Leserbrief zum Ausbau der Turmstraße in Rheinbach
Beschluss ist grob fahrlässig
Überall wird heute über Fahrradwege nachgedacht. Es ist mir unerklärlich, wie eine CDU-Mehrheit rund um die Fraktionsvorsitzende und Vize-Landrätin Silke Josten- Schneider beschließen konnte, keinen Fahrradweg auf der Turmstraße in Rheinbach einzuplanen. Diese ist eine der meist frequentierten Straßen von Schülerinnen und Schülern der verschiedensten Schulen und Kindern von Kindergärten.
Wer dann bedenkt, dass sich in Deutschland die Zahl der Fahrradtoten im Jahr 2018 laut den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts um 14 Prozent auf 445 Tote erhöht hat, für den ist dieser Beschluss nicht nachzuvollziehen und in meinen Augen grob fahrlässig, er sollte dringend noch mal überdacht werden. Diese Erhöhung der Unfalltoten ist vor allen Dingen der schlechten Fahrradinfrastruktur und der Erhöhung des Verkehrsaufkommens im Allgemeinen geschuldet. Beides trifft auch auf Rheinbach zu, was jeder täglich beobachten kann.
Die Parkbuchten, die auf der Straße zum Langsamfahren gedacht sind, erhöhen das Risiko von Unfällen eher noch, als dass sie die Gefahr verringern. Was passiert, wenn ein Kind mit Fahrrad hinter einem parkenden Auto hervorkommt und nicht von dem vorüberfahrenden Autofahrer gesehen wird? Wer mit etwas Verstand und Verantwortung kann so etwas planen und auf „Biegen und Brechen“ durch den Rat boxen, ohne Rücksicht auf Verluste?
Vielleicht wäre die Entscheidung im Rat anders ausgefallen, wenn ein eigenes Kind von Schneider-Josten diesen Weg noch mit dem Rad benutzen würde, um zur Schule oder zum Kindergarten zu gelangen.
Hoffen wir alle, dass aufgrund dieser Entscheidung kein Kind zu Schaden kommt oder gar sein Leben lassen muss.
Axel Pick, Hilberath