Ausstellung „Das Klima und ich“ eröffnet
Nicht nur Informationen zum Klimawandel, sondern auch Mitmachausstellung
Sinzig. Da steckt viel und sehr intensive Vorbereitungsarbeit drin. Am Sonntagnachmittag wurde die große Ausstellung „Das Klima und ich“ der Initiative Sinzig4Future mit zahlreichen Gästen, aber doch im coronabedingt kleinen Rahmen eröffnet. Im ehemaligen CAP Markt in der Bachovenstrasse 1 können sich die Sinziger und Sinzigerinnen und ihre Gäste jeden Donnerstag und Samstag von 10 Uhr bis 13 Uhr und Sonntag von 14 Uhr bis 17 Uhr zum Thema Klimaschutz informieren. Die Ausstellung wird noch bis zum 28. August geöffnet bleiben.
Nach Clarissa Figura, der Sprecherin von Sinzig4Future, galt es zunächst einmal den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern zu danken, die mit ihrem Einsatz die Ausstellung überhaupt erst möglich gemacht haben. Die Klimainitiative in der Stadt hat dabei zahlreiche Partner gewinnen können. So halfen das Bürgerforum mit, die benachbarte Volksbank unterstützte und auch die VRM saß mit einem ansehnlichen Sponsorenbetrag mit im Boot. Besonders begrüßte Figura natürlich den Schirmherren, Sinzigs Bürgermeister Andreas Geron.
Der Klimawandel ist auch im Kreis Ahrweiler und in Sinzig angekommen: Heiße Sommer, Dürre, Baumsterben, Starkregen und Überschwemmungen sind nur einige Folgen. Um die Auswirkungen zu begrenzen hat die Bundesregierung eine internationale Vereinbarung unterzeichnet. Der weltweite mittlere Temperaturanstieg soll möglichst auf 1,5 Grad Celsius begrenzt werden. Jedes Land muss dafür seinen Beitrag leisten. Figura verwies auf das entsprechende Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, das in der politischen Diskussion für viel Bewegung gesorgt habe. Sinzig Bürgermeister Andreas Geron benutzte einen sehr ironischen Einstieg für sein Grußwort. Er reihte in aller Geduld, die nur zu oft gehörten Argumente der Gegner in Sachen Klimaschutz aneinander. Kennzeichnete das Ganze dann deutlich als Ironie und entschuldigte sich quasi für die Aussagen, die ja nicht die seine seien. Geron begrüßte ausdrücklich die Intention und die Zielrichtung der Ausstellung. Wichtig war ihm dabei vor allen Dingen als Jurist die intergenerationelle Gerechtigkeit. Für ihn heißt das, die Schulden und die Klimasünden von heute werden auf die nächste Generation abgeladen, ohne dass die selbst Entwicklungsspielraum bekommt.
Ein kurzes Grußwort gab es auch von Hardy Rehmann. Der Fraktionssprecher der Sinziger Grünen, die ebenfalls zu den großen Unterstützern der Ausstellung zählten, stellte aber auch einen weiteren wichtigen Aspekt der Ausstellung heraus: „Wir wollen Mut machen“. Dazu gehört natürlich auch der Hinweis auf klimafreundliche Aktivitäten im Sinziger Stadtgebiet
Konkrete Anregungen reichen vom klimafreundlichen Wohnen über Mobilität, Konsum, Ernährung bis zu Kleidung und Fairem Handel. In allen diesen Bereichen können und muss sich etwas verändern, zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen, der Artenvielfalt und für die nachfolgenden Generationen.
Gute Beispiele gibt es auch schon in Sinzig. Wo diese sind und was sie mit Klimaschutz zu tun haben, können kleine und große Besucher bei einer interaktiven Klimarallye durch die Stadt entdecken. Der Start der Klimarallye, spezielle Workshops, Vorträge und weitere Aktionen rund um das Thema Klimaschutz, werden im Laufe der Ausstellung vom 19. Juni bis zum 28. August das Thema abrunden. Aktuelle und weitere Informationen dazu wird es in der Presse geben und natürlich auch auf der Internetseite www.Sinzig4Future.de .
Am Rande der Ausstellungseröffnung gab es natürlich auch viele interessante Gespräche und Vorschläge. Nur ein kleines Beispiel: im Kreis Ahrweiler gibt es bereits ein Solar-Kataster. Wie wäre es, wenn die Klimaschutzmanager der Kommunen dies aktiv bei den Grundstückseigentümern mit aller Vorsicht und Zurückhaltung bewerben würden?“, hieß es etwa. Zumindest werden die Hausbesitzer und möglichen künftigen Solardachbesitzer in der Ausstellung mit einem eigenen Flyer direkt angesprochen.
Überhaupt eines der Kennzeichen der vielfältigen Exponate. Da wird argumentativ nicht der große Hammer oder der mahnende Zeigefinger verwendet, sondern mit viel Liebe zum Detail informiert und auch etwas zum Nachdenken angeregt. Das Gesamtkonzept von „Das Klima und ich“ kann sich in jedem Fall sehen lassen und ein Besuch der Ausstellung oder der zahlreichen folgenden Aktionen lohnt in jedem Fall. BL