RHEINBACH LIEST startet Unterschriftenaktion

„Unsere Bücherei braucht Zukunft!“

Die Unterschriftenlisten sind bis zum 8. September befristet, sie kann z.B. auf der Homepage des Vereins abgerufen werden

„Unsere Bücherei braucht Zukunft!“

Monika Flieger und Gerd Engel von RHEINBACH LIEST sorgen sich um die Zukunft der Rheinbacher Bücherei. Foto: privat

13.07.2021 - 10:39

Rheinbach. Der Fortbestand der Rheinbacher Bücherei in ihrem heutigen Leistungsumfang ist massiv bedroht. Bis Anfang September sammelt der Verein zur Leseförderung Unterschriften zum Erhalt der Rheinbacher Bücherei – online oder klassisch auf Papier.

„Für Bücherfreunde ist die Vorstellung schwer erträglich, dass die zentrale Säule der außerschulischen Leseförderung in unserer Stadt, nur noch bis Mitte 2023, finanziell gesichert ist“, meint Monika Flieger, 1. Vorsitzende des Vereins RHEINBACH LIEST. „Die Öffentliche Bücherei St. Martin leistet unersetzliche Arbeit. Hier werden Kinder an das Lesen und die Welt der Bücher herangeführt. Hier wird für alle Generationen Medienkompetenz vermittelt. Hier können sich auch die Menschen mit Büchern und Informationen versorgen, die vielleicht finanziell nicht so gut aufgestellt sind. Hier finden alle voraussetzungslos einen zentral gelegenen Begegnungsraum.“

Der allseits anerkannte Verein wurde genau vor 10 Jahren auch mit der Absicht gegründet, die Arbeit der Büchereien zu unterstützen und mit eigenen Projekten und Veranstaltungen zu flankieren. „Wir haben die Büchereiarbeit insgesamt im Blick“, so Flieger. „Die fünf Katholischen Öffentlichen Büchereien (KÖB) im Stadtgebiet, die Schulbüchereien und die Kreisbibliothek. Unserer als Stadtbücherei fungierende Öffentliche Bücherei St. Martin kommt dabei aufgrund ihrer Größe und Lage im Herzen der Stadt, ihrem Leistungsumfang und ihrer Vernetzung für die Bildungsinfrastruktur in Rheinbach zweifellos eine herausragende Bedeutung zu.“

Warum ist die Zukunft nun gefährdet? Dazu muss man kurz ausholen: Die Öffentliche Bücherei St. Martin ist eine von sieben sogenannten Vertragsbüchereien im Erzbistum Köln. Finanziell und strukturell werden diese durch die örtliche Kirchengemeinde, das Erzbistum und die jeweilige Kommune gestaltet. Die örtliche Kirchengemeinde fungiert dabei als Träger. Die einzelnen Kooperationsverträge wurden in der Vergangenheit vor Ort zwischen Kommune und Kirchengemeinde individuell ausgehandelt. Im Grunde ist so eine Kooperation eine gute Idee und zum Nutzen aller. Mit anderen Worten: win-win-win! In Rheinbach leisten drei hauptamtliche Mitarbeiterinnen auf zwei Vollzeitstellen zusammen mit rund 40 Ehrenamtlichen eine bemerkenswerte und allseits anerkannte Arbeit, die sich auch durch Zahlen belegen lässt: 25.000 Medieneinheiten werden verwaltet zzgl. 33.000 E-Medien. Es gibt bei über 42.000 Besuchen mehr als 80.000 Ausleihen pro Jahr.


Zuschüsse vom Erzbistum entfallen


In Rheinbach war der städtische Finanzierungsanteil aufgrund der prekären Haushaltslage in den letzten Jahren auf 75.000 Euro gedeckelt, was bedeutete, dass die Kirchengemeinde St. Martin, bezuschusst vom Erzbistum, auftretende Kostensteigerungen alleine schultern musste. Als Signale vom Erzbistum kamen, dass die Zuschüsse demnächst nicht in gewohnter Weise weiter fließen würden, kündigte der Kirchenvorstand den Vertrag zum Juni 2023 mit dem Ziel, mit der Stadtspitze neu zu verhandeln. Die vor einigen Wochen über eine Pressemitteilung des Erzbistums übermittelte Ankündigung, die Zuschüsse aus Köln nach 2023 nicht fortzuführen, überrumpelte nun alle Beteiligten und verschärft die Situation noch einmal. Auch in Rheinbach herrscht daher „Alarmstufe rot!“.

