Besondere Ehrung im Drachenfelser Ländchen

Adendorfer erhielt das Anno Santo Kreuz

Hans-Josef Merzenich war mit der Familie im letzten Jahr nach Rom gepilgert

22.03.2017 - 10:44

Wachtberg-Adendorf. Am 19. März gab es in der Adendorfer Kirche eine besondere Messe mit einer Auszeichnung, die nicht jede Schützenbruderschaft unter ihren Mitgliedern zu verzeichnen hat. Rolf Nieborg verlieh als Bundespressesprecher des Bundes der historischen Schützenbruderschaften das massiv silberne Anno Santo Kreuz an Hans-Josef Merzenich, der mit weiteren Schützen der Sankt Hubertus Schützenbruderschaft die Pilgerreise angetreten hatte. Rom und seine Atmosphäre haben ihn bereits 2001 bei einer Messdienerfahrt beeindruckt, war von ihm zu hören. Danach hatte er sich vorgenommen, ein Mal mit den Schützen eine Romfahrt gemeinsam zu machen. „Ich wollte den Papst erleben“, erzählte der 58-Jährige.

Normalerweise findet ein Heiliges Jahr nur alle 25 Jahre statt, es sei denn, der Papst ruft ein außerordentliches Heiliges Jahr aus. Genau das hatte Papst Franziskus, der seit 2013 das Oberhaupt der katholischen Kirche ist, getan. Und in diesem besonderen Jahr hatte sich Hans-Josef Merzenich mit seiner Frau Karin auf den Weg nach Rom gemacht und dort die Pilgerkirchen besucht. Auch eine Generalaudienz beim Papst stand auf dem Programm. Sicherlich nehmen viele Menschen an solch einer Audienz teil. Trotzdem war es für die Adendorfer Pilger ein besonderes Erlebnis, den Papst von der fünften Reihe aus live in Aktion zu sehen. So ist das Kirchenoberhaupt für diese Pilger nicht mehr nur eine abstrakte Figur, die man hin und wieder im Fernsehen sieht. Stattdessen haben sie ihn als Mensch aus Fleisch und Blut erlebt, seine Aura gespürt und ihn als sehr menschlichen Papst erlebt, der mit Begeisterung auf die Pilger zuging und mit ihnen sprach.

Dieses besondere Erlebnis sollte nicht zu schnell in Vergessenheit geraten. Deshalb erhielt traditionell der älteste der Pilgergruppe der Bruderschaft am vergangenen Sonntag das Anno Santo Kreuz in der bis auf den letzten Platz gefüllten Adendorfer Kirche. Der Brauch der Schützenbruderschaften geht auf die erste bekannte Pilgerreise dieser Art zurück, die eine bekannte historische Persönlichkeit unternommen hatte. Kein Geringerer als Martin Luther selbst hatte sich im Jahre 1510 auf den Weg gemacht und die seinerzeit beschwerliche Reise im Laufe von zwei Monaten bewältigt. Die Reise der Adendorfer Pilger sei vermutlich nicht ganz so entbehrungsreich gewesen, meinte Rolf Nieborg schmunzelnd in seiner Rede im Gottesdienst, doch deshalb sei sie nicht weniger wichtig gewesen. Eine solche Pilgerfahrt ist immer auch ein Akt der inneren Einkehr und entspringt oft dem Wunsch, das Leben neu zu ordnen oder Antworten auf bisher offene Lebensfragen auf dem Weg oder am Pilgerort zu finden.

Seit 1933 existiert dieser Brauch, dem ältesten Pilger einer solchen Reise das Anno Santo Kreuz zu verleihen, wenn die Pilgerfahrt in einem Heiligen Jahr durch den Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften veranstaltet oder durch diesen anerkannt sei. Seit Beginn dieser Tradition wurden in den Jahren 1933, 1950, 1975, 1983, 2000 und 2016 mehr als 400 Kreuze an die Schützen verliehen. Das Kreuz sei unter den Schützen eine begehrte Auszeichnung, weil es nicht nur den Gegenwert des reinen Silbers darstelle, sondern für den Träger und seine Bruderschaft ein Symbol für eine ganz besondere Reise und die Erinnerung daran sei, erklärte Rolf Nieborg.

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