Verein Zehnthaus e.V. Swisttal-Odendorf

Die „Dritten“ suchten den „Zehnt“ im Zehnthaus

19.07.2017 - 12:39

Odendorf. Die Sommerferien standen vor der Tür und die Drittklässler der Schule am Zehnthof freuten sich auf die Tradition, das Zehnthaus in Odendorf zu besuchen, in diesem Jahr mit drei Klassen.

Es ging um eine Zahl und einen Begriff. An der Westseite des Zehnthauses entzifferten die Kinder in halbmetergroßen Eisenlettern die Zahlen 1 – 7 – 2 – 6. Wie spricht man die vier Zahlen aus? Kein Problem: siebzehnhundertsechsundzwanzig. Sie näherten sich dem Aufgang zum Zehnthaus und machten Station vor einer Metalltafel am Eingang zum Zehnthaus. Der Klassenbeste im Lesen las mit lauter Stimme vor: Der Kartäuser Orden St. Alban aus Trier hat 1481 den dort befindlichen Blankenheimer Hof gekauft und später 1726 das Zehnthaus erbaut. Alle wiederholten: 1726. Das ist die Zahl, die gesucht war. Damals gab es 300 Einwohner in Odendorf, heute sind es fast 4000. Dann waren sie im Obergeschoss und suchten den Zehnt. Was ist der Zehnt? Es handelt sich um eine zehnprozentige Steuer in Form von Geld oder Naturalien (z.B. Getreide) an eine weltliche oder kirchliche Stelle, in diesem Fall an den Karthäuser Orden. Beispiel: Die Hühner des Bauern legen 100 Eier. Wie viel muss er als Zehnt abgeben? Die Antworten von den Kindern kamen prompt und richtig.

Ganz nebenbei konnten die Kinder noch die Ausstellung „Schülerkunst“ bewundert werden, bei der auch sie mitgewirkt hatten. Die Ausstellung war anlässlich des Dorffestes zu sehen.

Wie wurde das Zehnthaus nach der Zeit genutzt, als es keine Pflicht zur Zehntabgabe mehr gab? Es stand als Privathaus, als Poststelle und als Mietshaus zur Verfügung. 971 kaufte die Gemeinde Swisttal das Zehnthaus mit Hofgelände und Garten, um einen zentralen Dorfplatz zu gestalten. Das Zehnthaus allerdings stand leer und verfiel. Es stand unter Denkmalschutz.

Der Verein Zehnthaus hat mit Unterstützung der Gemeinde das Zehnthaus wieder restauriert und es steht heute den Menschen für private Feierlichkeiten zur Verfügung.

Der spannende Abschluss: Die Kinder begehen den Speicher. Es ist etwas unheimlich; gibt es dort wirklich Fledermäuse? Höhepunkt ist der Abstieg in das Verließ im Kellergewölbe. Hat jemand Angst? Natürlich nicht! Für alle Fälle singt die Gruppe mit größter Lautstärke das Schullied. Am Ende gibt es noch Geschenke. Interessant dabei: Die Jungen lieben auch Ringe und die Mädchen lieben auch Bälle und Caps. Kinderbücher waren nicht der Renner.


Einladung zum Jahresprogramm


Der Verein lädt alle Interessenten ein, am Jahresprogramm mit Vorträgen, Musikveranstaltungen und Exkursionen teilzunehmen. Diese Botschaft kommt an. Vielen ist das Zehnthaus im Rahmen von Feiern wohlbekannt.

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