Ergebnisse der ersten Bürgerwerkstatt

Die Stadt soll mehr aus ihren Möglichkeiten machen

Themen sollen nun mit Vertretern von Politik und Verwaltung diskutiert werden

04.10.2016 - 08:25

Sinzig. Die Sinziger lieben ihre Stadt - aber sie wollen, dass sie mehr aus ihren Möglichkeiten macht. Das war das wichtigste Ergebnis der ersten Bürgerwerkstatt, zu der das Bürgerforum Sinzig vor einigen Monaten ins Freiwegheim eingeladen hatte. An insgesamt sechs Themen-Tischen hatten rund 40 Bürger die Chance genutzt, ihre Wünsche an die Entwicklung ihrer Heimatstadt zu äußern. Natürlich ist dies kein repräsentativer Querschnitt. Aber die Ergebnisse haben durchaus gezeigt, welche Dinge die Bürger vermutlich bewegen: Sauberkeit, ansprechende Spielplätze und Parks, kinder-, jugend- und seniorenfreundliche Angebote, ein buntes kulturelles Leben, mehr offenes WLAN oder bessere Bedingungen für Radfahrer und Wohnmobilisten zählen dazu.

In einem nächsten Schritt sollen diese Themenbereiche nun mit Vertretern von Politik und Verwaltung intensiver diskutiert werden. Und welches Umfeld wäre dafür passender als das Jubiläumsjahr 2017 mit seiner Aufbruchstimmung. Das Bürgerforum Sinzig plant deshalb als weiteren Baustein auf dem Weg zur Bürgerstadt mehrere Veranstaltungen, bei denen die Wünsche und Forderungen aus der Auftaktveranstaltung im Mittelpunkt stehen werden. Im Januar 2017 soll es losgehen - mit den Themen Spielplätze in der Innenstadt und Sinziger Parks - Raum für Begegnung, Pflege, Sauberkeit. Der Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.

In Kürze wird zudem der Haushalt 2017 der Stadt Sinzig beschlossen. Mit Blick darauf hat das Bürgerforum Sinzig die Ergebnisse der ersten Bürgerwerkstatt noch einmal zusammengefasst und den Stadtratsfraktionen zur Kenntnis übersandt - als Information und Anregung für die Beratungen über die Verteilung der finanziellen Mittel.


Die Ergebnisse im Überblick


Verschönerung: Der wichtigste (Kritik-)Punkt vorneweg: Die Bürger empfinden ihre Stadt als nicht sauber und gepflegt. Das zieht sich wie ein roter Faden durch alle Themenbereiche. Offenbar habe der ständige Spardruck der Kommune dazu geführt, dass die Kapazitäten für diese Aufgabe einfach nicht mehr ausreichen. Die Folgen fallen den Sinziger Bürgerinnen und Bürgern überall unangenehm ins Auge - und sie fordern Abhilfe. Man habe den Eindruck, dass alles verschwindet, was Arbeit macht, hieß es. Ein klares Signal an Politik und Verwaltung, wieder mehr in diesen Bereich zu investieren - und auch das Engagement von Bürgern in diesem Bereich mehr wertzuschätzen. „Sinzig soll schön sein, egal von wo man in die Stadt kommt“, meinte ein Teilnehmer. Auch dies sei ein Auftrag an die städtischen Gärtner, die Eingangsbereiche zu bepflanzen und ansehnlicher zu gestalten. Als höchst ärgerlich empfinden die Bürger auch den Hundekot und die Vermüllung in den städtischen Parks. Sie fordern ein härteres Durchgreifen und einen Katalog von Sanktionen, aber auch mehr Mülleimer und Stationen für Hundekotbeutel.

Mehr Transparenz fordern die Bürger überdies bei der Fällung von Bäumen und Sträuchern. Sie wollen frühzeitig darüber informiert werden, warum Bäume verschwinden müssen und wo Ersatzpflanzungen geplant sind. Ein wiederholt geäußerter Wunsch ist eine Baumschutzsatzung. Außerdem wird für die Kernstadt ein Fassaden- und Blumenschmuckwettbewerb nach Bad Bodendorfer Vorbild angeregt.

