Politik | 19.05.2015

Konferenz „Klimaschutz als Standortfaktor“ und Vergabe des Klimaschutzpreises Koblenz 2015

Zwei Institutionen ausgezeichnet

Podiumsdiskussion legte aktuelle Probleme offen und arbeitete nachhaltige Ansätze heraus

Die Preisträger des Koblenzer Klimaschutzpreises 2015 zeichneten sich im vergangenen Jahr durch besonderes Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit aus.Stadt Koblenz

Koblenz. Zum zweiten Mal wurde der Klimaschutzpreis Koblenz verliehen. Ausgezeichnet für ihr beispielhaftes Engagement wurde die CarMen, Caritas für Menschen in Beschäftigung sowie das Umweltnetzwerk Kirche Rhein-Mosel e.V.

CarMen erreichte mit ihrem Projekt „Stromsparchecks in einkommensschwachen Haushalten“ in der Projektlaufzeit von sechs Jahren etwa 1.200 Haushalte im Stadtgebiet. Die Energieeinsparungen, die mithilfe der Vor-Ort-Energieberatung und des Einbaus kleiner Stromsparhelfer erzielt werden, liegen langfristig gesehen schon jetzt bei 1,5 Mio. Euro.

Das Umweltnetzwerk Kirche unterstützt Kirchengemeinden beim Energiesparen und -kostensenken. Durch einfache und teils kostenfreie Maßnahmen werden große Einsparpotenziale in Kirchen aber auch Kindergärten erschlossen. Optimierungen der Heizungsanlagen, das Anpassen der Raumtemperatur oder eine modernisierte Beleuchtung ermöglichen Einsparungen, die an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt werden.

„Dieses sind Beispiele für praktischen Klimaschutz im Stadtgebiet, die es zu würdigen lohnt, damit sie möglichst viele Nachahmer finden“, so Bernd Wieczorek, 1. Vorsitzender des Klimaschutz in Koblenz e.V., bei der Gratulation und Übergabe der Urkunden.

Im Vorfeld der Preisverleihung fand eine Konferenz zum Thema „Klimaschutz als Standortfaktor“ statt, die durch ein Impulsreferat von Staatssekretär Uwe Hüser eröffnet wurde. Hüser erläuterte an anschaulichen Beispielen die Bedeutung von Energieeffizienzmaßnahmen in Unternehmen und stellte die unterschiedlichen Aktivitäten der Landesregierung dar. Die Umwelttechnologien seien auch in Rheinland-Pfalz ein wachsender Markt, der den Klimawandel für sich als Chance begreifen kann.

Energieeffizienz ist bedeutsam für jedes Unternehmen

Nach dem Impuls folgte eine Podiumsdiskussion, die den Blickwinkel auf Koblenz und seine Stärken aber auch Schwächen in Bezug auf den Klimaschutz gelenkt hat. Dass Interessen nicht immer vereinbar sind, wurde beim Thema Verkehr und der Publikumsfrage deutlich, warum in Koblenz jeder Ort mit dem Auto, nicht aber mit dem Fahrrad erreicht werden kann.

Junge Menschen verzichten zugunsten des Rades vielfach auf ein Auto, das sei ein Trend, den sich auch Koblenz mehr noch zunutze machen könne, so Sebastian Heinrich, Nachhaltigkeitsbeauftragter der Canyon Bicycles GmbH.

Auch Meyland Bruhn von Ökostadt e.V. sieht noch viel Spielraum nach oben, wenn es um die Förderung des Radverkehrs in Koblenz geht. Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig betonte, dass auch ihm eine autofreie Innenstadt am liebsten sei, aber es mit den Interessen der Anwohner einfach nicht zu vereinbaren sei, sodass eben Kompromisse gefunden werden müssen. Herr Schneider, Student der Wirtschaftsinformatik und Vertreter der Deutschlandstipendiaten der Region, sieht das Problem, dass ein fehlendes klimafreundliches Verhalten keine spürbaren Nachteile für den Einzelnen bringt. Bereits in frühen Jahren müsse dies idealerweise im eigenen Elternhaus vorgelebt und auch in Bildungseinrichtungen fest verankert sein.

Dass Veränderungen auch immer langwierige und mühsame Prozesse sind, in denen festgefahrene Strukturen infrage gestellt und aufgebrochen werden müssen, beschrieb Citymanager Claus Hofmann. Er betont auch, dass in Koblenz, der „grünen Stadt am Wasser“, bereits viel geschehen ist und die Stadt sich auf einem guten Weg befände. Diese Aussage wurde durch den OB unterstrichen, der Koblenz auch für die Zukunft gewappnet sieht, als attraktiver Standort für Arbeitnehmer und Unternehmen neue Menschen anzuziehen.

Jetzt bewerben für den Klimaschutzpreis 2016

Auch im kommenden Jahr wird wieder der Klimaschutzpreis Koblenz ausgelobt. In der Kategorie „Klimaschutz vereint“ richtet er sich an Schülerinnen und Schüler, Klassen, Schulen, Teams, Jugendgruppen, Vereine und Mitglieder von Vereinen, die ein kreatives Projekt zum Klimaschutz in der Stadt Koblenz planen, durchführen oder in diesem Jahr schon durchgeführt haben.

Alle Informationen sowie die Bewerbungsunterlagen befinden sich auf der Homepage www.klimaschutz.koblenz.de - Klimaschutzverein - Klimaschutzpreis. Bewerbungsschluss ist der 31. Dezember.

Pressemitteilung der

Stadt Koblenz

Die Preisträger des Koblenzer Klimaschutzpreises 2015 zeichneten sich im vergangenen Jahr durch besonderes Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit aus.Foto: Stadt Koblenz

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