Politik | 03.04.2013

Pro Rheintal e. V. Bürgernetzwerk

„Empört euch gegen Lärm“

Pro Rheintal und Fluglärminitiativen laden zur Demo nach Mainz ein

„Nachts muss Ruhe sein“: Das ist die zentrale Forderung des Aktionsbündnisses Verkehrslärm.Privat

Region. Allen Bemühungen und Versprechungen zum Trotz hat sich die Lärmsituation im Rheintal nicht verbessert. Im Gegenteil, es muss befürchtet werden, dass der Lärm durch Züge und Flugzeuge weiter zunehmen wird. Eine entscheidende Ursache dafür ist, dass es keinen wirklichen Anspruch auf Immissionsschutz gibt und insbesondere staatliche Unternehmen wie die Bahn oder die Lufthansa von jeglichen Beschränkungen freigehalten werden.

Das steht im krassen Gegensatz zu den mittlerweile unstrittigen Erkenntnissen aus der Medizin, die belegen, dass Lärm nicht nur krankmachen kann, sondern dass Menschen, die dauerhaft dem Lärm ausgesetzt sind, zwangsläufig schwere und schwerste Erkrankungen, wie Bluthochdruck, Herzinfarkte oder Schlaganfälle erleiden. Diese Fakten werden nach Ansicht von Pro-Rheintal-Chef Frank Gross von der Politik und von den Gerichten nach wie vor ignoriert.

Im Bahnbereich weist sowohl das Umweltministerium als auch das Gesundheitsministerium die Zuständigkeit von sich und im Verkehrsministerium sind für derartige Aufgaben keine Mitarbeiter vorgesehen. Das Eisenbahnbundesamt sei weitgehend in diesen Fragen entmachtet, sodass die Menschen einfach ungeschützt und ohne Ansprüche gegenüber dem krank machenden Lärm blieben.

Dabei ist anhand von täglich vorgenommenen Lärmmessungen im Bahnverkehr (Messstationen in Assmannshausen und Oberwesel) wie beim Flugverkehr (Deutscher Fluglärmdienst) erkennbar, dass dort selbst gegen die wenigen vorhandenen Vorschriften verstoßen würde. Bei den Güterzügen sind Spitzenpegel von über 100 dB(A) jeden Tag und vor allem jede Nacht messbar. Das bedeute aber, dass technisch defekte Züge, die dazu noch entgleisungsgefährdet sind, in unzulässiger Weise die Umgebung verlärmten und gefährdeten, ohne dass sich jemand darum kümmert. Die Initiativen wollen dies in den kommenden Monaten mithilfe von Webcams und Pegelmessungen noch eindeutiger dokumentieren.

Wieso es in puncto Bahnlärm kein Nachtfahrverbot gibt wie an Flughäfen, sei nach demokratischen Grundsätzen ebenfalls nicht erklärbar. Darum sollten jetzt zum Tag gegen Lärm die Bürgerinnen und Bürger ihren Protest kundzutun. Gross wies darauf hin, dass es sich dabei um einen Protest von „Gut-Bürgern“ handelt, also Menschen, die sachlich und überlegt handeln, die ihr Leben weder mit Politik noch mit Ideologien verbringen, denen aber Land und gemeinsames Dasein am Herzen liegt, die nicht länger untätig zusehen wollen, wie Land und Zukunft wirtschaftlicher Gier geopfert wird.

Deshalb sind alle Mitbürgerinnen und Mitbürger aufgefordert, am Samstag, 27. April um 13 Uhr in Mainz (Rheinstraße/Ecke Dagobertstraße) eine Stunde ihrer Zeit zu opfern, um durch ihren Protest deutlich zu machen, dass der Lärm in Zukunft keine Chance mehr hat, wenn die Bürger sich in dieser Frage geschlossen zeigen. Im Anschluss werden die Initiativen ein kleines Volksfest veranstalten. Dabei sind Politiker und Bürger zum gemeinsamen Dialog eingeladen.

Weitere Informationen unter: Pro Rheintal e. V. Bürgernetzwerk, Frank Gross, 1. Vorsitzender, Simmerner Straße 12, 56154 Boppard, Tel. (0 67 42) 8 01 06 90, Fax. (0 67 42) 8 01 06 91, E-Mail:info@pro-rheintal.de, www.pro-rheintal.de.

Pressemitteilung

Pro Rheintal e. V. Bürgernetzwerk

„Nachts muss Ruhe sein“: Das ist die zentrale Forderung des Aktionsbündnisses Verkehrslärm.Foto: Privat

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So sieht die neue Ahrtalbahn aus

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