Politik | 17.12.2025

Kreis ist gewappnet: Jugendhilfeausschuss befasste sich mit neuer Vorgabe

Ganztagsförderungsgesetz fordert Jugendämter und Kommunen enorm

Der aktuelle Sachstand zu den Aktivitäten der Kreisverwaltung beim Ganztagsförderungsgesetz wurde den Ausschussmitgliedern von Lewin Hattenhauer vom Kreis-Kita-Referat im Rahmen der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschuss vermittelt.  Foto: Julia Hinz / Kreisverwaltung Neuwied

Kreis Neuwied. Das Ganztagsförderungsgesetz (GaföG) und die entsprechenden Aktivitäten der Kreisverwaltung waren ein Thema bei der Sitzung des Jugendhilfeausschusses für den Kreisjugendamtsbezirk Neuwied in der katholischen Familienbildungsstätte Neuwied. Das Fazit vorab: Der Kreis Neuwied ist gewappnet, - und wieder bleiben Kosten bei kommunaler Familie hängen.

„GaföG – eine Abkürzung, großer Aufwand. Finanziell und personell“, unter dieser Faustformel fasste Landrat Achim Hallerbach die Auswirkungen des Ganztagsförderungsgesetzes zusammen. In der Regelung ist der Rechtsanspruch für Kinder im Grundschulalter auf Betreuung von morgens bis abends nun fixiert – auch in den Ferien! Demnach haben ab August 2026 alle Kinder der ersten Klassenstufe ein Anrecht auf ganztägige Bildung und Betreuung In den Folgejahren wird der Anspruch auf die Klassenstufen 2 bis 4 erweitert. Das heißt: ab dem Schuljahr 2029/2030 steht allen Kindern der ersten bis vierten Klasse der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung zu.

Wie Lewin Hattenhauer vom Kita-Referat der Kreisverwaltung erläuterte, haben Verbände und Vereine beim diesbezüglichen Austausch bereits signalisiert, zur Umsetzung beitragen zu wollen. Parallel befindet sich die Kreisverwaltung im Austausch mit den umliegenden Landkreisen und sammelt Ideen zu möglichen Umsetzungsvarianten. „Alle Landkreise werden das GaFöG dezentral gewährleisten. Für unseren Landkreis stellt der Bund Basismittel in Höhe von rund 3.262.000 Euro für insgesamt 15 Maßnahmen bei uns zu Verfügung. Zwar sind vom Bildungsministerium alle 15 Maßnahmen als `grundsätzlich förderfähig´ erklärt worden, die ADD hat aber leider erst zwei Maßnahmen bewilligt. Aktuell sind alle Bundesmittel verplant“, erläuterte Landrat Achim Hallerbach.

Im Antragsverfahren der Träger haben sich wiederum erhebliche Kostensteigerungen bei fünf Maßnahmen im Gesamtvolumen von circa 508.131 Euro ergeben. Der Anpassung des Maßnahmenkatalogs hatte der Kreisausschusses auf seiner Septembersitzung beschlossen.

„Von Bund, Landkreis und Kommunen werden insgesamt 5.065.500 Euro in den Ausbau investiert. Alle Förderanträge sind durch die Verbandsgemeinden fristgerecht gestellt worden. Mit Leutesdorf und Linz gibt es für zwei der 15 Maßnahmen bislang grünes Licht“, berichtete Lewin Hattenhauer.

Nun setzt das Bundesbildungsministerium darauf, dass Jugendhilfe- und Schulträger bei der Planung, Organisation und Durchführung von Ferienangeboten zusammenarbeiten. Allerdings ergeben sich in den Schnittstellen immer wieder Fragen, die beispielsweise die Zuständigkeit für Finanzierung und Personalisierung vor allem in den Landkreisen betreffen. Zwar werden die Jugendämter vom Rechtsanspruch adressiert, aber für die Schul- und Ferienzeiten gilt: Sie sind nicht selbst Angebotsträger. Es ist also ein enges Miteinander von Jugendämtern und den Kommunen im Kreisgebiet erforderlich.

Fest steht schon jetzt: der Landkreis hat die Gesamtverantwortung, der Schulträger ist für die Umsetzung verantwortlich. Zwischenzeitlich hatte die Bundesregierung eine Modifikation des Gesetzentwurfs auf den Weg gebracht, wonach beim GaFöG der Anspruch in den Schulferien auch dann als erfüllt gilt, soweit Angebote der Jugendarbeit nach § 11 eines öffentlichen Trägers oder eines anerkannten freien Trägers der Jugendhilfe zur Verfügung gestellt werden.

Ein Tropfen auf den heißen Stein? „Es ist Fakt, dass den Kommunen das Wasser längst bis zum Hals steht. Und wenn Bund und Land den Kommunen immer weitere Lasten auf schultern, bricht irgendwann das ganze System zusammen“, positioniert sich Landrat Achim Hallerbach eindeutig.

