Gerd Oelschlägel, der Mykologe bekam den Titel „Pilzsachverständiger“ verliehen
„Ein Leben mit Pilzen“
Mayen. Gerd Oelschlägel weiß, wo unzählige Arten von Pilzen innerhalb der Stille des Waldes wachsen. Und so behauptet der renommierte Experte voller Stolz: „Pilze sind die Kinder des Waldes.“ Nun, dann könnte man Gerd Oelschlägel wohl als ihren „Vater“ bezeichnen, denn er kennt seine „Kinder“ allesamt.
Der in Schmiedeberg/Sachsen im schönen Osterzgebirge geborene Gerd Oelschlägel ist ein Pilzkenner. Ein Mann, der sogar nachts von seinen „Lieblingen“, den Pilzen, träumt, hat er doch bei seinem Vater das Sammeln der richtigen Pilze gelernt. Und der hatte das Wissen wieder von seinem Vater geerbt. Sozusagen „Ein Leben mit Pilzen“.
Der heute 59-Jährige, der seit 1990 in der Eifelstadt Mayen lebt, hat sich sozusagen, über Jahre hinweg selbst in der Pilzkunde ausgebildet. Unzählige Fachbücher über den großen Themenkomplex stehen in seinem Bücherregal. Wenn man so will, steckt ja das ganze Umfeld, die Region rund um Mayen, voller Pilzkulturen. So ist es nicht verwunderlich, wenn man den Mann, der für seine Pilze lebt, in den heimischen Wäldern antrifft. Wie er stolz behauptet, hat er hier ein wahres Pilzparadies vorgefunden. Jetzt erst fand er im Distrikt der „Nettehöfe“ einen 60 cm im Durchmesser großen Riesenporling. „Ein Prachtstück, da geht einem das Expertenherz auf“, schwärmte Gerd Oelschlägel gegenüber „Blick aktuell“.
Ja, der „Sachse“ ist, mit Fug und Recht gesagt, eine Kapazität in Sachen Pilzkunde. Mit einem immensen Wissen, auch durch seine Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft der Pilzkunde. Jedenfalls kam Gerd Oelschlägel zu hohen Ehren, denn er erhielt von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie mit „Brief und Siegel“ den Titel „Pilssachverständiger“ verliehen.
Damit ist er berechtigt, Pilzseminare abzuhalten. Ob nun bei einer Pilzwanderung in freier Nature oder aber in diversen Lokalitäten vor Gruppen mit etwa 15 Teilnehmern. Anschauungsmaterial hat er, gepaart mit seinem Wissen, mehr als genug. Der gelernte Maschinen- und Anlagemonteur und Leichtathletik-Trainer präsentiert seine „Pilzsammlungen“ in diversen aufklappbaren Truhen. Da gibt’s die Speisepilztruhe, die Exotentruhe, und natürlich die mit den Giftpilzen, wie den Grünen und Weißen Knollenblätterpilz, den Pantherpilz oder den Fliegenpilz. Übrigens auch bei Vergiftungen kann Gerd Oelschlägel unter dem Mikroskop den Verdacht feststellen und dann die rettenden Wege veranlassen. Zum Leben mit Pilzen gehören Theorie und Praxis. Der Mayener Experte, der als seinen „Liebling“ den flockenstieligen Hexenröhrling“ bezeichnet, hat das Rüstzeug zu beidem.