Katholische Kirchengemeinde Aremberg St. Nikolaus

Benefizführung durch die Ruinen auf dem Aremberg

Benefizführung durch die
Ruinen auf dem Aremberg

Am Sonntag, 7. August 2022, wird um 15 Uhr eine besondere Führung durch die Ruinen auf dem Aremberg angeboten. Foto: privat

02.08.2022 - 13:38

Aremberg. Am Sonntag, 7. August 2022, wird um 15 Uhr eine besondere Führung durch die Ruinen auf dem Aremberg angeboten. Veranstalter ist die Katholische Kirchengemeinde Aremberg St. Nikolaus. Die Teilnahme ist kostenlos; es wird um eine Spende zugunsten der laufenden Innenrenovierung der Pfarrkirche gebeten. Die Führung beginnt an der Pfarrkirche St. Nikolaus. Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung auf einen späteren Termin verschoben.

Die bescheidenen Ruinen auf dem Aremberg lassen kaum die wechselvolle Geschichte des Ortes erahnen. Die mittelalterliche Burg wurde im 16. Jahrhundert unter der gefürsteten Gräfin Margaretha von der Marck-Arenberg zu einem repräsentativen Renaissanceschloss umgebaut. Um dieses herum wurde gut hundert Jahre später unter der Leitung des Kapuzinerpaters Karl, geboren als Prinz Anton von Arenberg, eine Festungsanlage errichtet, die praktisch das gesamte Plateau des Berges einnahm. Diese wurde im sogenannten Reunionskrieg, den der französische König Ludwig XIV. 1683 bis 1684 zur Eroberung linksrheinischer Gebiete führte, weitgehend zerstört. Auf dem östlichen Teil des mittelalterlichen Burgareals ließ Herzog Leopold Philipp von Arenberg ab 1720 ein neues Schloss errichten, das vor allem als Verwaltungszentrale für das Herzogtum und die zugehörigen Territorien diente. Mitglieder des herzoglichen Hauses hielten sich hier nur gelegentlich auf. Einzig der letzte in der Eifel regierende Herzog Ludwig Engelbert lebte mit seiner Familie längere Zeit auf dem Aremberg, nachdem französische Revolutionsheere 1792 die österreichischen Niederlande und damit die bevorzugten Wohnsitze des herzoglichen Hauses besetzt hatten. Das Eintreffen der ersten französischen Soldaten im Oktober 1794 war der Anfang vom Ende der Herrschaft der Arenberg in der Eifel. Die herzogliche Familie brachte sich über den Rhein in Sicherheit. Im Frieden von Campo Formio vom 17. Oktober 1797 eignete sich Frankreich das linke Rheinufer an; am 9. Februar 1801 wurde es durch den Friedensschluss von Lunéville förmlich abgetreten. Das durch den französischen Staat enteignete Schloss auf dem Aremberg wurde 1803 versteigert. Über einen Mittelsmann ließ es Herzog Ludwig Engelbert ankaufen um zu verhindern, dass der Stammsitz seines Hauses in fremde Hände geriet. Eine sinnvolle Verwendung für die Gebäude hatte man allerdings nicht. Daher wurden sie nach 1809 nach und nach zum Abbruch zwecks Gewinnung von Baumaterial freigegeben. Das setzte sich praktisch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts fort. Im Geist der Romantik ließ Herzog Prosper Ludwig von Arenberg 1854 unter Verwendung von noch aufstehenden Mauern einen Turm errichten. Eigentümer der Ruinen sind heute die Arenbergischen Gesellschaften mit Sitz in Düsseldorf. Seit 2003 kümmert sich der Förderverein Burgruine Arenberg e.V. mit großem Erfolg um den Erhalt des Turmes und der Ruinen sowie um deren Erschließung für Besucher. Der Förderverein wird auch für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ruinenführung den Turm öffnen.