Mit der Kampagne „Unsere Bücherei braucht Zukunft!“ will RHEINBACH LIEST zunächst die Bürgerinnen und Bürger informieren, mobilisieren – aber auch alarmieren. Das Zeitfenster zum Verhandeln und Handeln beträgt nur zwei Jahre. Deswegen werden die involvierten Organe – Kirchengemeinde, Erzbistum, Stadtverwaltung und Ratsfraktionen – aufgefordert, sich unter Beteiligung der Stadtgesellschaft schnell zusammenzusetzen und die Zukunft der Bücherei zu sichern. Da scheint die Bereitschaft durchaus groß. „Mit ihrer Unterschrift können die Bürgerinnen und Bürger zeigen, wie wichtig ihnen die Bücherei ist!“, meint Gerd Engel, 2. Vorsitzender von RHEINBACH LIEST. „Wir brauchen jetzt das bürgerliche Engagement, und zwar über unsere Vereinsmitglieder hinaus. Jeder kann mitmachen.“

Der Verein plant eine längere Kampagne mit weiteren Aktionen und will dabei die Rheinbacherinnen und Rheinbacher möglichst vollständig mitnehmen, „damit Rheinbach weiter liest“. Dann ergänzt Engel: „Hunderte von neuen Mitgliedschaften bei unserer Öffentlichen Bücherei St. Martin wären doch kein schlechtes Signal, oder?“

Unterschriftenlisten für die Aktion, die bis zum 8. September befristet ist, liegen in der Innenstadt aus und können auf der Homepage des Vereins abgerufen werden. Hier gibt es auch den Link zur Online-Petition und man erfährt, was jeder Einzelne noch tun kann. Infos im Internet unter rheinbach-liest.de

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K. Schmidt:
Ich glaube, innerhalb der anderen Parteien verstehen das sehr, sehr viele. Aber weil die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene zu sehr befürchten, Macht abzugeben, oder aus anderen unerfindlichen Gründen, nimmt man dort schon gar nicht mehr wahr, was die eigene Parteibasis denkt. Wenn man...
Amir Samed:
Am meisten nutzt es der AfD aber, dass die in Bund und Ländern regierenden Parteien immer noch nicht verstehen wollen, was ihnen die meisten AfD-Wähler mit ihrer Stimmabgabe eigentlich sagen möchten....
K. Schmidt:
Herr Müller: "Die Lüge gehört zum politischen Geschäft... Man mag mit der Politik der vergangenen Jahrzehnte nicht einverstanden sein, was man auch nicht kann..." Richtig erkannt. Nur wen wählt man nun? Und wie stehen Sie zu der von den "Omas" offenbar gefeierten "Brandmauer", die in sehr vielen Konstellationen...
Gabriele Friedrich:
@Amir Samed, Sie sollten besser aufpassen mit ihrem Betondenken der AfD....
Gabriele Friedrich:
Ach die AfD, blamiert sich mittlerweile nur noch und langsam kommen die Straftaten raus. Ist doch hervorragend wie *Krah* sich selber entfernt von den Wahlplakaten, wie Höcke sich schwitzend blamiert mit seinem Geschichtsbuch und er vor Gericht musste. Die Weidel wird auch immer blasser und Chrupalla...
Amir Samed :
@Utz der Bär, ich bevorzuge wissenschaftliche Literatur. ...
Utz der Bär:
@Amir Samed: Glauben Sie ernsthaft, dass mehr als 200 Jahre Industrialisierung spurlos an unserer Umwelt vorbeigegangen sind? Denken Sie doch einfach mal selber nach, anstatt nachzuplappern, was ihnen irgendwelche Pseudo-Schwurbler auf Tiktok oder wo-auch-immer weismachen wollen! Was uns alle noch viel...
Amir Samed :
@juergen mieller, ich habe schon einiges an Niveaulosen und inhaltsleeren gelesen, Sie schaffen es dies noch zu unterbieten. Solange Sie auf dieser Ebene weiter agieren und sich einer sachlichen Diskussion und Argumentation verweigern, bleiben ihnen Antworten von mir erspart. Es ist nie zu spät, lernen...
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