Meckenheims Zukunft ist Bio und Grün

„Bio innovation park Rheinland“ bereichert Kommune

„Bio innovation park Rheinland“
bereichert Kommune

An einem Blumentopf machte Prof. Dr. Ralf Pude den Politikern deutlich, woran in Klein-Altendorf unter anderem geforscht wird. Foto: -StF-

13.02.2015 - 17:00

Meckenheim. Die Stadt Meckenheim präsentiert sich in ihrem Außenauftritt gerne als Apfelstadt, sicherlich ein überaus passendes Bild, wenn man sich die zahlreichen Obstbaubetriebe in der Stadt und der Umgebung vor Augen führt. Doch worüber der Ausschuss für Bau, Vergabe, Wirtschaftsförderung und Tourismus auf seiner jüngsten Sitzung zu entscheiden hatte, das war doch noch mal von einer ganz neuen Qualität, soll doch zwischen Meckenheim und Rheinbach am Campus Klein-Altendorf in Fortschreibung der Regionale 2010 ein Projekt mit dem klangvollen Namen „bio innvation park Rheinland“ entstehen. Und welch hohe Priorität dieses Projekt besitzt, wurde nicht zuletzt dadurch sichtbar, das Bürgermeister Bert Spilles es sich nicht hatte nehmen lassen, persönlich in den Ausschuss zu kommen und für dieses Projekt zu werben. Und er hatte sich direkt kompetente Unterstützung mitgebracht in Form von Prof. Dr. Ralf Pude, der im weiteren Verlauf das Projekt erläutern sollte. Doch zunächst warb ein begeistert auftretender Stadtchef für dieses Projekt und betonte, dass der Campus zwischen Altendorf und Meckenheim ein „Grüngürtel der Technik“ sein werde. Spilles schwärmte von einem nachhaltigen Projekt, welches hervorragend in die Kulturlandschaft passen wird, wo Wissenschaft und Betriebe vor Ort zusammen kommen werden und freute sich gemeinsam mit Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer über die gute Zustimmung der heimischen Betriebe. Was für den einen oder anderen Zuhörer zunächst etwas nebulös daherkam, erläuterte dann Prof. Dr. Ralf Pude, an einem konkreten Beispiel und hielt demonstrativ einen Blumentopf in die Höhe des Ratssaales. Der Bonner Professor für Agrarwissenschaften erläuterte sodann, dass es sich dabei nicht um einen gewöhnlichen Blumentopf handelt, wie er in Meckenheim in zehntausendfacher Ausfertigung pro Jahr benötigt wird, sondern um einen aus nachwachsenden Rohstoffen, der also quasi bepflanzt werden kann und sich dann im Erdreich selber mit der Umgebungserde verwurzelt. Dieser Topf aus Biomasse hat natürlich eine riesige Reihe von Vorteilen, denn im Gegenzug zu den handelsüblichen Plastiktöpfen ist recycelt sich dieser von selber und zerfällt zu Humus, darüber hinaus entfällt der massive Rohölverbrauch für die Herstellung von Kunststofftöpfen. Das diese Innovation auch das Interesse der Meckenheimer Gartenbaubetriebe geweckt hat, dürfte dabei kaum verwundern, aber das Wissenschaft ganz konkreten Nutzen hat, das wurde auch am zweiten Beispiel deutlich. Denn der Prof. Dr. Pude präsentierte einen auf den ersten Blick handelsüblichen Karton, wie er von einem großen Hamburger Versandhaus eingesetzt wird. Aber auch dieser Karton ist aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und recycelt sich quasi wieder zu Biomasse. Dass einige der hierzu benötigten Pflanzen auch noch massiv CO-2 abbauen, wäre auch ein wichtiger Beitrag zum nachhaltigen Klimaschutz. Doch wie soll das ganze jetzt konkret geschehen. Gemeinsamt mit der Stadt Rheinbach, der Uni Bonn und der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg soll ein interkommunaler Wirtschafts- und Gewerbepark von überregionaler Bedeutung, jedoch eingebunden in regionale, nationale und internationale Netzwerke entstehen. Der Campus Klein-Altendorf soll dabei unter anderem auf den Feldern Food, Fibre, Energy und Health forschen und diese Ergebnisse können dann direkt von den Firmen vor Ort umgesetzt werden. Damit dies organisiert werden kann, muss ein Verein gegründet werden, wo die Stadt Meckenheim Mitglied werden wird, und über die nächsten drei Jahren auch jeweils 5.000 Euro als Beitrag leistet. Ab dem 1. April wird Brigitte Scholz, Professorin an der Alanus-Hochschule in Alfter als Geschäftsführerin dieses Vereins tätig werden. Der Verein kann sich dabei auf bereits 400.000 Euro an bewilligten oder bereits gezahlten Fördergeldern freuen. Aber auch die Meckenheimer Firmen können diesem Verein beitreten, und zahlreiche Firmen wie Tee-Gschwender oder Rungis-Express haben dies bereits getan, nicht zuletzt, weil sie sich aus den Forschungsergebnissen direkte Umsetzungsmöglichkeiten versprechen.

In der anschließenden Diskussion kam sehr viel Zustimmung zu dem Projekt auf, SPD-Fraktionschefin Erdmute Rebhan erkundigte sich ob denn auch mit Gentechnik gearbeitet werden würde. Doch da konnte sie Prof. Dr. Ralf Pude beruhigen, denn da wird nicht dran geforscht, weil es ein Verbot der Landesregierung gibt. Bürgermeister Bert Spilles betonte wörtlich „Wir sind fest davon überzeugt, das dies ein Leuchtturmprojekt werden wird.“ Mit nur einer Gegenstimme stimmte der Ausschuss denn auch der Mitgliedschaft der Stadt Meckenheim in dem neu zu gründenden Verein und den damit verbundenen Beiträgen zu. Lediglich Lothar Zschaubitz von der CDU stimmte dagegen, er hätte lieber eine GmbH gesehen und das die Stadt Meckenheim dann auch von den Forschungsergebnissen in Form von Patengeldern und ähnlichem profitiert hätte.

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Hansen, die für meine Statistik wichtigste Info war dabei ;-)...
Hansen:
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