Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis 6 Montabaur Jenny Groß (CDU), MdL

Expertenrunde diskutiert medizinische Versorgung im Westerwald

25.01.2021 - 10:01

Westerwaldkreis. Wie wichtig es ist, die richtigen Fragen zu stellen, wurde in der Expertenrunde zum Thema „Medizinische Versorgung in der Region“ zu der die Landtagsabgeordnete Jenny Groß (CDU) online eingeladen hatte sehr deutlich. Jenny Groß sprach unter anderem mit dem Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses im Deutschen Bundestag Erwin Rüddel (CDU), den Allgemeinmediziner Dr. Klaus Fischer (Ransbach-Baumbach), dem Apotheker Michael Geißler (Eisbachtal- und Amtsapotheke, Nentershausen und Wallmerod) und dem Spitzenkandidaten der CDU Rheinland-Pfalz, Christian Baldauf. Christian Baldauf machte bereits eingangs der Diskussion deutlich: „Wer Ärzte will, muss Ärzte ausbilden. „Er wolle schlicht mehr Ärzte fürs Land und auf dem Land, so der Politiker. Hierzu skizzierte er Lösungen, ganz konkret will er u. a. die fehlenden mindestens 200 Medizinstudienplätze an der Mainzer Uni unverzüglich schaffen und die Kooperation aller Lehrkrankenhäuser im Land weiterentwickeln.


Vernetzt denken


Die Frage: „Wie schaffen wir die Verbindung Forschung/Studium und Einsatz von Mediziner in der Fläche?“ konnte Dr. Wolfgang Gaus, Geschäftsführer vom Forschungskolleg der Uni Siegen mit seiner Expertise beleuchten. Der Experte für Digitalisierung im Gesundheitswesen berichtete eindrucksvoll von den Erfahrungen der Modell-Region Ostwestfalen und denen der Universität Bielefeld, die eine neue medizinische Fakultät aufbaut. Er plädierte für den Einsatz digitaler Lösungen ebenso wie für eine intersektoriale Zusammenarbeit der ambulanten und stationären Versorgung – also Hausärzte und Kliniken - aber auch die klinische Pflege und die pharmazeutische Versorgung sind in seinen Augen wichtige Akteure, die im Rahmen einer guten medizinischen Versorgung für die Region unerlässlich sind.

Die Ganzheitlichkeit betreffe Ärzte, Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime sowie die Apotheken. Diesen Aspekt untermauerte Michael Geißler, Apotheker aus Wallmerod und Nentershausen mit seinen praktischen Erfahrungen: „Die Nachfolgefrage bei den Landärzten bedingt auch die Existenz der Apotheken in einer Region. Wenn der Trend sich weiter fortsetzt, haben auch wir ein Problem. Nicht außer acht lassen dürfen wir den Wettbewerb zu den Online-Apotheken, über die Bürgerinnen und Bürger auch Medikamente aus den Ausland erwerben können. „

Auch die kommunalen Vertreter in der Runde, wie der Westerburger Stadtbürgermeister und Landtagskandidat Janick Pape, sprachen über die Erfahrungen bei der Ansiedlung von Ärzten aus ihrer Sicht. Gemeinsam mit Bürgermeister Markus Hof habe er in Westerburg einen Altersübergang sowie einen neuen „Kassenarzt-Sitz „ bei der Umsetzung begleiten und unterstützen können.


Medizin wird weiblicher


Mit Blick auf die Situation in Rheinland-Pfalz stellt man fest, dass der Anteil der Hausärzte die 65 und älter sind, stetig steigt. Und ein weiterer Punkt ist festzustellen: Die Medizin wird weiblicher – 80 Prozent der Medizinstudierenden sollen nach Aussage der Experten Frauen sein. Nach den Erfahrungen von Dr. Klaus Fischer, Allgemeinmediziner aus Ransbach-Baumbach, legt die Gruppe der Medizinerinnen einen großen Wert auf die Integration von Familie und Beruf und bevorzugt in vielen Fällen eine angestellte Tätigkeit. Diese Überlegungen führten die Diskussionsteilnehmer zu der Frage: Wer sollte der Arbeitgeber für angestellte Mediziner sein? In diesem Zusammenhang wurde die Lösung der medizinischen Versorgungszentren ebenso wie deren Trägerschaft diskutiert. Diese Form der ambulanten medizinischen Versorgung kennt Erwin Rüddel sehr gut aus seinem eigenen Wahlkreis. Aber nicht nur mit den praktischen Erfahrungen konnte Rüddel wertvoll zur Diskussion beitragen. Vielmehr war er Antwortgeber auf die brennenden Fragen der Teilnehmer zu aktuellen Corona-Situation. Der Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses im Deutschen Bundestag berichtete von der aktuellen Impf-Strategie deutschlandweit. Für Rheinland-Pfalz stellte er im Hinblick auf aktuell fehlenden Impfstoffe für die 2. Impfung fest, dass der Fehler wohl eindeutig bei der Landesregierung liegt. Erwin Rüddel ist jedoch überzeugt: „Nach Ostern werden wir kaum noch über den Lockdown reden.“ Die Diskussion hätte zweifellos noch weiter geführt werden können und genau dafür wird sich Jenny Groß auch in der Zukunft stark machen, sie will weiter Experten an einen Tisch bringen und Lösungen für den Westerwald finden. Den aktuellen Termin schloss die Politikerin zunächst einmal mit ihrem Dank an alle Beteiligten und versprach: „Wir werden uns nicht mit Bedenken aufhalten. Wir wollen unsere Ideen umsetzen. Wir wollen Rheinland-Pfalz zusammenhalten: Mit unserem Plan von der Zukunft einer medizinischen Versorgung im ländlichen Bereich, den wir für die Bürgerinnen und Bürger leistungsstark umsetzen. „ Die Diskussionsbeiträge haben gezeigt, dass die Ansätze zur Lösung vielfältig seien und auch der Abbau von Bürokratie benötigt werde. Neben möglichst guten Rahmenbedingungen von Bundes- und Landesebene müssten die konkreten Lösungen jeweils vor Ort gefunden werden. Hierfür sei das Gespräch zwischen allen Beteiligten notwendig und die Telemedizin werde hier gewiss künftig einen wichtigen Beitrag leisten, so die abschließenden Schilderungen der Landtagsabgeordneten Jenny Groß. Pressemitteilung des

Büro von Jenny Groß

(CDU), MdL

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

„Von der Wiege bis zur Bahre“

S. Bull:
Die Nordart ist eine absolut empfehlenswerte und grandiose internationale Ausstellung von hohem Niveau! Wer in der Region Urlaub macht oder aus sonstigen Gründen in den Norden reist, sollte sich für einen Besuch der Nordart unbedingt Zeit nehmen! Oder auch nur deswegen dorthin fahren - es lohnt sic...

Er träumte von einer Künstlerkolonie in Mendig

ämge:
Peter Mittler war ein großer Träumer mit großen Träumen. Er war ein Getriebener, ein Schaffer ein Erschaffer. Ich sehe ihn immer noch vor mir, in seiner Werkstatt, egal ob an heißen Sommertagen oder im tiefsten Winter bei minus Graden, fortwährend an irgendwelchen Objekten modelierend oder mit dem Schweißgerät...
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service