„Verzällches-Owend“ der Mundartfreunde in Dernau

Volles Haus und gute Stimmung

Volles Haus und gute Stimmung

Zum Schluss versammelten sich alle Mitwirkenden auf der Bühne und sangen gemeinsam mit dem Publikum. Foto: Bernd Schreiner

09.04.2019 - 13:33

Dernau. Mehr als 250 Besucher erfreuten sich im Bürgerhaus beim „Dearnere Verzällches-Owend: Wees de noch wie et fröhte woar?“ der Mundartfreunde im Verkehrsverein WeinKulturDorf Dernau. Durch das Programm führte Ingrid Näkel-Surges, die gemeinsam mit Manfred Wolff diese Veranstaltung vor neun Jahren ins Leben gerufen hat und organisiert. Im Mittelpunkt des Abends standen Geschichten, Anekdoten und Lieder vom Weinbau und aus dem Alltag in früherer Zeit.

Den Einstieg machte wie immer Dieter Koll. Er hatte sich die aus der Not der Nachkriegsjahre entstandene Sammelwut der Dernauer vorgenommen und stellte alles möglichr Essbare aus dieser Zeit vor und hatte sogar Bombensplitter für das Publikum mitgebracht. Walter Trarbach ließ die Funktionsweise des Dingelns Revue passieren. Diese Tradition im Glockenturm der Katholischen Pfarrkirche ist ein alter Brauch, der an kirchlichen und weltlichen Festtagen in Dernau zu hören ist und seit 40 Jahren von Walter Trarbach ausgeübt wird. Verena Kreuzberg zeigte mit ihrem ersten Soloauftritt „E Dearnere Mädchen wollt in de 6oer-Johre ens Weinkönijin wäre“, dass auch die Jugend in Dernau noch Platt kann. Ebenso wie die Dernauer Weinkönigin Corinna mit ihren Prinzessinnen Miriam und Elisabeth, die für ihren selbstgeschriebenen Beitrag „De Mossendenerfahrt“ viel Beifall erhielten. Viel Witz verbreitete wie immer Karl Kreuzberg mit „Verzällche üs mingem Levve“. Eine interessante Vorstellung bot auch wieder Rita Gieler, die sich in diesem Jahr mit dem Verschwinden zahlreicher Gaststätten seit den 60er-Jahren in Dernau beschäftigte und tatkräftige Unterstützung des Publikums erhielt durch den Refrain „Ooh. wie schad, et wor esu schön bei öch.“ Nach der Pause begeistere Irmgard Berzen mit „Ming Konde-Kommunijun 1956“. Sie hatte sogar noch ein Geschenk dabei, das früher üblich war – ein Paradekissen. Mit viel Schwung präsentierte wie immer Marlis Vilz, Weinkönigin von 1964, ihren Vortrag „Oose Wingbrunne dät verzälle“ und sang dazu passende Ahrlieder aus den 60er-Jahren. Franz Kreuzberg hob die Bedeutung der „Langefeld-Wallfahrt“ für Stressabbau und das gute Wetter beim Winzerfest hervor und ließ das Publikum Begriffe aus dem Dialekt raten. Das Programm wurde musikalisch von Georg Josten begleitet, der das Publikum mit seiner „Quetschkommode“ einstimmte ebenso wie Franz Trarbach, der das Publikum zum Mitsingen „kölscher Leeder“ einlud. Die Vorträge wurden musikalisch untermalt vom Männergesangverein Loreley mit „De Jlocke von Kölle“, „Minsche wie mier“ und „Stääne“ . Der Abend endete mit dem bekannten Dernauer Lied aller Mitwirkenden, dem „Dearnere Wing“, und „Lot me hemjon“, in das auch die Zuhörer einstimmten und schunkelten. Nach drei Stunden Programm gingen alle vollen schönen Eindrücke und Erlebnisse, nach Hause.

Wer den Abend verpasst hat, der muss sich nicht gänzlich grämen. Die Vorträge wurden von Georg Bach, Gerhard Meyer und Andre Weber aufgezeichnet, die Dorfgeschichten werden als DVD verkauft.

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