Bürgerverein Meckenheim e.V.
Reise nach Rieti zum Nabel Italiens (Umbilicus Italiae)
Meckenheim. Zweiundzwanzig reiselustige Mitglieder des Bürgervereins Meckenheim unternahmen eine weite und interessante Fahrt nach Italien. Erstes Ziel war Assisi, lt. Geo ein „göttlich schöner Ort“, man fuhr zur Einsiedelei in den Bergen, in der der hl. Franziskus (Franz von Assisi) im 13. Jahrhundert unter unglaublichen Bedingungen eine Zeit lang gelebt haben soll, und am Nachmittag besuchten alle die Stadt und Basilika San Francesco, einer imposanten Kirche auf zwei Ebenen in Assisi, ist er auch in der dortigen Krypta begraben, abgerundet wurde der Tag mit dem Besuch einiger weiteren Sehenswürdigkeiten, der Basilika Santa Maria degli Angeli, der Sterbekapelle von Franziskus, sowie die Basilika Santa Chiara.
Auf der Fahrt weiter zum eigentlichen Ziel Rieti besuchten man Spello, eine Stadt mit sieben noch erhaltenen Stadttoren. Die nächste Station Rasiglia, dem Dorf der tausend Bäche verließ man schnell, da an diesem sonnigen Sonntag gefühlt halb Umbrien dort war. Nächster Ort war Cascia, ein Bergdorf, dessen steile Hanglage durch lange Rolltreppen und einem Aufzug „entschärft“ wird. Am späten Nachmittag bezogen die Teilnehmer dann in Rieti die Zimmer im Hotel Grande Albergo Quattro Stagione. Es handelt sich um ein ehemaliges Grand Hotel in absolut zentraler Lage im historischen Zentrum der Stadt. Hier hat schon Mussolini in den 1930iger Jahren während seiner Skiurlaube residiert. Die alte Pracht lässt sich noch erahnen, das Haus ist allerdings in die Jahre gekommen. Nicht weit entfernt befindet sich auch der sog. „Nabel Italiens“, der geografische Mittelpunkt Italiens, der durch eine runde und erhabene Fläche markiert ist, Umbrilicus Italiae.
Die Altstadt von Rieti liegt in einer Biegung des Flusses Velino am Südhang des Hochtals Conca di Rieti, das fast vollständig von hohen Bergen umschlossen ist. Rieti war einst Hauptort der Sabiner und später eine römische Stadt. Im Mittelalter wurden dann die Mauern Mura di Rieti um das historische Zentrum errichtet, die als die am besten erhaltenen Mauern Italiens gelten. Eine Führung „Rieti sotteranea“ führt in den unterirdischen Teil mit römischen Resten der ehem. Salzstraße vom Apennin bis nach Rom.
Weitere Touren führten nach Spoleto, eine alte Stadt mit steilen Straßen und einer Burg Rocca di Albornoz, die man bequem mittels eines Aufzuges erreicht. Die Aussicht ist bestechend. Besichtigt wird die Basilika di San Salvatore, UNESCO Weltkulturerbe mit Resten eines römischen Tempels. Der Besuch einer Olivenölmühle mit biologisch angebauten Olivenöl darf natürlich nicht fehlen.
Mittwoch ist der Tag der Klöster. Erst nach Fonte Colombo, eine Einsiedelei in der Franziskus um 1220 seine Regeln für das Zusammenleben der Mönche untereinander erstellt hat, dann nach Contigliano, dem angeblich schönsten Ort in der Umgebung mit der Benediktinerabtei San Pastore, sowie der Stiftskirche San Michele Arcangelo. Sie wurde von 1689 bis 1777 erbaut und beinhaltet die älteste Holzorgel der Welt! Im Anschluss nach Greggio und dem über dem Ort gelegenen gleichnamigen Kloster. Es ist original aus dem 13. Jahrhundert erhalten und beinhaltet eine eindrucksvolle Krippensammlung aus aller Welt.
Am Donnerstag endlich eine Burg, Castel di Tora. Diese Burg hat früher dem amerikanischen Schauspieler Bill Cosby gehört. Es wird viel zeitgenössische Kunst ausgestellt, die in beeindruckenden Räumen mit mittelalterlichen Fresken an den Wänden im interessanten Dialog steht. Die Ein- und Aussichten von den äußeren Wehrgängen gibt einen imposanten Ausblick. Bei einem Besuch in einer Käserei erfuhren alle viel über die Herstellung von Mozzarella.
Auf der Fahrt nach Rom am Freitag, dem freien Tag verzichteten alle, da ein Streik des ÖPNVs angekündigt war, stattdessen ging es auf den Terminillo (2.217m), dem Skiberg der Römer. Es hat im Winter keinen oder kaum Schnee gegeben. Für die Hoteliers und Gastronomen oben am Berg eine Katastrophe!
Am Samstag standen noch einmal zwei Klöster auf dem Programm, zuerst die Einsiedelei Poggio Bostone mit schöner Aussicht auf das Rietital, danach La Foresta, ebenfalls eine Einsiedelei, in die sich Franziskus 1 Jahr vor seinem Tod 1225 zurückgezogen hat. Dort werden heute suchtkranke Menschen resozialisiert.
Nach einem letzten Abendessen im Hotel und einer lauen fast Sommernacht verabschiedeten sich alle von Rieti und fuhren über eine Zwischenübernachtung in Matrei a. Brenner wieder nach Meckenheim zurück.