Fachdienst Migration sucht Wegbegleiter für Kinder, jugendliche und erwachsene Migranten

Inga Machleit, eine von 30 ehrenamtlichen Mentorinnen und Mentoren

Inga Machleit, eine von 30 ehrenamtlichen Mentorinnen und Mentoren

Gerne hören die Kinder zu, wenn Inga Machleit ein Märchen vorliest. Foto: privat

17.08.2013 - 09:01

Kreis AW/MYK. Inga Machleit ist seit knapp einem Jahr eine von 30 ehrenamtlichen Mentorinnen und Mentoren, die in den Landkreisen Ahrweiler und Mayen-Koblenz einmal pro Woche für je eine Stunde anderen Menschen helfen. Inga Machleit: „Für mich ist das kein Opfer, dass mir durch die eine Stunde irgendetwas fehlen würde. Vielmehr ist es eine Bereicherung. Es macht mich traurig, wenn Leute behaupten, keine Zeit zu haben.“

Von der ehrenamtlichen Mitarbeit bei der Caritas hatte Inga Machleit zum ersten Mal durch die Zeitung erfahren. Doch bevor die angehende Psychologin im Projekt „InContact“ aktiv werden konnte, musste sie zwei Pflichtschulungen absolvieren. Im Herbst 2012 lernte Inga Machleit eine fünfköpfige Flüchtlingsfamilie aus Aserbaidschan kennen. Drei Grundschulkinder sollte sie bei den Hausaufgaben unterstützen. Inga Machleit verstand sich von Anfang an gut mit der Familie, wobei ihre russischen Sprachkenntnisse den Kontakt erleichterten. Außerdem half sie den Eltern bei der Übersetzung amtlicher Schreiben und unterstütze die Familie moralisch während der Wartezeit auf die Entscheidung des Asylantrags.

Heute kann sich die Mentorin freuen, dass die drei Kinder nach allen Eingewöhnungsschwierigkeiten perfekt Deutsch sprechen, gut in der Schule aufgenommen wurden und sich im Rheinland sehr wohl fühlen. Ein Einsatz, der Früchte trägt. „Sie sind angekommen!“, so Inga Machleit, die ihre Mentorentätigkeit schildert: „Ich komme raus und arbeite mit den Kindern. Wenn die Hausaufgaben erledigt sind, wird was unternommen. Dann gehen wir Eis essen. Sehr gerne würde ich auch einmal einen Museumsbesuch organisieren.“ Für die Mentorin ist es eine Bestätigung, dass die älteste Tochter in diesem Jahr sehr gute Noten nach Hause brachte. Ein gutes freundschaftliches Vertrauensverhältnis, das einfach Spaß macht, besteht zwischen Mentorin, Kindern und Eltern: „Für mich ist es jedes Mal ein schönes Gefühl, wenn die Kinder beim Abschied strahlen und die Eltern entspannter sind.“ Dringend sucht der Fachdienst Migration im Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr e.V. weitere Mentorinnen und Mentoren, die für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in den Landkreisen Ahrweiler und Mayen-Koblenz tätig sind. Die Begleitung – in der Regel einmal pro Woche – kann neben dem Lernen für die Schule oder das Erlernen der deutschen Sprache auch in anderen Betätigungsfeldern liegen. So zum Beispiel in der Unterstützung bei der Alltagsorientierung und Freizeitgestaltung. Das Erleben neuer fester und vertrauensvoller Beziehungen ist insbesondere für Flüchtlingskinder, die in ihrem Herkunftsland Gewalt und Verfolgung erlebet haben, sehr wichtig für deren psychosoziale Stabilisierung.

An einer Mentorentätigkeit Interessierte werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Fachdienstes Migration zu einem Gespräch eingeladen, um Umfang und Art der möglichen Unterstützung abzuklären. Das erste Treffen der Mentoren mit den Migrantinnen und Migranten zum Kennenlernen findet an einem neutralen Ort statt. Beide Seiten können frei entscheiden, ob und wo sie sich erneut treffen wollen. Beendet wird die Mentorentätigkeit, sobald einer der Beteiligten dies wünscht. Eine fachliche Begleitung durch den Fachdienst Migration ist – auch bei individuellen Fragen und Problemen – jederzeit gegeben, und Schulungen und der halbjährliche Mentoren-Stammtisch fördern den Erfahrungsaustausch.

Kontakt: Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr e.V., Mayen: Markus Göpfert, (0 26 51) 9 86 91 40, goepfert-m@caritas-mayen.de; Ahrweiler: Eva Pestemer, (0 26 51) 9 86 91 43, pestemer-e@caritas-mayen.de; Andernach: Gaby Markert, (0 26 32) 25 02 44, markert-g@caritas-mayen.de

Pressemitteilung Caritasverband

Rhein-Mosel-Ahr e.V.

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