Pressemitteilung

Kreisverwaltung Neuwied

Der aktuelle Sachstand zu den Aktivitäten der Kreisverwaltung beim Ganztagsförderungsgesetz wurde den Ausschussmitgliedern von Lewin Hattenhauer vom Kreis-Kita-Referat im Rahmen der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschuss vermittelt. Foto: Julia Hinz / Kreisverwaltung Neuwied

Artikel melden

? Vielen Dank! Ihre Meldung wurde erfolgreich versendet.
? Es gab einen Fehler beim Versenden. Bitte versuchen Sie es später erneut.
Neueste Artikel-Kommentare

So sieht die neue Ahrtalbahn aus

  • P. N.: Geil!!!!!!!
  • Boomerang : An alle die sich hier so trefflich zanken - es gibt nicht eine einzige zuverlässige Methode zur Messung der Feinstaubbelastung. Es sind durch die Bank mathematische Berechnungen die vorgelegt werden....
  • H. Schüller: Ihre Behauptung ist falsch, denn Fahrdrahtabrieb emittiert bundesweit rund 400 t (bioziden) Feinstaub jährlich, vergleichbarer fahrdrahtloser Bahnbetrieb der o.g. Abgasnorm max. nur 285 t Feinstaub mit vergleichbaren Partikelgrößen.
  • Gordula: Ich möchte bei der Einordnung helfen: Die Behauptung, Oberleitungsbetrieb verursache durch Fahrleitungsabrieb mehr Feinstaub als ein Dieselzug nach EURO-IIIB-Norm, ist fachlich falsch, weil Abgasgrenzwerte...
  • Boomerang : Man könnte auch Aschenbecher und/oder Mülleimer aufstellen. Allerdings kann man so viel leichter abkassieren wenn jemand ne Kippe wegwirft und das Stadtbild wird nicht beeinträchtigt durch Rentner die im Mülleimer Pfandflaschen suchen.
Essen auf Rädern
Kreishandwerkerschaft
DA bis auf Widerruf
Pelllets
Weihnachten in der Region / Andernach Mitte Card
Weihnachtsgruß
Weihnachtsgrüße
Weihnachten in der Region
Rund ums Haus
Empfohlene Artikel

Kreis Neuwied. Das Ganztagsförderungsgesetz (GaföG) und die entsprechenden Aktivitäten der Kreisverwaltung waren ein Thema bei der Sitzung des Jugendhilfeausschusses für den Kreisjugendamtsbezirk Neuwied in der katholischen Familienbildungsstätte Neuwied. Das Fazit vorab: Der Kreis Neuwied ist gewappnet, - und wieder bleiben Kosten bei kommunaler Familie hängen.

Weiterlesen

Neuwied. Ein eigenes Zuhause ist für viele Menschen in Rheinland-Pfalz ein zentrales Lebensziel. Doch steigende Preise und hohe Kosten machen dieses Ziel für breite Teile der gesellschaftlichen Mitte unerreichbar. Die CDU Rheinland-Pfalz will das mit dem Eigenheim-Zuschuss ändern, einer unbürokratischen Förderung, die insbesondere junge Menschen und Familien beim Kauf der ersten Wohnimmobilie entlastet.

Weiterlesen

Kreis Neuwied. Die Wahlkreisabgeordnete Ellen Demuth MdB hat sich erneut an die Deutsche Bahn gewandt, um Klarheit über die Zukunft des Regionalexpress 9 (Rhein-Sieg-Express) im Zuge der geplanten Generalsanierung der Strecke Siegen–Köln zu erhalten. Nun liegen Antworten der Deutschen Bahn vor.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Allgemeine Berichte

Spendenübergabe in Waldorf

Waldorf. Dank der großzügigen Spenden der zahlreichen Zuhörer des Dreikönigskonzertes in der Pfarrkirche St. Remaklus in Waldorf, konnten jeweils 350.- Euro an die Vertreter der Jugendfeuerwehren Waldorf und Bad Breisig, sowie an das Jugendrotkreuz Bad Breisig überreicht werden. Mit dieser Spende wird die wichtige Nachwuchsarbeit unterstützt und anerkannt.

Weiterlesen

Kreis Ahrweiler. Kira (*ca. Dezember 2024 – Wohnungshaltung mit gesichertem Balkon oder Freigang) ist eine etwa einjährige Kätzin, die alle mit ihren faszinierenden gelb-grünen Augen in ihren Bann zieht. Sie ist sehr menschenbezogen und „spricht“ gerne mit ihren Pflegeeltern. Das Katzenmädchen freut sich über Streicheleinheiten und sitzt auch gerne auf dem Schoß, wo sie sich streicheln und verwöhnen lässt.

Weiterlesen

Anzeige Holz Loth
Rund um´s Haus
Mülltonnenreinigung
Mitarbeiter für Verkauf/Büro (m/w/d)
Seniorengerechtes Leben
3+1 Aktion
Weihnacht Anzeige
Anzeige - Weihnachtsbaumwerbung
Weihnachtsanzeige
PR Anzeige
Daueranzeige "Rund ums Haus"
Öffnungszeiten
Geriatrische Tagesstätte
Sponsoring Winterbunt - o.B.