Vortrag in der Pecher Winterakademie

Singapur – Zwergstaat ganz groß

21.02.2017 - 17:22

Wachtberg. Wie immer gut besucht, veranstaltete der Pecher Heimatverein am 15. Februar einen Vortragsabend zum Thema „Singapur – Zwergstaat ganz groß im Wettbewerb der Nationen“. Der Redner, Dr. Ulrich Guntram und seine Frau waren erst vor Kurzem aus Singapur zurückgekehrt, wo er eine Unternehmensvertretung aufgebaut hatte, und der Sprecher der Winterakademie, StS. a.D. Michael Mertes, begrüßte beide als Alt- und Neu-Pecher.

Man kann, so Guntram, von Singapur nicht reden, ohne mit seinem legendären Staatsgründer Lee Kuan Yew zu beginnen, der Singapur 1965 von Malaysia ablöste und bis 1990 regierte. Denn er machte Singapur zu einem einzigartigen Erfolgsmodell, von einem Drittweltstaat zu einem Erste-Welt-Staat, wie Guntram sagte. Ein 5-Millionen-Einwohnerstaat, überwiegend aus Übersee-Chinesen, auf kleinerem Staatsgebiet als Hamburg, ohne Rohstoffe. Allerdings von den Briten schon früh als Tiefseehafen an der strategisch zentralen Meerenge von Malakka zu einer Kronkolonie ausgebaut, sei es heute nach dem Pro-Kopf-Einkommen der viertreichste Staat der Erde (87.000 Euro, dagegen Deutschland 49.000).

Was war Lee Kuan Yews Erfolgsformel? 1. Friedliche Koexistenz vieler Religionen und Kulturen; 2. Englisch als allen gemeinsame Sprache; 3. ganz breites privates Wohnungseigentum; 4. Null-Toleranz gegen jede Korruption; 5. Beschäftigung für jeden statt Wohlfahrtsstaat.

Singapur sei ein völlig offener Wirtschaftsraum, heute auch mit produzierender Industrie (Schiffbau, Elektronik), aber vor allem mit starken Dienstleistungen wie See- und Luftverkehr, Finanzzentrum, Tourismus. Von seinen Nachbarstaaten unterscheide es sich auch durch ein hohes Arbeitsethos. Eine vollkommen integre, fähige Verwaltung sorge für beste Gründungsbedingungen und gehe streng gegen Verfehlungen vor, und aus altem chinesischem Staatsverständnis gelte noch die Überzeugung, „Der Staat weiß es besser“, also Gemeininteresse vor privatem Nutzen. Singapur sei Spitzenreiter im Doing-Business-Index der Weltbank, ebenso wie in Schulbildung und Universitäten.

Jedoch sei auch diese Insel der Stabilität in Süd-Ost-Asien nicht ganz ohne Schattenseiten: Eine noch geringere Geburtenrate als Deutschland, eine stagnierende Produktivität, Konkurrenzhäfen des benachbarten Malaysia, völlige Abhängigkeit vom freien Welthandel, zur Zeit bedroht durch den amerikanischen Rückzieher bei der transpazifischen Freihandelszone.

Schließlich über das Verhältnis zu Deutschland: Wir seien dort traditionell hoch respektiert, besonders unsere Medizin und Architektur, mit 500 deutschen Firmen vertreten, und unsere duale Berufsbildung als vorbildlich anerkannt. Bekannt sei die enge persönliche Nähe Lee Kuan Yew’s zu Helmut Schmidt, der, so Guntram, bei ihren Gesprächen in Singapur sogar auf seine sonst unentbehrlichen Zigaretten verzichtet habe. Man sieht, ein kenntnisreicher, farbiger Vortrag, der auf verdienten, großen Beifall stieß.

Ulrich Junker

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