Allgemeine Berichte | 22.06.2023

Wertvolles Bild von Bildhauer Heinrich Alken als „schlafende Lehrer“ an das Eifelmuseum in Mayen übergeben

Bildnis nach 200 Jahren nach Mayen zurückgekehrt

Über wertvollen Zuwachs seiner Gemäldesammlung konnte sich das Eifelmuseum freuen. Ein Portrait Heinrich Alkens zählt zu den neuen Exponaten. (v.l.): Heinz Schäfer, GAV-Vorsitzender Hans Schüller, Stadtarchivar Stefan Wilden und Museumsdirektorin Alina Wilbert-Rosenbaum.  Foto: Eifelmuseum, Kerstin Hanhart

Mayen. Er gehört zweifellos zu den großen Künstlern der Stadt: die Rede ist von niemand geringerem als von Heinrich Alken (1753-1827), Schöpfer zahlreicher, religiöser Kunstwerke, die heute in vielen Kirchen am Mittelrhein zu finden sind. Auch das Eifelmuseum besitzt eine Reihe von Plastiken und Reliefs des Künstlers; im Eifelarchiv werden Reste seines privaten Nachlasses verwahrt. Diese Sammlungen haben kürzlich eine wertvolle Ergänzung erfahren. Ein jahrzehntelang verschollen geglaubtes Portrait von Heinrich konnte vor Jahren wieder aufgefunden werden und wurde nun dem Museum zur Ergänzung seiner “Alken-Sammlung„ geschenkt.

Heinrich Alken hat als Bildhauer in den Jahrzehnten vor und nach 1800 vornehmlich für kirchliche Auftragsgeber gearbeitet. Bekannt sind seine Heiligenfiguren, die als sog. Circumstantes den Innenraum der Clemenskirche umsäumen. Sie sind beredeter Ausdruck der Volksfrömmigkeit der Stadt im ausgehenden 18. Jahrhundert. Auch als Maler betätigte sich Heinrich: so verdanken wir ihm die beiden ersten wirklichen Stadtansichten, die Mayen noch in seiner barocken Gestalt mit dem kurfürstlichen Schloss zeigen.

Die schlechte Auftragslage in den schwierigen Zeiten des Umbruchs von der trierischen über die französische zur preußischen Zeit, zwangen ihn schon früh auch anderen Erwerbsmöglichkeiten nachzugehen. So verdiente er sich als Landvermesser und schließlich als Lehrer, zuletzt an der Mädchenschule im Schulhaus in der Göbelstraße.

Das nun nach Mayen gekommene Bild zeigt ihn daher als Lehrer in seinen letzten Lebensjahren. Heinrich ist im Sessel sitzend eingenickt. Von hinten schleicht sich sein Sohn Johann Anton heran und hebt unbemerkt die Perücke vom Haupt des schlafenden Vaters. Diese Szenerie wird von der Tochter Maria Anna heimlich beobachtet. Das im Familienkreis entstandene Bild – der Maler ist unbekannt - blieb auch noch nach dem Tod Heinrichs 1827 über Generationen unbeachtet im Familienbesitz.

Der Weg des Bildes innerhalb der Familie blitzte 1913 kurzzeitig wieder auf, als – laut Vermerk auf der Rückseite des Gemäldes - Margarete Comes das Gemälde ihrer Nichte Johanna Hertmanni schenkte. Ein weiteres Mal tauchte das Bild 1955, nun schon nicht mehr in Mayen, sondern im „Familienhaus in Darmstadt“, auf. Danach verlor sich wieder der Weg. Erst 2001 konnte ein Nachfahre Heinrichs, Nico Alken aus Maastricht, das Bild in München wieder auffinden und erwerben. Anlässlich der großen “Alken-Ausstellung„ zum 250. Geburtstag Heinrichs im Alten Arresthaus 2003 konnte das Originalgemälde erstmals der Öffentlichkeit gezeigt werden. Groß war die Freude, als die Erben Nicos nun dem Eifelmuseum den „schlafenden Lehrer“ für die “Alken-Sammlung„ schenkten. Heinz Schäfer, selbst ambitionierter Alken-Forscher, hatte über 20 Jahre Kontakt zum Maastrichter Familienzweig gehalten. Ihm ist es zu verdanken, dass die Erben nun in großzügiger Weise das Bild dem Eifelmuseum schenkten.

Pressemitteilung

Geschichts- & Altertumsverein

für Mayen und Umgebung e.V.

Das Bild “Der schlafende Lehrer„ zeigt den Mayener Künstler und Lehrer in deinen letzten Lebensjahren, um 1824/25.  Foto: GAV: Ralph Künzel

Das Bild “Der schlafende Lehrer„ zeigt den Mayener Künstler und Lehrer in deinen letzten Lebensjahren, um 1824/25. Foto: GAV: Ralph Künzel

Über wertvollen Zuwachs seiner Gemäldesammlung konnte sich das Eifelmuseum freuen. Ein Portrait Heinrich Alkens zählt zu den neuen Exponaten. (v.l.): Heinz Schäfer, GAV-Vorsitzender Hans Schüller, Stadtarchivar Stefan Wilden und Museumsdirektorin Alina Wilbert-Rosenbaum. Foto: Eifelmuseum, Kerstin Hanhart

Artikel melden

? Vielen Dank! Ihre Meldung wurde erfolgreich versendet.
? Es gab einen Fehler beim Versenden. Bitte versuchen Sie es später erneut.
Neueste Artikel-Kommentare

12.12.: Nordlichter über Burgbrohl?

