Landfeuerwehrverband: Neuwieder Frank Hachemer wiedergewählt

Staatsminister Roger Lewentz mahnt neue Wege an

24.10.2017 - 08:00

Neuwied. Feuerwehrdelegierte aus ganz Rheinland-Pfalz kamen im Heimathaus in Neuwied zusammen, um auf der 57. Verbandsversammlung das neue Präsidium zu wählen. Erfreulich aus Neuwieder Sicht, dass der Oberbieberer Frank Hachemer als Präsident wiedergewählt wurde. Neben der Präsidiumswahl, standen die Jahresberichte, die Beschlussfassung über den Haushalt 2018 sowie Ernennungen und Verabschiedungen auf der Tagesordnung. Neben den Repräsentanten von Stadt und Kreis Neuwied, Bürgermeister Jan Einig und Beigeordneter Achim Hallerbach, war Staatsminister Roger Lewentz gekommen, um den Feuerwehrkameraden seinen Dank für die geleistete Arbeit auszusprechen. Er lobte, die Wehren dafür, dass die Alarmzeiten 50 Prozent schneller seien, als in den Anforderungen vorgegeben. Mit über achtzig Millionen Euro für Gebäude und Fahrzeuge hätte die Landesregierung von 2011–2016 die Feuerwehren unterstützt. Rund 51.000 Kameraden engagieren sich ehrenamtlich in der freiwilligen Feuerwehr. „Aber es waren mal 63.000 und es müssen Wege gefunden werden, wieder mehr Menschen für das Ehrenamt zu gewinnen“, so der Minister des Inneren. Abseits der Bemühungen um Nachwuchs regte Roger Lewentz an, verstärkt Frauen und Migranten anzusprechen. Darüber hinaus stellte der Staatsminister infrage, ob der aktive Dienst bei der Feuerwehr nicht verlängert werden könnte. Bislang ist mit sechzig Jahren Schluss. Die abgelaufene Wahlperiode nahm Frank Hachemer zum Anlass, um über die Entwicklungen in seiner fünfjährigen Amtszeit zu berichten. Allem voran das engere Zusammenrücken der Generationen. Viele junge, frische neue Akteure seien in Funktionen gerückt. Zur Landesjugendfeuerwehr bestünde eine freundschaftliche Beziehung. Zu den Neuerungen der letzten Jahre zählen neue Veranstaltungsformate wie der Fachkräftekongress und der Parlamentarische Abend. Frank Hachemer lobte den verbesserten Außenauftritt des Verbandes. Dazu gehören eine Strukturstraffung, die Modernisierung der Fachzeitschrift und ein neu gestalteter Internetauftritt. Viel zu tun sieht der Präsident in der Öffentlichkeitsarbeit. „Zu wenige Menschen wissen von den tatsächlichen Bedarfen des Feuerwehrwesens und können uns daher auch nicht unterstützen“, bedauerte Frank Hachemer. Besonders Arbeitgeber müssten in Zukunft von den Freistellungen überzeugt werden. Immerhin brächten die ihnen selbst ja auch einen Existenz sichernden Nutzen. Aus der eigenen Erfahrung eines Aktiven weiß Frank Hachemer von der Notwendigkeit, dass der Lebenspartner mitspielt und mitorganisiert. Bislang nur mit Blumen bedacht, kann dem Lebenspartner in Zukunft mit der Floriansnadel der Dank ausgesprochen werden. Ebenfalls ein neues äußeres Zeichen der Wertschätzung ist die Ehrenspange des Präsidenten des Landesfeuerwehrverbands. Die neue Auszeichnung ist gedacht für denjenigen, der das Feuerwehrwesen herausragend unterstützt. Besonderes Engagement für den Landesfeuerwehrverband wird zukünftig mit der „Dankeschön-Nadel“ ausgezeichnet. Seine Freude brachte Frank Hachemer darüber zum Ausdruck, dass sich die Interessensvertretung der Werkfeuerwehren dem Landesfeuerwehrverband angeschlossen hat. Kritisch merkte der Präsident an, dass es genauso erfreulich wäre, wenn endlich wieder alle Stadt- und Kreisfeuerwehrverbände auch Mitglieder des Landesfeuerwehrverbands wären. Positiv verlief der Brückenbau zu anderen Blaulicht Organisationen. Diesbezüglich nannte der Präsident die ausgebauten Beziehungen zum Technischen Hilfswerk. Dass der Einsatz der Kameraden nicht ungefährlich ist, hatte schon Roger Lewentz mit jährlich achthundert Verletzten zur Sprache gebracht. „Wir hoffen, dass wir mit Beratung und unserem Wirken es denen leichter machten konnten, die Verletzte oder gar Todesopfer nach Einsätzen zu beklagen haben“, blickte Frank Hachemer zurück. Er berichtete über die Schaffung eines Orts des Gedenkens. „Hier laufen die Fäden des Erinnerns und der Wertschätzung für unsere verstorbenen Kameraden/innen zusammen und werden sichtbar“, so der Präsident.