Die Führung übernimmt Pfarrer Rainer Justen von der Pfarreiengemeinschaft Adenauer Land, zu der die Pfarrei Aremberg gehört. In seiner Freizeit hat er sich immer wieder mit der Lokalgeschichte beschäftigt. Für eine Arbeit zur Geschichte seines Heimatortes Wershofen erhielt er 1996 den Arenberger Hausgeschichtspreis. Die Führung dürfte auch Kennerinnen und Kennern der Ruinen neue Einsichten und Erkenntnisse vermitteln können.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Eine Umleitung wird eingerichtet

Straßenschäden bei Neuwied: L 259 wird voll gesperrt

Neuwied. Im Zeitraum vom 02.04. bis voraussichtlich 19.04.2024 werden Instandsetzungsarbeiten am Überführungsbauwerk der L 259 über die B 42 zwischen Neuwied-Block und Heimbach-Weis durchgeführt. Die Fahrbahnbefestigung im Bereich des Überführungsbauwerks weist erhebliche Schäden in Form von Rissen und Belagsausbrüchen auf. mehr...

Die Betrüger wollten vermeintlich defekte Dachrinnen zu überhöhten Preisen reparieren

Bad Hönningen: Polizei unterbindet illegale Arbeiten

Bad Hönningen. Am gestrigen Nachmittag führten Beamte der Polizei Linz eine Kontrolle an einem Mercedes Vito durch. Dabei stellten sie fest, dass die beiden Insassen im Raum Bad Hönningen Hausbesitzern Reparaturarbeiten an Dachrinnen angeboten hatten, ohne über die erforderliche Reisegewerbekarte zu verfügen. Es kam zu keinem Vertragsabschluss an diesem Tag. mehr...

Regional+
 

- Anzeige -

Ei Ei Ei – Die BLICKaktuell Osterüberraschung

Vom 18. März bis 1. April verstecken sich tolle Gewinnspiele und attraktive Aktionen von Unternehmen aus der Region in unserem Osternest. Seid gespannt, was sich hinter dem nächsten Osterei versteckt. Abonniert auch unsere Kanäle auf Facebook und Instagram, um nichts zu verpassen. mehr...

Alter Vorstand ist neuer Vorstand

Sinzig. In Sinzig fand Ende März die turnusmäßige Jahreshauptversammlung der Theatergruppe im Gasthaus „Zur Post“ statt. Der erste Vorsitzende, Wolfgang Staus, begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und ließ das vergangene Theaterjahr Revue passieren. Auch die Chronistin Christine Alfter und der Kassierer Dirk Hansen trugen zum Rückblick bei, indem sie über vergangene Ereignisse und den Kassenstand berichteten. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Neulich im Kiosk

von Gregor Schürer

Gabriele Friedrich:
Ein echt blöder Artikel. ...
Thola2:
Sehr geehrter Herr Schürer, willkommen im Leben, willkommen in 2024! Und jetzt???? Was will mir der "Dichter" damit sagen?? Das Geschilderte ist ganz normal in Deutschland. Wollen Sie uns Belehren? Und: 8 Uhr "früh"?? Das können nur Studenten oder Arbeitslose behaupten. Ich "maloche" schon um...
K. Schmidt:
Danke für das Stichwort Weihnachtsmarkt. Zu diesen wurde, z.B. von der DUH, aber auch einigen Politikern, aufgefordert die Beleuchtung wegzulassen oder zu minimieren. Und am letzten Samstag wurde groß dazu aufgerufen, für eine Stunde soviele Lichter wie möglich abzuschalten, als Zeichen für Klimaschutz...
Julia Frericks:
Die Ramadan-Beleuchtungen in Köln und Frankfurt sind wegweisende Initiativen. Die Lichter sorgen für eine festliche Stimmung, egal welcher Religion ich angehöre. Eine Stimmung, die auch bei vielen Nicht-Christen aufkommt, wenn sie z.B. einen Weihnachtsmarkt besuchen. In Köln ging die Initiative für...
K. Schmidt:
Soviel Geld, wie der Steuerzahler für die kath. Kirchen Jahr für Jahr in die Hand nehmen darf (ich meine nicht den Kirchensteuerzahler, sondern wirklich jeden!), soviel Beleuchtung kann man für die anderen Glaubensrichtungen doch gar nicht aufstellen, sonst schaffen wir die Dunkelheit ja komplett a...

Kreishaushalte in der Krise

K. Schmidt:
Die meisten der Landrätinnen und Landräte gehören doch einer Partei an, die Fraktionen der Kreistage auch. Ein Apell des Landkreistages an die Landesregierung ist nett, aber doch nicht mehr als ein unnötiger Umweg. Die Parteien, die sich auf der Landkreisebene finden, sind am Ende die gleichen, die...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service