerbüro der Ortsgemeinde Hillscheid in einer persönlichen Sprechstunde die ehrenamtliche Arbeit koordiniert. Das Bürgerbüro ist sozusagen die Schaltzentrale.

Schließlich kam es dazu, dass in der Verbandsgemeinde ein Seniorenbüro eingerichtet wurde. Christa Graf ist hier die kompetente Ansprechpartnerin. In einer persönlichen Sprechstunde im Höhr-Grenzhausener Rathaus übernimmt sie ähnliche Aufgaben wie ihre Kollegin in Hillscheid. Hilfegesuche werden aufgenommen und zu den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern weitergeleitet und koordiniert. Im Sommer 2016 soll im Bürgerhaus Hilgert ebenso eine persönliche Ansprechstelle sein. Nochmals betont Susanne Schäfer-Weilberg die unbedingte Notwendigkeit einer Vernetzung und Koordination. Das Ehrenamt der Hilfe werde durch die hauptamtlichen Kräfte aufgewertet und man nehme das Thema Altwerden in den politischen Gremien ernst.

MACH MIT e.V. heißt mitmachen

Zusätzlich zu den Hilfsangeboten gibt es eine ganze Reihe schöner Aktivitäten, beispielsweise das Internetcafé, interkulturelles Kochen, ein Treffen der Strickfreunde, digitales Fotografieren, Kinoabende, eine Nähstunde im Rathaus, Krimilesung von einem Kriminalhauptkommissar a.D. und eine ganze Reihe weiterer Veranstaltungen - das Programm ist außerordentlich vielseitig. Weitere Informationen findet man auf Handzetteln, Plakaten und der Internetpräsenz des Vereins. Obwohl man gut zwei Dutzend Helfer hat, gibt es einen Aufruf zum Mitengagement: „Bringen Sie Ihre Qualifikation, Ihre Lebenserfahrungen oder Ihre Hobby-Fähigkeiten ein. Alle Generationen, Männer und Frauen, sind herzlich willkommen.“

AND

Ehrenamtliche und Hauptamtliche organisieren die Hilfe in der Bürgergemeinschaft Mach mit e.V. im Kannenbäckerland; von links Christa Graf, Seniorenbüro Höhr-Grenzhausen, Susanne Schäfer-Weilberg, Bürgerbüro der Ortsgemeinde Hillscheid, Hildegard Jöris, Vorsitzende des Vereins Mach mit e.V.AND
Nachbarschaftshilfe, die sich sehen und erleben lassen kann

Ehrenamtliche und Hauptamtliche organisieren die Hilfe in der Bürgergemeinschaft Mach mit e.V. im Kannenbäckerland; von links Christa Graf, Seniorenbüro Höhr-Grenzhausen, Susanne Schäfer-Weilberg, Bürgerbüro der Ortsgemeinde Hillscheid, Hildegard Jöris, Vorsitzende des Vereins Mach mit e.V.Fotos: AND

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Renate Meyer: Auf den Punkt gebracht. Mogelpackung 'Parteilos"
  • K. Schmidt: Zum Sieg im ersten Wahlgang bei vier Kandidaten kann man zunächst nur gratulieren. Auch bei dieser kommunalen Wahl, wie bei so vielen, gibt es aber wiedermal zwei Aspekte, die mir auffallen: 1. Es ist...
  • PK. Kritik: Danke, dass Sie sich so ausführlich mit diesem Thema auseinandersetzen und den Pflegekräften somit nicht nur ein deutliches Zeichen sondern auch Hoffnung auf grundlegende, strukturelle Veränderungen...
  • K. Schmidt: Die Argumente sind einerseits zeitgemäß und verständlich, aber die Sache wurde doch nicht vollumfänglich bedacht. Solange Friedhöfe in Rheinland-Pfalz kostendeckend betrieben werden müssen, sind die Kommunen...
Dauerauftrag
rund ums Haus
Baumfällung & Brennholz
Feierabendmarkt
Michelsmarkt Andernach
Dorffest in Bad Bodendorf
Sonderseite 3.Ettringer Vahrieté
Anzeige Andernach
Empfohlene Artikel