Erschließung neuer Zielgruppen


Er wies darauf hin, dass erfreulich vieles aus dem Zukunftspapier des Landesfeuerwehrverbands realisiert werden konnte. Als große Aufgabe für die nächsten Jahrzehnte nannte er die Erschließung neuer Zielgruppen und die Wiederbegeisterung alter Zielgruppen. Deutliche Verbesserung wünscht sich Frank Hachemer für die Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule. Deren Zustand sei nicht ausreichend, geschweige denn zufriedenstellend. Der geänderten Sicherheitslage müsste Rechnung getragen werden. „Es lohnt sich, sich für die Feuerwehren einzusetzen, denn wir sind ja die Guten“, sagte der Präsident zum Abschluss. Wobei es ja nicht nur um eine gute Sache gehe, sondern um eine existenziell wichtige, die es weiter voranzubringen und zu entwickeln gilt. FF

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Junger Mann stirbt bei Motorradunfall

Cochem. Zu einem folgenschweren Verkehrsunfall kam es am Samstag um die Mittagszeit bei Düngenheim im Kreis Cochem-Zell. Ein 23-jähriger Motorradfahrer fuhr auf der L 98 aus Richtung Kaisersesch kommend. Nachdem er einen PKW überholt hatte, steuerte er sein Krad weiter Richtung Monreal. In Höhe der Einmündung nach Düngenheim verlor er aus noch ungeklärter Ursache die Gewalt über seine Maschine und kam nach rechts von der Fahrbahn ab. mehr...

Tageseinnahmen eines Restaurants entwendet

Linz am Rhein. Am Samstagabend gegen 18 Uhr wurden durch einen unbekannten Täter die Tageseinnahmen des Restaurants Minnesinger, Markplatz 25, Linz am Rhein entwendet. Die Inhaber waren in Begriff, den vierstellen Betrag bei einer örtlichen Bank einzuzahlen. Dazu wurde das Bargeld zunächst für den Transport in einer Handtasche verstaut. In einem unbeobachteten Moment entnahm der unbekannte Täter die Geldbörse aus der Handtasche. mehr...

Regional+
 

Fußgänger geschlagen und geschubst

Ockenfels. Ein 63-jähriger Geschädigter wurde am Samstagabend als Fußgänger in Ockenfels durch zwei unbekannte Täter attackiert. Die Täter griffen den Mann aus Monheim am Rhein an, indem sie ihm ins Gesicht schlugen und schubsten. Der Geschädigte kam dabei derart zu Fall, dass er durch einen Gartenzaun eine Böschung herunterfiel. Er wurde durch den Vorfall erheblich im Gesicht verletzt. Der Geschädigte besuchte zuvor eine örtliche Gaststätte und hatte dort erheblich dem Alkohol zugesprochen. mehr...

Kinderwagen als Tatmittel zum Diebstahl genutzt

Linz am Rhein. Am Samstagabend gegen 21 Uhr entwendeten zwei gemeinschaftlich agierende Täter aus einem Einkaufsmarkt in Linz Lebensmittel im Wert von über 300 Euro. Der Mann im Alter von 29 Jahren und die Frau im Alter von 22 Jahren nutzen zur Tatausführung einen Kinderwagen, welchen sie zweckentfremdeten und mit Diebesgut beluden. Bei der Durchsuchung der Personen konnte zudem eine Anscheinswaffe... mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
Feuerwehr rettet Reh vom Kinderspielplatz

Feuerwehr rettet Reh vom Kinderspielplatz

Andernach. Am Samstagvormittag, den 4. Mai verirrte sich ein Reh auf dem Kinderspielplatz im Deutschpfädchen in St. Sebastian. Der hinzugerufene Jagdpächter, die Freiwillige Feuerwehr Weißenthurm, sowie die Polizei erschienen vor Ort um dem Reh zu helfen. mehr...

