Führungswechsel beim Fußballverein TuS Mayen:
Hans Molitor ist neuer 1. Vorsitzender
Mayen. Führungswechsel beim Fußballverein TuS Mayen: Nach nur einer Amtszeit hat Stefan Thielen das Amt des Vorsitzenden niedergelegt. Die 21 wahlberechtigten und anwesenden Mitglieder wählten Hans Molitor einstimmig zum Nachfolger. Als zweiter Vorsitzender fungiert weiterhin Josef Brodam beim Rheinlandligisten, er hatte mit seinem Team bereits seit März die Geschicke des Vereins geleitet, nachdem sich Thielen frühzeitig aus dem operativen Geschäft zurückgezogen hatte.
Brodam, als starker Funktionär im Hintergrund, nahm die Wahl erst nach einem flammenden Plädoyer für den Verein an. Am Ende fragte er in Richtung Molitor: „Hältst du die zwei Jahre durch? Dann mache ich mit. Es wurde hier schon viel versprochen und nur wenig gehalten.“ Molitors Antwort kam ohne zögern: „Auf mich könnt ihr euch verlassen. Und daran könnt ihr mich auch messen.“
Molitor, in der abgelaufenen Session noch Karnevalsprinz der Stadt Mayen und mittlerweile auch Rentner, formulierte bei seiner Antrittsrede gleich einmal die Ziele des TuS: „In Sachen Haushaltsführung geben wir nur aus, was wir einnehmen. Die Förderung der Jugend muss sichergestellt werden, dadurch wollen wir unsere Seniorenmannschaften bilden und wieder in die Oberliga aufsteigen. Die Junioren sollen es in die Regionalliga schaffen. Aber es muss uns auch gelingen, die Tradition zu wahren und in der Stadt wieder einen größeren Stellenwert zu erhalten.“ Zudem sei es ein Ziel, eine Mannschaft mit behinderten Menschen zu bilden und Inklusion vorzuleben.
Verabschiedet wurde auch eine neue Jugendordnung, die besagt, dass die Nachwuchsabteilung, nun von einem unabhängigen Vorstand geleitet wird und über eine größere Selbstständigkeit verfügt. „Die Perspektiven des Vereins beruhen auf der hervorragenden Jugendarbeit, das wird existenziell wichtig sein für den TuS“, sagte Brodam. Durch die Einführung einer vierten Seniorenmannschaft schnellte auch die Anzahl der Mitglieder nach oben. Erstmals seit vielen Jahren zählt der TuS wieder mehr als 600 Mitglieder, davon allein 282 Jugendliche. Erstmals seit fünf Jahren erfüllt der Verein auch wieder das Schiedsrichter-Soll. Brodam sagte zu dieser positiven Entwicklung: „Unser Verein hat andere Prioritäten als ein benachbarter Verein, der vor dem Oberliga-Aufstieg steht. Ein Jugendkonzept, wie wir es beschreiten, ist in jedem Fall erfolgreicher und nachhaltiger als ein Weg mit viel Geld. Ein erfolgreicher Verein definiert sich über die Qualität seiner Angebote und die Wahrnehmung sport- und jugendpolitischer Verpflichtungen.“
Mit Blick auf die Finanzen sagte Schatzmeister Walter Heusel, der im Amt bestätigt wurde: „Wir können uns finanzielle Höhenflüge nicht erlauben, ohne in rote Zahlen zu kommen. Wir sind unter den jetzigen Rahmendbedingungen gut aufgestellt, müssen aber auch aufpassen.“ Im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Oktober dieses Jahres nahm der TuS 163000 Euro ein. 46000 Euro stammen aus Sponsorengeldern – 11000 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dem entgegen stehen Ausgaben in Höhe von 168000 Euro – 75500 Euro entfallen dabei auf die erste Seniorenmannschaft. „Das laufende Konto schließt mit einem schwarzen Saldo ab“, so Heusel, der aber auch eindringlich warnte: „Wir müssen davon ausgehen, dass die Sponsorengelder im Vergleich zur Saison 2012/2013 weiterhin rückläufig sein werden. Das bedeutet nichts anderes, als das wir die Personalkosten weiter reduzieren müssen.“ GUN