Ransbach-Baumbach. Wie erkennt man Fake News? Warum verbreiten sich Falschmeldungen so schnell – und welche Gefahr stellen sie für unsere Demokratie dar? Mit diesen und weiteren Fragen setzten sich die Schüler*innen der Erich-Kästner-Realschule plus in Ransbach-Baumbach in einem spannenden Workshop auseinander.

Weiterlesen

Montabaur. Der Caritas-Anziehpunkt in Montabaur hat einen neuen Standort bezogen. Ab sofort ist der Secondhand-Laden der Caritas in der Kirchstraße 17 für Kundinnen und Kunden geöffnet. Zur feierlichen Eröffnung begrüßten Anziehpunkt-Leiterin Vera Zimmermann, Caritasdirektorin Stefanie Krones, Carolin Peters (Abteilungsleiterin), Joachim Grämer (Leiter Fachbereich Existenzsicherung) sowie Rainer Lehmler (Referent Gemeindecaritas) zahlreiche Gäste.

Weiterlesen

Ransbach-Baumbach. Die Stadt Ransbach-Baumbach möchte das ehemalige, seit langem verfüllte 15 ha große Tongrubengelände „Concordia“, das auf der Grenze zu Ebernhahn liegt, zu einem Gewerbegebiet mit integriertem Solarpark entwickeln. Aktuell befindet sich dort eine große Weide mit robusten Hochland-Rindern, die durch Gehölzinseln und kleinere Gewässer strukturiert ist.

Weiterlesen

Weitere Artikel

ZeitGeschichte Rheinbrohl

Museum gibt Termine bekannt

Rheinbrohl. Für die inzwischen schon bestehende Fangemeinde des kleinen Heimatmuseums ZeitGeschichte Rheinbrohl und alle potentiellen Neu-Entdecker gibt das Museum von Gerhard Kühnlenz hiermit die noch verbleibenden Termine bis zum Jahresende bekannt.

Weiterlesen

Shanty-Chor zu Gast bei der Seniorenresidenz Humboldthöhe Vallendar

Auftritt beim Sommerfest

Lahnstein/Vallendar. Bei allerbestem Spätsommerwetter war der Shanty-Chor der Marinekameradschaft (MK) aus Lahnstein zu Gast beim Sommerfest in der Seniorenresidenz Humboldthöhe in Vallendar. Es war bereits der 3. Auftritt in der Wohnanlage nach früheren Verpflichtungen beim Vatertags-Grillen und einem Tag der offenen Tür.

Weiterlesen

Kolping-Helferinnen- und Helferfest

Gesellige Veranstaltung unter freiem Himmel

Lahnstein. „Wir sagen Dankeschön…“, was die Musikcombo „Die Flippers“ kann, kann die Kolpingfamilie Lahnstein, St. Martin schon lange. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, meist auch „hinter den Kulissen“ und nicht im Rampenlicht stehend, sind für Vereine so wertvoll, wie Kohle oder Gold, die in einem Bergwerk gefördert werden. Helfende Hände wurden an einem sonnigen Samstagnachmittag in den Garten des Pfarrhauses St.

Weiterlesen

Dauerauftrag
Kreishandwerkerschaft
Infoveranstaltung
Weinherbst 2025
Dorffest in Bad Bodendorf
Weinfest Dernau
Weinfest Dernau
Herbstkirmes in Franken
Anzeige zu Erhard Bußmann
Ausverkauf - Michelsmarkt
Anzeige Shop Eröffnung Bonita / Oktoberfest
Rechtsanwaltsfachangestellte
Michelsmarkt
Stellenanzeige "Architekt/in (m/w/d)
Stellenanzeige
Ganze Seite Remagen