Einbruch in Buchholzer Bäckerei

Einbruch in Buchholzer Bäckerei

Buchholz. Zwischen Freitagabend und dem frühen Samstagmorgen brachen unbekannte Täter in eine Bäckerei in Buchholz im Bereich Industriepark Nord ein. Der/ die Täter hebelten ein Fenster auf und gelangten so in die Geschäftsräume des Unternehmens. mehr...

Zeugenaufruf nach Unfallflucht

Zeugenaufruf nach Unfallflucht

Urbar. Im Zeitraum, von Samstagmorgen, gegen 00:30 Uhr, bis gegen 12:15 Uhr, wurde in der Friedrich-Ebert-Straße, ein geparkter Pkw BMW beschädigt. Der Unfallverursacher entfernte sich im Anschluss von der Unfallstelle. mehr...

Ein Vorstoß in ganz neue Dimensionen

42. Auflage des „Lohners Vulkan-Marathon“ in Mendig pulverisierte mit 2141 Startern den bisherigen Teilnehmerrekord

Ein Vorstoß in ganz neue Dimensionen

Mendig. Die Traditionsveranstaltung „Lohners Vulkan-Marathon“, wie das Event offiziell heißt, stößt langsam in ganz neue Dimensionen vor: 2141 Starter, von denen 1806 das Ziel erreichten, sorgten am vergangenen... mehr...

Abenteuer im Trampolinpark

Tennisjugend des TC Wiesengrund Rieden

Abenteuer im Trampolinpark

Rieden. Viel Spaß hatte die Tennisjugend des TC Wiesengrund Rieden am letzten Samstag im April beim Besuch eines Trampolinparks in Koblenz. Es wurden dabei einige Saltos und Flickflacks absolviert, so... mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Premiere in Ransbach-Baumbach

K. Schmidt:
Herr Müller hat schon Recht. Nie war doch mehr Information wie heute. Ich lade mir alle Beschlussvorlagen des Stadtrates herunter, als wär ich dort selber Mitglied. Ich kann mir deren Beschlüsse der letzten Jahre anschauen. Die Homepage der Verwaltung ist proppevoll mit Infos. Und das gilt sogar für...
Werner Müller:
Bürger, die keine VG-Blätter lesen (weder die Ankündigung noch die Entscheidung) und nicht an den öffentlichen VG-Sitzungen teilnehmen, wollen mehr informiert werden. Angebote nicht annehmen und sich dann laut über die eigene Inkompetenz beschweren - den gleichen Quatsch haben wir in Höhr-Grenzhausen...
K. Schmidt:
War es nicht die CDU, die die 7% eingeführt hatte, und dies ausdrücklich mit einer Befristung versah? Die stellt sich dann jetzt hin und jammert, weil diese Frist auslief und nicht verlängert wurde. Dieses elendige, unehrliche Hin und Her, Regierungs- und Oppositionsgetue mit quasi frei austauschbaren...
juergen mueller:
Typisch AfD-Manier. Warum die AfD seid 2015 so stark werden konnte? Weil sie permanent ihren Fokus darauf ausrichtet, die vermeintlich wohlstandsgefährdende Politik der Altparteien anprangert u. damit Erfolg bei denen hat, die grundsätzlich immer dabei sind, wenn es um`s Jammern auf höchstem Niveau...
Amir Samed:
Wegen der Steuergesetze bleibt den Arbeitnehmern von ihren höheren Gehältern kaum etwas übrig. Mit der Umsatzsteuer in der Gastronomie, der CO2-Steuer, der Luftverkehrssteuer, der Plastiksteuer, der LKW-Maut oder den stark steigenden Beiträgen in Kranken- und Pflegeversicherung hat die Ampel die Bürger...
K. Schmidt:
Ich habe mit dem Begriff "Bürger" an der Stelle ein kleines Problem. Denn während ich bei Bundes- oder Landtagsabgeordneten auch öfters den Eindruck habe, da steht die Partei und Machterhalt über allem und es gibt eine gewisse Basis- und Realitätsferne, kann man das den Mitgliedern von Ortsbeiräten...
Veronika Wildner:
Wenn nicht jetzt, wann dann! So ist es, ich wünsche der Wählergruppe Erfolg und gutes Gelingen ihrer gesteckten Ziele. Das ist Basisdemokratie, selbst die Hand anzulegen, die Bürger für die Bürger vor Ort bestimmen die Richtung, viel Glück....
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service