Allgemeine Berichte | 17.03.2025

Der Wiederaufbau der Ahrtalstrecke ist weiter im Plan: Ende 2025 sollen die Züge fahren

Deutsche Bahn bereitet fünf Tunnel für Elektrifizierung vor

Der Eingang zum Saffenburg-Tunnel vom Mayschosser Bahnhof aus gesehen Fotos:GS

Mayschoß. Die Deutsche Bahn (DB) kommt beim Wiederaufbau des durch die Flut 2021 völlig zerstörten 14 Kilometer langen Abschnitts der Ahrtalbahn zwischen Walporzheim und Ahrbrück gut voran. „Wir sind im Zeitplan. Ende 2025 fahren hier wieder die Züge“, sagte Christian Sauer, DB-Projektleiter Wiederaufbau der Ahrtalbahn, am Saffenburg-Tunnel zu Blick aktuell. Er informierte bei einem Medientermin am Montag über den aktuellen Stand der Arbeiten. Zu den Arbeiten gehört auch die Sanierung von fünf Tunneln, die die Experten für die Elektrifizierung vorbereiten. Die Bauwerke liegen alle auf einem kurzen Abschnitt zwischen Rech und Altenahr.

Hier haben die Fachleute in den vergangenen Monaten Hänge und das Gelände rund um die Tunnelbauwerke gesichert. Mit Fräsen und durch gezielte Sprengungen haben sie die Röhren aufgeweitet, um Platz für die künftigen Oberleitungen zu schaffen. An anderen Stellen gelingt dies, indem die Bautrupps die Tunnelsohle um 80 Zentimeter tiefer legen. In vier Tunneln hat zudem der Einbau von neuen Innenschalen begonnen, danach folgt der Gleisbau und die Installation der Oberleitungen. Zum Jahresende sollen die Voraussetzungen geschaffen ein, damit die Züge an der Ahr umweltfreundlich mit Strom statt Diesel unterwegs sein können.

Saffenburg-Tunnel

Der Saffenburg-Tunnel befindet sich zwischen Mayschoß und Rech. Für den Eisenbahnverkehr wurde auch vor der Flut die südliche, 219 Meter lange, Röhre des Tunnels genutzt. Hier haben die Experten im vergangenen Jahr den Felsen und die steilen Hänge gesichert sowie die Portale zurückgebaut und den Tunnel aufgeweitet. Aktuell sind sie dabei, die gesamte Tunnelröhre mit einer neuen Innenschale zu versehen. Durch die nördliche 235 Meter lange Röhre führt der Ahr-Radweg.

Laach und und Krähardt

Der 384 Meter lange Laacher Tunnel, der hinter Mayschoß liegt, war historisch für zwei Gleise ausgelegt. Er bekommt eine neue Innenschale und die Tunnelsohle wandert um 80 Zentimeter nach unten. Das gleiche Verfahren wenden die Tunnelbauer auch bei dem 156 Meter langen Reimerzhover Tunnel und dem 89 Meter langen Krähardt-Tunnel an. Die Arbeiten am Krähardt- und Reimerzhover Tunnel sind weitestgehend abgeschlossen. Im Laacher Tunnel sind die Fachkräfte noch voll im Bauprozess.

Engelsley-Tunnel

Den 66 Meter langen Engelsley-Tunnel, unterhalb von Altenahr und der Ruine der Burg Are, haben die Fachleute – wie auch den Saffenburg-Tunnel – bergmännisch aufgeweitet. Hier erfolgt in den nächsten Schritten eine neue Abdichtung und im Anschluss die neue Innenschale.

Für zuverlässigeren und ökologischen Verkehr elektrifiziert die DB die Strecke zusammen mit dem Wiederaufbau und stattet sie mit moderner Leit- und Sicherungstechnik aus. Damit wird eine wesentliche Grundlage für einen 20-Minuten-Verkehrstakt auf der Strecke geschaffen. Die DB gestaltet die Infrastruktur so, dass sie künftig widerstandsfähiger gegenüber extremen Wetterereignissen ist. Dazu gehören Brückenkonstruktionen ohne Pfeiler im Fließquerschnitt der Ahr, die bei einem potenziellen Hochwasser möglichst wenig Angriffsfläche bieten.

Die Flutkatastrophe im Sommer 2021 hatte die Ahrstrecke teilweise komplett zerstört. Der erste Streckenabschnitt der Ahrtalbahn von Remagen bis Walporzheim ist bereits seit Ende 2021 wieder in Betrieb. Zwischen Walporzheim und Ahrbrück kommt der Wiederaufbau einem Neubau gleich und Busse ersetzen bis zur Inbetriebnahme der Strecke die Züge. Die finanziellen Mittel für den Wiederaufbau stellt der Bund bereit. Die Elektrifizierung der Ahrtalbahn finanziert das Land Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Bund.

Der Wiederaufbau und die Elektrifizierung der Ahrstrecke zahlen auf das Programm S3 zur strukturellen Sanierung des DB-Konzerns ein. Dabei steht in der Infrastruktur die Verbesserung des bestehenden Netzes im Fokus. Ziel ist, dass die DB wieder pünktlicher, verlässlicher und profitabler wird. Damit entsteht eine stabile Basis für den weiteren Wachstumspfad der Strategie „Starke Schiene“, die darauf ausgerichtet ist, die Zahl der Fahrgäste und den Marktanteil der klimafreundlichen Bahn deutlich zu steigern. GS

Bauarbeiter kleiden den Saffenburg-Tunnel vor dem endgültigen Betonieren mit einer Spezialfolie gegen Bergwasser aus.

Bauarbeiter kleiden den Saffenburg-Tunnel vor dem endgültigen Betonieren mit einer Spezialfolie gegen Bergwasser aus.

Der Eingang zum Saffenburg-Tunnel vom Mayschosser Bahnhof aus gesehen Fotos:GS

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