Allgemeine Berichte | 23.01.2019

Gemeinde der Zeugen Jehovas in Meckenheim

"Damit wir nicht vergessen"

Stolpersteine wie diese helfen nicht zu vergessen.privat

Meckenheim. 24-Das ist die Zahl der Stolpersteine die in Meckenheim verlegt wurden.

Jeder einzelne Stolperstein steht für ein Opfer des Nationalsozialismus. Der Künstler Gunter Demnig verlegt jetzt schon seit 1995 diese Stolpersteine. Diese kleinen Gedenktafeln aus Messing werden vor den ehemaligen Wohnungen oder Häusern der NS Opfer verlegt. So wird auf jede individuelle Geschichte aufmerksam gemacht, ganz im Einklang mit der Aussage: „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“ Einem ähnlichen Gedanken folgte auch der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog, der den 27. Januar zum „ Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ einführte. Er sagte in seiner Proklamation: „Die Erinnerung darf nicht enden, sie muss auch künftig Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt.“

Auch die Meckenheimer Gemeinde der Zeugen Jehovas denkt regelmäßig an ihre Glaubensbrüder und Schwestern die unter dem NS Regime zu leiden hatten. Während des Nationalsozialismus gab es in Deutschland und in den besetzten Gebieten ca 35000 Zeugen Jehovas von denen etwa 1500 ihr Leben verloren. Laut Professor Robert Gerwarth „waren die Zeugen Jehovas die Einzigen, die im Dritten Reich allein wegen ihres Glaubens ins Visier der Häscher gerieten.“

Der erste Kriegsdienstverweigerer der unter der NS Diktatur hingerichtet wurde war der Zeuge Jehovas August Dickmann. Dietmar Kuster aus der Gemeinde in Meckenheim sagt dazu: „Die New York Times berichtete am 17. September 1939 über August Dickmann, 29 Jahre alt, der als erster deutscher Kriegsdienstverweigerer im KZ Sachsenhausen getötet wurde. Er starb für einen Grundsatz, nämlich neutral zu sein. Seinen Bruder Hein Dickmann habe ich später über diese Zeit berichten hören. Der Mut der Zeugen in dieser so schwierigen Zeit hat mich stets motiviert, mich für christliche Grundsätze einzusetzen- damit ethischer Hass nie wieder die Oberhand gewinnt.“ Seine Frau Monika Kuster schließt sich an: „Es ist so wichtig, dass Opfer nicht in Vergessenheit geraten. Denn wenn das geschehen würde, könnte sich in abgewandelter Form ähnliches wiederholen. Einige wenige Überlebende der KZs haben wir kennengelernt denn es waren ja auch Jehovas Zeugen in KZs. Sie wurden besonders wegen ihrer politischen Neutralität und ihrer Weigerung, in den Krieg zu ziehen verfolgt. In persönlichen Gesprächen haben mich immer ihr Mut und ihre Standhaftigkeit beeindruckt. Ihre enorme innere Stärke ist ein ausgezeichnetes Vorbild auch heute die Würde des Einzelnen zu respektieren- ungeachtet der Herkunft, Hautfarbe oder Religion. Dieser Gedenktag hilft, die Geschichte nicht als Vergangenheit zu werten, sondern als Chance zu begreifen, es besser zu machen.“

Stolpersteine wie diese helfen nicht zu vergessen.Foto: privat

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