Initiative des evangelischen Dekanats Nassauer Land

Pfarrerschaft tauscht sich mit Bestattern aus

Treffen in Miehlen weckt gegenseitig Verständnis für Abläufe und notwendige Absprachen

Pfarrerschaft tauscht sich mit Bestattern aus

Was läuft gut, wo kann die Kommunikation noch verbessert werden? Bestatter aus dem Rhein-Lahn-Kreis trafen sich mit Pfarrerinnen und Pfarrern des evangelischen Dekanats Nassauer Land zum Austausch. Foto: privat

16.07.2018 - 16:33

Miehlen. in einem Todesfall spricht niemand gern über organisatorische Fragen. Geklärt werden müssen sie trotzdem, von Bestattungsprofis wie von Pfarrpersonen, denen eigentlich die Seelsorge der Trauernden am Herzen liegt. Die Pfarrerschaft des evangelischen Dekanats Nassauer Land traf sich jetzt mit Bestattern aus dem ganzen Kreisgebiet zu einem konstruktiven Austausch. Neben dem evangelischen Pfarrkonvent nahm auch ein Vertreter der katholischen Kirche an dem Treffen teil.

Wie können die Arbeitsschritte der beiden Professionen ineinandergreifen, um die Angehörigen so gut wie möglich im Abschied von einem geliebten Menschen von organisatorischen Fragen zu entlasten und gleichzeitig eine würdige Bestattung und Trauerfeier vorzubereiten und zu gestalten? Das war eine der Fragen, die über dem Vormittag stand. „Es geht darum, dass wir mehr über die andere Berufsgruppe erfahren, als wir bisher voneinander wissen“, erklärte Dekanin Renate Weigel, die zu dem Treffen ins Miehlener Bürgerhaus eingeladen hatte.

Unter der Moderation von Jutta Rottwilm und Stefan Hof vom Institut für Personalberatung und Organisationsentwicklung der Landeskirche wurde unter anderem erörtert, was beiden Seiten wichtig ist und welche Interessen und Notwendigkeiten es bei Bestattungsunternehmen sowie in der Pfarrerschaft gibt. An Pinnwänden markierten die Berufsgruppen, was – noch dazu in sehr kurzer und ganz eng getakteter Zeit – alles organisiert und beachtet werden muss, sobald die Bestatter über den Tod eines Menschen informiert werden. Insbesondere Maßnahmen, bei denen es unbedingt einer Absprache untereinander sowie der Kooperation bedarf, wurden aufgelistet. Einer der wichtigsten Aspekte, der aufgegriffen wurde, war die Erreichbarkeit, gerade im Blick auf eine Reihe unbesetzter Pfarrstellen. „Das ist das A und O“, war an einer der Tafeln zu lesen.


Örtliche Unterschiede


Der Austausch auf Kreisebene machte unter anderem deutlich, dass es regionale Unterschiede gibt, was beispielsweise die Möglichkeit von Bestattungsterminen am Wochenende anbelangt. Sowohl unterschiedliche Vorgaben der Kommunen als auch theologische Gründe ermöglichen etwa an einem Ort auch sonntags Beerdigungen, andernorts ist das nicht möglich. Die Vertreter beider Berufsgruppen betonten am Ende, wie wichtig dieser Austausch im Sinne der Angehörigen in einem Trauerfall war. „Das sollte nicht das letzte Treffen gewesen sein“, resümierte Dekanin Weigel. Sie stellte außerdem einen neuen Flyer vor, mit dem das Dekanat die Menschen im Rhein-Lahn-Kreis darüber informiert, welche Angebote die evangelische Kirche im Dekanat macht, um trauernde Menschen zu begleiten; die beschränken sich nicht nur auf Aussegnungen, Trauergespräche, Glockengeläut, Trauerfeiern und Fürbitten, sondern schließen auch die seelsorgliche Begleitung darüber hinaus ein, falls und solange dies gewünscht ist.


Austausch in den Regionen


„Kommunikation ist alles“, wertete Olaf Erdmann von der Deutschen Friedhofsgesellschaft in Bonn, zu der auch das Rhein-Taunus-Krematorium in Dachsenhausen gehört, das Treffen. „Gut, dass wir uns in der großen Runde kennengelernt haben, aber daran anknüpfend wäre jetzt ein Austausch in den Regionen wichtig“, erklärte Michael Menrath aus Nassau, zumal es im Pfarrpersonal häufigere Wechsel gibt als unter Bestattern. Und Jan Lentzen aus Nastätten fügte hinzu: „Auch bei einer regionalen Konferenz wäre es sinnvoll, die katholischen Theologen einzubeziehen“. Pressemitteilung des

Dekanats Nassauer Land

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17.07.2018 15:12 Uhr
Olaf Erdmann

Der sich rsant vollziehende Wandel in unserer Gesellschaft ist weder eine Laune noch Verlust von Pietät, sondern Teil des Gesamtgesellschaftslichen Veränderungsprozesses. Friedhöfe z.B. markieren für mich die unüberbrückbare Linie zwischen "Sein und Nichtsein", zwischen "Leben und Tod", zwischen "Zeit und Ewigkeit". Alle Menschen kennen diese Grenze, die das Leben vom Tod, die die Lebenden von den Toten trennt und deutlich unterscheidet. Ein offener Dialog in unserer Gesellschaft zu diesem Thema ist daher ein hohes GUT.



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