Tag des offenen Denkmals am 14. September im Brohltal
Bauen und bewahren
Königsfeld nimmt mit zwei Denkmälern teil
Brohltal. Am 14. September ist wieder „Tag des offenen Denkmals“. Deutschlandweit öffnen die verschiedensten Denkmäler ihre Türe und Toren und präsentieren ihre Geschichte und dem diesjährigen Motto „Farbe“. Königsfeld ist mit zwei Denkmälern an diesem besonderen Tag dabei: In der Kirche St. Nikolaus Königsfeld lassen sich farbenprächtige Glasmalereien vom berühmten Glasmaler Josef Scheuer an den Kirchenfenstern bestaunen. In dieser Pfarrkirche sind insgesamt fünf Fenster von ihm erhalten geblieben: Zwei aus dem Jahr 1921 in der Gedächtniskapelle oder heute auch alte Sakristei genannt und drei aus dem Jahr 1923 in der Taufkapelle. In den beiden ältesten Fenstern sind Auferstehungssymbole zu sehen. In der Apsis der Taufkapelle sieht man die Verleugnung Jesu durch Petrus, Maria Magdalena und Philippus, der den Kämmerer der Königin Kandake von Äthiopien tauft. Es ist in der Komposition eindeutig zu erkennen, dass nicht nur ein bestimmtes Geschehen zur Idealisierung der Wirklichkeit abgebildet wird, sondern dass die Farbe und die Form als formale Merkmale eine Glaubensüberzeugung hinaustragen. Josef Scheuer, geboren 1885 in Köln-Nippes, erhielt seine Ausbildung an der Kölner Werkkunstschule und bei den Professoren für Architektur und Glasmalerei Linnemann und Martin. Bereits 1914 eröffnete er seine eigene kleine Werkstatt in Köln. Interessesierte können bei der Führung durch die Kirche um 16.00 Uhr noch einiges mehr über das Leben und die Arbeit des berühmten Glasmalers sowie über die Geschichte der Kirche erfahren. Vulkanparkführer Karl-Heinz Kurth führt die Besucher am Tag des offenen Denkmals durch die alten Gemäuer mit den farbenprächtigen Fenstern, die alle auf ihre eigene Weise eine Geschichte erzählen. Auch der ehem. Zehnthof aus dem 14. Jahrhundert in Königsfeld öffnet seine Tore für Besucher am Tag des offenen Denkmals. Von 10. bis 17 Uhr können die Besucher den Hof in seiner bunte Vielgestalt bewundern. Stefanie Luley, Besitzerin des ehem. Zehnthofes, führt die Besucher zu jeder vollen Stunde durch die farbenprächtigen Gemäuer. Der ehemalige Zehnthof des Gerhard von Landskron ist ein Fachwerkensemble, bestehend aus Wohngebäude, Zehntscheune und Remise. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts gab Waldbott von Bassenheim seinem Zehnthof ein Renaissancefachwerk - mit „alten Männern“ und „Krönchen ( Nasen)“ am Wohnhaus und einer gewaltigen Dachkonstruktion über der Zehntscheune. Parallel zum erhalten gebliebenen Teil der Stadtmauer von 1336 zieht sich der Burggarten hin, südlich begrenzt von der Weihemauer, beide urkundlich im 14. Jahrhundert dokumentiert. Zu sehen sind auch Mauern und ein Hausbrunnen aus der Erbauungszeit des Zehnthofes - vor oder zeitgleich mit der Königsfelder Kirche von 1226. Ebenholzschwarze Eichenbalken bilden den Kontrast zur reinweißen Kalkfarbe der Gefache - ochsenblutrot sind die Fensterrahmen und oxydgrün die Läden, Tore und Türen. Auch im Inneren des Hauses dominiert die Farbe. Der mittelalterliche Mensch liebte die Farbe - und so ist auch der Königsfelder Zehnthhof in seiner bunten Vielgestalt ein Zegnis dieser vergangen Epoche.
Auskunft zum Tag des offenen Denkmals gibt das Kulturbüro der Verbandsgemeinde Brohltal, daniela.frangen@brohltal.de oder 02636/9740-212. Nähere Infos zum deutschlandweiten Tag des offenen Denkmals unter www.tag-des-offenen-denkmals.de .
Pressemitteilung
Verbandsgemeindeverwaltung Brohltal