Erfolgreiche Fortbildungsveranstaltung für die Feuerwehren

Unwetter im Kreis Ahrweiler

20.03.2019 - 09:04

Kreis Ahrweiler. Was im ersten Moment wie ein harmloses Sommergewitter ausgesehen hatte, entwickelte sich am 1. Juni 2016 innerhalb weniger Minuten zu einem extremen Unwetter und Jahrhunderthochwasser im Landkreis Ahrweiler. Durch diese überraschende und kaum kontrollierbare Lage kam es zu dramatischen Situationen, was der Kreisfeuerwehrverband und Kreisfeuerwehrinspekteur Michael Zimmermann nun zum Anlass nahmen, die Feuerwehrangehörigen für das Thema zu sensibilisieren.

2018 war bereits ein Unwetteranhänger durch den Landkreis bei der Löschgruppe Hönningen stationiert worden. Ausgestattet mit leistungsstarken Pumpen und Stromerzeugern ist er gut im neuen Einsatzkonzept „Unwetter“ integriert, welches Zimmermann an diesem Abend noch einmal erläuterte. An diesem Abend stand der Anhänger auch zur Besichtigung bereit.

Alexander Krahe, stellvertretender Verbandsvorsitzender, konnte neben Zimmermann auch die beiden Wehrleiter Achim Klein und Frank Linnarz sowie den Diplom-Meteorologen Bernd Fischer als Referenten begrüßen. Den Ausführungen Fischers zu den Besonderheiten der Topografie im Ahrkreis und der daraus resultierenden Problematik bei Wetterprognosen folgten die 91 Teilnehmer gespannt. Der Meteorologe referierte außerdem über die Entstehung von Gewittern und Starkregenereignissen sowie die Möglichkeiten der Warnmeldungen.

Wehrleiter Linnarz aus Altenahr berichtete in seinem Vortrag vom Unwetter im Bereich seiner Verbandsgemeinde am 2 Juni 2016, den Hubschraubereinsätzen zur Rettung von Menschen aus den zahlreichen „Insellagen“, die damaligen Probleme der Vorwarnungen und den heutigen Möglichkeiten zur rechtzeitigen Sensibilisierung der Bevölkerung. Er machte deutlich, dass es mit unter anderem Katwarn, NINA und MeinPegel mittlerweile sehr gute Smartphone-Apps gibt.

In seinem Bericht ging Achim Klein, Wehrleiter der Grafschaft, auf das ebenso überraschende Unwetter am 4. Juni 2016 in der Gemeinde Grafschaft ein. Da der damalige Kreisfeuerwehrinspekteur Udo Schumacher nach den Ereignissen von Altenahr noch eine Reserve an Sandsäcken im Landkreis vorhalten lies, konnte schnell reagiert und notwendige Einsatzmittel in die Grafschaft entsandt werden. Wenngleich damals die sozialen Medien auch für dramatische Falschmeldungen wie dem angeblichen Dammbruch am Regenrückhaltebecken in Nierendorf sorgten, lobte Klein ebenso wie sein Vorredner die Potentiale dieser Netzwerke. Unvergessen bleibt auch, dass dem Aufruf zur nachbarschaftlichen Aufräumhilfe spontan über 500 freiwillige Helferinnen und Helfer aus dem Kreisgebiet und den angrenzenden Landkreisen folgten.

Abschließend konnten Krahe und Zimmermann feststellen, dass die Feuerwehren ihre Lehren aus den Starkregen der letzten Jahre gezogen haben und gut aufgestellt sind, um bei zukünftigen Unwettern schnell wirksame Hilfe leisten zu können. Sie schlossen den Abend mit der Hoffnung, die neuen Gerätschaften und Konzepte möglichst nicht in Anspruch nehmen zu müssen. Ihr Dank galt neben den Referenten auch der Feuerwehr Unkelbach für die Organisation der Veranstaltung und der Bereitstellung von Getränken und einem kleinen Imbiss für die Teilnehmer.

Pressemitteilung

Kreisfeuerwehrverband Ahrweiler e.V.

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