Wasserversorgungszweckverband Eifel-Ahr geht mit Windrad und Fotovoltaik neue Wege

Hochbehälter in Betrieb genommen

21.07.2015 - 09:43

Lind. Wenn auf der Linder Höhe die Sonne scheint und zusätzlich auch noch der Wind bläst, sind dies ideale Voraussetzungen für den neu in Betrieb genommenen Hochbehälter des Wasserzweckverbandes Eifel-Ahr, denn hier wird mit einer Kleinwindkraft- sowie einer Fotovoltaikanlage Energie für den Eigenverbrauch des Hochbehälters erzeugt. Somit ist der neue Wasserhochbehälter in Lind mit einem Fassungsvermögen von 300 Kubikmetern ein elementarer Baustein zur Neuordnung der Wasserversorgung im Versorgungsgebiet des Zweckverbandes Wasserversorgung Eifel-Ahr. Nicht nur, dass der Hochbehälter vier ortsnahe Hochbehälter ersetzt, die nun aus der Wasserversorgung herausgenommen werden konnten weil sie den Anforderungen einer zeitgemäßen Trinkwasserversorgung nicht mehr entsprochen haben, nein, hier ist mit der Kombination von Kleinwindkraft- und Fotovoltaik, auf dem Dach des Hochbehälters, eine Einmaligkeit geschaffen worden die es so bundesweit wohl noch nicht gibt, so der Staatssekretär des Rheinland-pfälzischen Umweltministeriums Dr. Thomas Griese bei der Inbetriebnahme.


Kauf von Fremdenergie reduziert


Ab sofort wird die Trinkwasserversorgung in Lind mit Wind und Sonnenstrahlen bei der Pilotanlage des Zweckverbands Wasserversorgung Eifel-Ahr unterstütz. Durch den Einsatz selbst erzeugter erneuerbarer Energien wird der Kauf von Fremdenergie reduziert und trägt so langfristig zu stabilen Wasserpreisen bei, so der Staatssekretär. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels im ländlichen Raum von großer Bedeutung.


Horizontal statt vertikal!


Mit dem rund 24 Meter hohen Windrad, das keine zusätzliche Fläche im Landschaftsschutzgebiet der Eifelregion beansprucht und so konstruiert wurde, dass es nicht wie üblich vertikal sondern horizontal dreht, stellt es auch keine Gefahr für umherfliegende Fledermäuse dar, da diese im Übrigen noch durch einen sogenannten, auf zwölf Metern Höhe angebrachten "Batcorder" überwacht werden, ließ der Staatssekretär wissen. Dies alles hat bei der Landesregierung dazu geführt, dass es für dieses Modellprojekt eine 80 Prozent Förderung mit rund 63.000 Euro gab. Für den Verbandsvorsteher Landrat Dr. Jürgen Pföhler war es ebenfalls ein erfreulicher Tag, da nach 37 Jahren nach der Gründung des Zweckverbandes Wasserversorgung Eifel-Ahr der letzte Hochbehälter im Versorgungsgebiet in Betrieb genommen wurde.


Wasser für die Ortsgemeinden Lind und Kirchsahr


Durch diesen Hochbehälter werden die Ortsgemeinden Lind mit ihren Ortsteilen Lind, Obliers und Plittersdorf sowie die Ortsgemeinde Kirchsahr mit den Ortsteilen Burgsahr, Binzenbach, Hürnig und Kirchsahr, zentral mit Trinkwasser versorgt. Auch der Brandschutz entsprechend den gesetzlichen Vorschriften ist jetzt mit 100 Kubikmetern für die Bürger vollumfänglich gewährleistet, so der Landrat als Verbandsvorsteher. Die Baukosten beliefen sich inklusive Anschluss- und Transportleitungen auf rund 1,4 Millionen Euro und wurde mit einem kräftigen Zuschuss des Landes Rheinland-Pfalz mit 700.000 Euro gefördert sowie einem zinslosen Darlehen von 30 Prozent der Baukosten, wofür sich Landrat Pföhler auch im Namen aller nutznießender Bürger bei Staatssekretär Griese für die höchstmögliche Förderung bedankte. Gleichzeitig wollen wir Erfahrungen sammeln, um zukünftig energieautark Wasserhochbehälter zu betreiben und auch im Rahmen der aktuellen Diskussion zur Versorgungssicherheit der Stromversorgung jederzeit versorgt zu sein. Dies ist auch ein weiterer Baustein auf dem Weg des Landkreises zur 100 Prozent Erneuerbare Energie-Region, so Landrat Pföhler.


Ökologisches Produkt ökologisch erzeugen


"Unser ökologisches Produkt Trinkwasser wollen wir möglichst auch ökologisch erzeugen, transportieren und hierbei auch Eingriffe in die Natur minimieren sowie Schäden für diese abwenden", beschrieb Theo Waerder, Geschäftsführer der Betriebsführerin SWB Regional und Werkleiter des Zweckverbandes, die grundsätzliche Ausrichtung des Projekts hier in Lind. So befand sich der Bau des Hochbehälters mit der Windkraft- und Fotovoltaikanlage auch stets in Abstimmung mit der Ortsgemeinde Lind, sowie der Unteren und Oberen Landespflegebehörde und dem Fledermausexperten Dr. Andreas Kiefer vom Arbeitskreis Fledermausschutz Rheinland-Pfalz, so der Werkleiter Theo Waerder. Ziel des Zweckverbandes ist es, bei weiteren Anlagen Eigenstrom zu erzeugen, um so in Zukunft rund 20 Prozent des Verbrauchs durch erneuerbare Energien zu erhalten.


Pro und Contra


Das es hierfür nicht nur Befürworter gibt, zeigten einige Demonstranten, die darauf aufmerksam machten, das man in Lind bei einem Bürgerentscheid im September 2011 die Errichtung eines Aussichtsturms auf der Linder-Höhe verhinder habe und jetzt surrt dort, mit Fördermitteln des Landes, ein Windrad.


Fünf Förderbescheide


Abschließend nutzte Staatssekretär Griese die Gelegenheit, um vor Ort gleich fünf Förderbescheide für die Wasserwirtschaft im Landkreis Ahrweiler zu übergeben. Über gleich drei Förderbescheide konnte sich der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau, Guido Nisius freuen als er die Anträge für die Kanalisation in Wershofen, den Bau von Anschlusskanälen in der VG Adenau und für das Gutachten zur Optimierung der Abwasserbehandlung der Kläranlage „Oberes Trierbachtal“ aus der Hand von Staatssekretär Griese entgegennahm. Für das Brohltal mit der Wiederherstellung der Durchgängigkeit des Brohlbachs in Niederzissen sowie in Brohl-Lützing, nahm Landrat Pföhler stellvertretend die Förderbescheide entgegen.

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