Leserbrief zur ausstehenden Entscheidung der Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig zum Erhalt der Grundschule Lieg

„Bei Zeitspiel im Sport droht Platzverweis“

13.06.2018 - 12:31

Hurra, WM und Ferien. Wie im Fall Klotten will Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig eiskalt das hoch brisante Thema aussitzen. Bei Zeitspiel im Sport droht Platzverweis. Die Farce geht in die Verlängerung. Achtung, wir schießen scharfe Elfmeter und fordern den „Videobeweis“, denn ihr „besonderes Augenmaß“ ist sehr verschwommen und ungeeicht.

BM und ADD konnten unseren Argumenten bisher nichts Adäquates erwidern. Gleichbehandlung, Gerechtigkeit, Objektivität im Vergleich mit geretteten Grundschulen? Kein Kommentar! Malu Dreyer? Sie gönnte uns keine Sekunde für Gespräche. Beschämend. Bürgernähe? Wertschätzung für Kinder- und Elterninitiativen? Fehlanzeige. Die Landesmutter verweist an die BM. Antworten? Keine. Im Rückblick auf die Kommunalreform sollte man jedoch gegenüber den Liegern ein Zeichen des guten Miteinanders setzen. Wir sind bemüht, Risse in der Dörfergemeinschaft wegen Dreyers Entscheidung zu kitten. Den von oben herab regierenden Protagonisten ist das wohl egal. Ach ja, Fusionsvereinbarung? Darin ist eindeutig der Erhalt des Schulbezirks Lieg besiegelt. Vertragsbruch durch Behörden? Unfassbar.

Schüler, Eltern, Lehrer (SEL) hält man weiter in der nervenaufreibenden Warteschleife, wo doch das Warmlaufen fürs neue Schuljahr ansteht. Aber in welcher Mannschaft? Welche Arena? Das jetzige „Stadion“ ist als Zuhause sehr beliebt und zukunftsfähig präpariert. SEL sind ein homogenes, perfekt eingespieltes Team, das erfolgreich die Grundliga durchläuft und fit macht für die Champions League.

Sozialgerechtigkeit wird von der RLP-Regierung gern getrötet. Reißt man dann eine super funktionierende Einheit auseinander? Wichtige Eckpfeiler der Gemeinschaft und viel gepriesenes Ehrenamt werden mit Füßen getreten. Schule als Infrastruktur im ländlichen Raum? Weg damit. Intransparente, willkürliche Entscheidungen offenbaren Respektlosigkeit gegenüber dem Engagement von Bürgern. Das Match heißt „Ober sticht unter“ beziehungsweise „Friss oder stirb“.

Und die Zuschauer sollen noch applaudieren, wenn beim „Würfel-Spiel“ Nachvollziehbarkeit außen vor bleibt? Selbstgefällig lobt die BM vor den Kameras ihre „Regeln“. Ist Einbildung auch Bildung? Kommunikation vor Ort entzieht sie sich, selbst im Bildungsausschuss. Weshalb wohl? Auch Schüler ducken sich, wenn sie wenig Schimmer von der Lösung haben. Hört sie nicht, wie bestürzt sogar Parteifreunde ihr schlechten Stil in dieser Thematik bescheinigen, ja, sogar Verständnis aufbringen für das Entstehen von Wutbürgern?

BM und ADD haben die Misere selbst verschuldet und bestärkt. Konstruktive Hinweise und „Fluchtwege“ bleiben ungenutzt. Starrköpfig rennt man Schranken ein, die vor Sackgassen warnen. Zu Recht mokieren sich GS-Unterstützer sehr verärgert und wütend über die von BM und ADD „mit besonderem Augenmaß“ ausgelegten „Spielregeln“.

Liebe BM, zu Bildung gehört ein Stück mehr als ihre vielfach propagierte und keinesfalls „mannschaftsdienliche Spielweise“. Unser Pfeifkonzert wird lange und laut zu hören sein, damit es für sie kein Sommermärchen wird. Oder wie beim DFB, der nach Jahren noch nicht aus den Schlagzeilen kommt. Hoffentlich ergreift sie die Chance, unser aussagekräftiges Konzept im Schulbetrieb zu testen. So wären Schulen und Schulträger gefordert. Beim Scheitern wäre auf Ortsebene ein Einsehen, man würde sich selbst kein „Versetzungszeugnis“ ausstellen. Kommt der BM der „raumgreifende Spielzug“ noch in den Sinn? Wir werden hart dran arbeiten und auch unsere Kinder zum Fangesang animieren, der bei einem positiven Ende einen ganz anderen Klang bekäme: „Hubig, wir danken dir.“

Ralf Lauxen und

Heinz Zilles, Lieg

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