  • Klaus Elmar Müller: Am 15. Dezember war von ca. 22 Uhr bis morgens 5 Uhr ein orangenfarbener Schein im Oberdorf von Burgbrohl zu sehen. Nicht vom zunehmendem Mond, weil immer an derselben Stelle. Gleichzeitig war der Horizont im Westen fast taghell.
  • H. Schüller: Zitat DB: "Der neue Akkuzug im Pfalznetz ist ein Leuchtturmprojekt für die Region. Ab Frühjahr 2026 sollen insgesamt 44 Akku-Oberleitungs-Hybridfahrzeuge der Firma Stadler schrittweise zum Einsatz kommen.
  • H. Schüller: Korrektur: Das zukünftig von Akkuzügen befahren Bahnnetz in der Pfalz ist 240 km lang; dazu reicht der Aktionsradius der dort eingesetzten Akkuzüge mit 80 km Reichweite aus.
  • H. Schüller: In der Pfalz fahren ab 2026 Akkuzüge mit 200 km Reichweite. Unverständlich, warum diese zukunftsweisende Lösung nicht auch im Ahrtal gewählt wurde. Falls die aktuelle Akkukreichweite dennoch nicht ausgereicht...
  • Peter Schmidt: Ihnen ist aber bewusst, dass die Philosophie von (Kreis-)Sparkassen auch in der Förderung von regionalen Projekten liegt? Hier ist überhaupt nichts zu kritisieren. Zudem bezweifle ich, dass die Zinsen...
  • Georg Ceres: Dagegen wäre nichts zu sagen, wenn sich diese Arena selbst finanzieren würde. Aber leider wird sicherlich die Sparkasse auch Geld ihrer Kunden reinstecken, und stattdessen keine anständigen Zinsen zahlen.
Dauerauftrag Imageanzeige
Dauerauftrag
Baumfällung & Brennholz
Weihnachtsgruß
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0593#
Sponsoring Winterbunt - o.B.
Weihnachtsgrußanzeige
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0593#
Weihnachtsgruß 2025
Weihnachtsgruß 2025
Empfohlene Artikel

Kempenich. 1963 war ein Jahr der großen Ereignisse: US-Präsident John F. Kennedy besuchte die junge Bundesrepublik, Ludwig Erhard folgte auf Konrad Adenauer als Bundeskanzler und in Lengede konnten nach einem schweren Grubenunglück elf Bergleute nach tagelanger Rettungsaktion lebend aus der Tiefe geborgen werden.

Weiterlesen

Weitere Artikel

+++ EILMELDUNG +++

26.12.: Explosion in Bad Ems

Bad Ems. Am frühen Abend des 2. Weihnachtsfeiertages, gegen 18:45 Uhr, war in Bad Ems im Bereich der Bachstraße ein lauter Knall zu hören. Vermutlich wurde mit einem starken Silvesterböller versucht, einen dortigen Zigarettenautomat auf zu sprengen.

Weiterlesen

Ein kleines Weihnachtswunder - und für uns das Foto des Jahres!

26.12.: A 61: Polizei rettet freilaufenden Hund von Autobahn

Worms/Frankenthal. Am 26.12.2025 gegen 14:00 Uhr gingen mehrere Meldungen über einen freilaufenden Hund auf der Bundesautobahn 61 in Fahrtrichtung Norden zwischen dem Autobahnkreuz Frankenthal und der Anschlussstelle Worms ein.

Weiterlesen

Anschließend ging die Flucht zu Fuß weiter

26.12.: Koblenz: Waghalsige Verfolgundsjagd endet an Baum

Koblenz. In der Nacht vom 25. auf den 26.12.2025 gegen 03:45 Uhr sollte ein BMW X5 in der Koblenzer Innenstadt einer Verkehrskontrolle unterzogen werden. Der 26-jährige Fahrzeugführer reagierte nicht auf die Anhaltesignale der Polizei, sondern beschleunigte sein Fahrzeug und entzog sich der Kontrolle. Die anschließende Verfolgungsfahrt führte über die Pfaffendorfer Brücke auf die B42 und weiter durch den Stadtteil Pfaffendorf.

Weiterlesen

Dauerauftrag 2025
Daueranzeige
Betriebselektriker
Mitgliederwerbung
Titelanzeige Weihnachtsgruß
Wiedereröffnung der KSK Geschäftsstelle Bad Neuenahr
Weihnachtsgrußanzeige 2025
Weihnachtsgruß 2025
Weihnachtsgruß 2025
Weihnachtsgruß 2025 - Petra Schneider/Horst Gies
 Umbau KSK Ahrweiler
Wiedereröffnung KSK Bad Neuenahr
Stellenanzeige Bürofachkraft/Anlagenmechaniker inkl. Weihnachtsgruß 2025
Weihnachtsgruß 2025
Weihnachtsgruß 2025 - Guido Orthen
Weihnachtsgrußanzeige
Weihnachtsgrußanzeige
Weihnachtsgruß 2025
Eröffnung der kath. Kirche St. Laurentius in Ahrweiler
Weihnachtsgrußanzeige 2025