Dernau. Traditionell wird in Dernau die Weinkönigin vom Vorstand des Verkehrsvereins, von Vertretern des Gemeinderates, Vertretern der Ortsvereine und der Gruppen, sich am letztjährigen Winzerfestzug beteiligt haben, gewählt. Stimmberechtigt sind zwei Vertreter je Verein beziehungsweise Gruppe entsprechend ihrer Teilnahme am Winzerfestzug. Ein immer wieder spannendes Procedere, das Jahr für Jahr zahlreiche Dernauer Bürger ins Bürgerhaus am Ahrufer lockt. Auch diesmal war der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt, doch wegen Bewerberinnenmangen wurde erstmals seit 25 Jahren nicht klassisch gewählt. Um wieder mehr potentielle Weinköniginnen gewinnen zu können, plant man in Dernau das bisherige „Königinnenmindestalter“ von derzeit 19 Jahren nun auf 18 Jahre herabzusetzen. Nach einer launigen Begrüßungsansprache von Ingrid Näkel-Surges, der Vorsitzenden des Leitungsteams des Verkehrsvereins WeinKulturDorf Dernau, die mit einigen historischen Anekdoten gespickt war, flimmerten zwei interessante Filme über die im Saal aufgestellte Großleinwand. Zunächst zeigte man einen Film des Dernauer Winzerfestes aus dem Jahre 1991, in dem sich manche Besucher sehr zu ihrer Freude wiederfanden. Anschließend beeindruckte eine Dokumentation über den komplexen Aufbau der Winzerfestwagen. All dies sollte die Wartezeit überbrücken, denn in Dernau wird die neue Weinkönigin traditionell von den Junggesellen abgeholt –und das kann schon mal dauern. Um kurz nach 22 Uhr war es dann endlich soweit. Aus den Autos der Junggesellen entstiegen drei junge Damen und zeigten sich kurz darauf den begeisterten Gästen im Bürgerhaus.

Neue Dernauer Weinkönigin ist Christina Kurth. Die 21-jährige arbeitet als Medizinische Fachangestellte, fährt mit Begeisterung Inliner und trainiert die Dernauer Funken. Durch den Nebenerwerbswinzerbetrieb der Eltern kam sie schon früh mit der Weinwirtschaft in Kontakt. Vor zwei Jahren amtierte Christina Kurth schon als Weinprinzessin und hatte sich im vergangenen Jahr auch zur Königinnenwahl beworben. An ihrer Seite amtieren als Prinzessinnen Corinna Gilles und Elisabeth Kastenholz. Corinna Gilles stammt aus dem Weingut Klosterhof in Marienthal und kennt die vielfältige Arbeit im „Wingert“ schon seit Kindestagen. Die 21-jährige studiert auf Lehramt und betätigt sich in ihrer Freizeit am liebsten sportlich. Elisabeth Kastenholz ist ebenfalls 21 Jahre jung und absolviert derzeit eine Ausbildung zur Gesundheits- und Fitnesstrainerin. Ihre Hobbys sind tanzen und, gemeinsam mit Christina Kurth, das Trainieren des Dernauer Funkennachwuchses. Da der Bruder als Weinbautechniker tätig ist, konnte sich Elisabeth Kastenholz schon ein profundes Weinwissen aneignen. Kurios: Die Mütter von Christina Kurth und Corinna Gilles waren vor exakt 28 Jahren Weinköniginnen in Dernau, beziehungsweise Walporzheim. „Ich freue mich total auf alles was jetzt kommt und bin stolz und glücklich, Dernau und die hiesigen Weine repräsentieren zu dürfen“, jubelte die neue Weinmajestät, die anschließend unter langem Applaus noch zahllose Glückwünsche entgegennehmen durfte.