Allgemeine Berichte | 14.06.2013

Fast 2.000 Beschäftigte wählen ihren Betriebsrat am 19.Juni bei amazon in Koblenz

Verdi begrüßt: Ehemaliger Koblenzer OB Schulte-Wissermannn als Wahlbeobachter bei Amazon

Koblenz. Der ehemalige Koblenzer OB „Schuwi“ begleitet auch die mit Spannung erwartete Auszählung der fast 2.000 Stimmzettel zur Betriebsratswahl am 19. Juni 2013 ab 20.00 Uhr. Er war schon bei der Wahlversammlung am 1. März 2013 dabei. Damals wurde ein siebenköpfiger Wahlvorstand unter dem Vorsitzenden und verdi-Vertrauensmann Norbert Faltin mit großer Mehrheit gewählt. Die Beschäftigten haben nun die Wahl zwischen insgesamt sechs eingereichten Listen und werden ihren Betriebsrat, der aus 19 Personen bestehen wird, von morgens 5.30 Uhr bis abends 20.00 wählen können. Damit bekommen die Männer und Frauen bei Amazon endlich eine Interessenvertretung, wie sie gesetzlich vorgeschrieben ist, freut sich der verdi Handelsexperte Jürgen Rinke-Oster.

Bisher sind nur vereinzelt Informationen über die geringe Entlohnung öffentlich geworden. Nachweisen könnte sie nun ein Betriebsrat, denn dieser hat ein gesetzliches Recht Einblick in die Brutto-, Lohn und Gehaltsliste zu nehmen, um Ungerechtigkeiten und Gleichbehandlung zu prüfen, bestätigt der Anwalt Schulte-Wissermann.

Auch wird es nun möglich sein, den vielen positiven Verlautbarungen der kommunalen und Landespolitiker und der Geschäftsführung zu den Arbeitsbedingungen nachzugehen, ob wirklich alles ok ist.

Wie sind die Arbeitsbedingungen tatsächlich? Gibt es planbare und geregelte Pausen und Freizeiten? Wie ist der Umgangston der Vorgesetzten? Funktioniert überall die Klimaanlage? Was wird für den Gesundheitsschutz getan? Wie viele Erkrankungen und Unfälle gab es? Wer entscheidet mit welchen Kriterien über die Fortführung von befristeten Arbeitsverträgen, um nur einige Punkte zu nennen, so der zuständige Gewerkschaftssekretär von verdi Koblenz Jürgen Rinke-Oster.

Auch wenn es gut ist, dass es Gespräche am runden Tisch gibt, desto besser finde ich es, wenn nun auch die eigenen Beschäftigten durch ihren Betriebsrat Dinge ansprechen und auch nachweisen und belegen können. Ein Betriebsrat erhöht die Transparenz, denn bekannter weise sehen Geschäftsführung und Betriebsrat die Dinge nicht immer aus dem gleichen Blickwinkel.

Rinke-Oster geht davon aus, dass im zukünftigen Betriebsrat die von Norbert Faltin und Werner Eis angeführte „Robin Hood“-Liste in den Betriebsrat mit starkem Vertrauensvorschuss einzieht. Die Liste Robin Hood hat 20 Kandidaten, die zum Teil jahrelange persönliche Betriebsratserfahrung aus anderen Betrieben mitbringen. Da steckt enorm viel Fachkompetenz für soziale Gerechtigkeit drin, um zügig nach der Wahl die wichtige Betriebsratsarbeit zu beginnen.

Auch die Unterstützung durch die größte Dienstleistungsgewerkschaft verdi ist von enormer Bedeutung, denn was hätten wir für Arbeitsbedingungen, wenn es unsere Gewerkschaften nicht geben würde, sagt der Anwalt für Arbeits-, und Sozialrecht Schuwi insgesamt zur bedeutsamen Betriebsratswahl bei Amazon.

Pressemitteilung von ver.di - Bezirk Koblenz/Trier

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