Bürgerpark: Der Wunsch nach mehr Sauberkeit und einem härteren Vorgehen in Sachen Hundekot bestimmte auch diesen Thementisch. Daneben gab es aber auch viele Anregungen, wie der Lunapark zum Bürgerpark und zu einem Ort der Kommunikation werden könnte - von der Boulebahn über Spieltische für Schach oder Backgammon bis zu Spielgeräten für Kinder und einer im Wall eingelassenen Veranstaltungsbühne. Auch mehr Bänke, Sitzsteine, eine überdachte Ecke und eine erreichbare Toilette wurden vorgeschlagen. Und eine Lorbeerhecke, die den Blick zum benachbarten Baumarkt verdeckt. Wichtig: Der Park soll Kindern, Jugendlichen, Familien und Senioren gleichermaßen dienen. Deswegen soll eine Bürgerbeteiligung durchgeführt werden.

Familienstadt: Gepflegte Spielplätze ohne Hundekot und Müll waren den Bürgern an diesem Thementisch wichtig. Auch ein Naturspielplatz oder Wasserspiele und attraktive Spielgeräte in der Innenstadt stehen auf der Wunschliste der Familien. Einen Mehrgenerationenplatz können sich die Bürger bestens auf dem ehemaligen Rickgelände vorstellen. Ohnehin wünschen sie sich, dass die Ahr dort für Familien erschlossen wird - mit der Möglichkeit für Freizeitaktivitäten, einem Sandstrand und eventuell einem Kiosk. Auch einen Treffpunkt für die Jugend vermissten diese Teilnehmer der Bürgerwerkstatt. Und sie fordern eine kinder- und seniorengerechte, verkehrsberuhigte Innenstadt.

Fahrradstadt: Dieser Thementisch hat eine einfache Botschaft für die Stadtvertreter: Stärkt die Position der Fahrradfahrer in Sinzig! Mehr und besser ausgeschilderte Fahrradstellplätze gehören ebenso zu den geforderten Maßnahmen wie ein abgebremster Verkehr in der Innenstadt und gekennzeichnete Radwege, wo immer sie möglich sind. Weitere Vorschläge: eine Fahrradkarte für Sinzig und Umgebung, ein Flickzeugautomat und eine E-Bike-Ladestation, die auch am Wochenende zugänglich ist. Zudem wünschen sich die Radfreunde eine bessere Beschilderung von Ahr- und Rheinradweg, eine Sinzig-Rundfahrt mit Stationen in den Stadtteilen sowie einen attraktiven Platz für Wohnmobilisten mit Strom- und Wasseranschluss auf der Jahnwiese. Gerade diese Touristen reisen oft mit dem Fahrrad im Gepäck. Zwei Dinge sind auch dank der Arbeit der neu gegründeten Fahrrad-AG im Bürgerforum bereits umgesetzt. Die touristische Barbarosssaschleife ist ausgewiesen und nahezu alle Einbahnstraßen in der Innenstadt als für Fahrradfahrer gegenläufig befahrbar ausgeschildert worden.

Kulturstadt: Auch vom Kulturtisch gibt es eine Botschaft an die Stadt: Die Bürger wünschen sich einen städtischen Kulturbeauftragten, der professionell und eng verzahnt mit dem Bürgerforum und den Kulturanbietern in der Stadt kooperiert. Ganz konkrete Wünsche sind ein Straßenmusikfestival, die Gründung einer Theatergruppe und eine offene Bühne, zum Beispiel im Lunapark. Auch Kommunikation ist Kultur: Die Bürger wünschen sich mehr offenes WLAN in der Stadt.

Vereinswelt: Mehr Kommunikation - so lautet auch der Wunsch von diesem Thementisch. Die Vereine sollen sich an einem Runden Tisch beteiligen, um sich besser abzusprechen und gegenseitig zu helfen. Ein Dachverein könnte für alle Mitglieder günstiger Material beschaffen. Die Gemeinsamkeit der Vereine soll auch durch ein „Fest der Vereine“ und eine gemeinsame Website unterstrichen werden.

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