Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ in Koblenz

Koblenzer Schüler räumen ab

Fünf Projekte des Max-von-Laue-Gymnasiums landeten auf dem ersten Platz und sind somit beim Landeswettbewerb vertreten.

16.02.2019 - 14:00

KOBLENZ. Wie lässt sich biologisches Porzellan herstellen? Gibt es eine datenschutzsichere Alternative zur Sprachassistentin „Alexa“? Oder lässt sich eine Fahrradgangschaltung auch drahtlos realisieren? Solchen Fragen sind insgesamt 172 Schüler aus dem Westerwald, dem Großraum Koblenz und aus der Eifel nachgegangen. 90 Projekte hatten sie zum Koblenzer Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ angemeldet und stellten sich nun in den Räumen der Hochschule Koblenz den kritischen Fragen von 48 Juroren in unterschiedlichen Fachgebieten.

Das Max-von-Laue-Gymnasium in Koblenz war diesmal der große „Abräumer“: Allein fünf Projekte der Schule landeten auf dem ersten Platz und sind somit beim Landeswettbewerb vertreten. Einer von ihnen ist Philipp Dähling aus Höhr-Grenzhausen. Er zeigte „Anfänge des intelligenten Energiesparens“ am Beispiel von Hochhausfassaden auf. „Wenn Sonne auf eine solche Fassade fällt, heizt sich das Gebäude schnell auf und muss mit hohem Aufwand klimatisiert werden“, stellt der 18-Jährige fest. Seine Idee: Wird das Glas automatisch bei Lichteinfall dunkler, erwärmt sich das Haus schwächer. Also entwickelte der Westerwälder „Daniel Düsentrieb“ ein Verfahren, dass mithilfe von Polypyrrol genau diesen Effekt erzeugt. Und dank einer nachgelagerten chemischen Reaktion verschwindet die Dunkelfärbung später wieder. Das Ergebnis: erhebliche Energieeinsparung. Diese pfiffige Idee würdigte die Jury mit dem ersten Platz in der Kategorie Chemie, sodass Philipp Dähling die Region Ende März beim Landeswettbewerb in Ludwigshafen vertreten wird.

Eindruck machten auch Luis Schommer sowie Pascal und Maurice Winkel von der IGS Maifeld in Polch. Sie hatten sich darüber geärgert, dass aus Brandschutzgründen keine Bilder in den Fluren der Schule aufgehängt werden dürfen. Ihre Mission: ein Papier herzustellen, das schwer entflammbar ist und im Kunstunterricht eingesetzt werden kann. Mit Erfolg: Sie setzten Ammoniumphosphat ein und erzielten damit den gewünschten Effekt. Platz 1 in der Kategorie Arbeitswelt lautete am Ende das Ergebnis bei „Schüler experimentieren“ – verbunden mit der Qualifizierung für den Landeswettbewerb am 9./10. Mai in Ingelheim.

Angesichts der hohen Qualität der Forschungsergebnisse zeigte sich Wettbewerbspate Christian Schröder von der Energieversorgung Mittelrhein (evm) sehr beeindruckt: „Was Ihr hier gezeigt habt, macht uns wirklich stolz. Für uns gibt es deshalb nur Gewinner.“ Seit 19 Jahren ist die evm bereits Partner von „Jugend forscht“ und fördert damit den wissenschaftlichen Nachwuchs. Professor Dr. Johann Stolz von der Hochschule Koblenz griff das auf und rief den Schülern zu: „Bleibt neugierig!“ Wie sehr sich das lohnt, zeigt das Beispiel von Max von Wolff, der im vergangenen Jahr zu den Gewinnern in Koblenz zählte und am Ende mit seiner Forschung zur Niederschlagsmessung sogar Bundessieger im Fach Physik wurde.

Die Siegerliste Jugend forscht (jeweils erster Platz:

Biologie: Lennart Matzkeit (19), Sophie-Hedwig-Gymnasium Diez: „Wie lagere ich meine Äpfel zu Hause?“

Chemie: Philipp Dähling (18), Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz: „Polypyrrol – Anfänge des intelligenten Energiesparens“

Mathematik/Informatik: Ferdinand (20) und Klara Krämer (17), Privates Johannes-Gymnasium Weitersburg: „TIANE – ein offener Smart-Home-Sprachassistent“

Physik: Michael Stahl (17), Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz: „Quantenmechanische Betrachtung des Spins am Beispiel des Stern-Gerlach-Versuchs“

Technik: Sebastian Braun (15), Luis Dezelski (15), Oranien-Campus Altendiez: „Machbarkeitsstudie für eine elektronische, drahtlose Fahrradgangschaltung“

Die Siegerliste Schüler experimentieren, jeweils erster Platz:

Arbeitswelt: Luis Schommer (11); Pascal (12) und Maurice Winkel (12), IGS Maifeld in Polch: „Flammenschutz für Farbiges – Herstellung schwer entflammbarer Papiere für den Kunstunterricht“

Arbeitswelt, ebenfalls erster Platz: Maximilian Daub (12), IGS Pellenz: „Hurra es brennt“

Biologie: Julian Maximilian Lange (9), Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz: „Biologisches Porzellan“

Chemie: Linus Krauthakel (13), Jakob Wengler (13), Tim Rosenbach (14), Eichendorff-Gymnasium Koblenz: „Ein starker Geschirrersatz“

Chemie, ebenfalls erster Platz: Tobias Metz (14), Wilhelm-Hofmann-Gymnasium St. Goarshausen: „Recyclebare Sofort-Kälte-Kompresse mit einer Kälte- und einer Isolationsseite“

Mathematik/Informatik: Arne Trees (12), Felix Ferdinand (13), Jan Reinart (12), Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz: „Crying Zombies – ein Tower-Defense-Spiel“

Physik: Hendrik Bibow (11), Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz: „Glauben oder Wissen? Die Falleigenschaften des Marmeladenbrotes“

Biologie: Damian Otto (14), Eichendorff-Gymnasium Koblenz: „Der ökologische Low-Cost-Universalsensor“.

Pressemitteilung der evm

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16.02.2019 14:11 Uhr
Uwe Klasen

So sollten Schüler und Studenten für die Zukunft sorgen, mit Erfindungen und guten Ideen das Land und die Menschheit voran bringen und nicht sich instrumentalisieren lassen zum sogenannten "Friday for Future"!



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