Senioren-Union der CDU Grafschaft
Auf Tuchfühlung mit dem größten Schaufelradbagger der Welt
Ausflügler informierten sich in Garzweiler II über den Braunkohletagebau
Grafschaft. Der Vorsitzende Wolfgang Kanter hatte die Mitglieder der Grafschafter Senioren-Union der CDU zu einem Besuch des Tagebaus Garzweiler II eingeladen. Bei einem Einführungsvortrag im Informationszentrum der RWE erhielt die Besuchergruppe einen Überblick über Entstehung, Entwicklung und Zukunft des rheinischen Braunkohlereviers und insbesondere des Tagebaus Garzweiler II, in dem noch bis zum Jahr 2045 Kohle abgebaut werden soll.
Der Abbau von Braunkohle hat natürlich starke Eingriffe in die Infrastruktur und Umwelt zur Folge: Für die Gebiete Garzweiler I und II mussten bislang rund ein Dutzend Ortschaften weichen, tausende Bewohner wurden entschädigt und umgesiedelt. Ab 2017 muss auch die Autobahn A 61 über eine neue Trasse umgeleitet werden.
Der nukleare Super-GAU von Fukushima 2011 führte zur Energiewende in Deutschland und hat letztlich auch bei RWE einen Strategiewechsel eingeleitet. Die zahlreichen Windräder um den Tagebau, die in Kooperation von RWE mit der Stadt Bedburg betrieben werden, machen dies deutlich. Die zukünftige Tagebaufläche Garzweiler wurde infolgedessen verkleinert. Einigen Ortschaften wird damit wohl die Umsiedlung erspart bleiben.
In der anschließenden zweistündigen Busfahrt durch den Tagebau mit einer Grubenlänge von beinahe zehn Kilometern staunten die Besucher über die kilometerlangen Förderbänder, Umladestationen und Eisenbahnen, mit denen die abgebaute Kohle befördert wird. Hautnah neben dem größten Schaufelradbagger der Welt zu stehen war ein Erlebnis der besonderen Art. Der Bagger ist so hoch wie ein achtstöckiges Haus und so schwer wie 13.000 Autos. Er kann täglich 240.000 Tonnen Kohle oder Abraum bewegen. Für diese Leistung müssten 40.000 Menschen arbeiten.
Bei der abschließenden Fahrt durch Rekultivierungsgelände konnten sich die Senioren überzeugen, dass viel getan wird, um die Spuren der Braunkohleförderung zu beseitigen. Nichts erinnert dort an die Gruben. Die Natur hat sich das rekultivierte Gebiet mit menschlicher Hilfe wieder zurückerobert.
Selbst äsende Rehe konnten beobachtet werden. Schmucke Umsiedlungsorte und größere Gewerbegebiete rundeten die Eindrücke ab.