Jamaika-Koalition im Kreistag Mayen-Koblenz fordert
„Gemeinsame Offensive gegen wachsenden Ärztemangel ist dringend notwendig“
Gründung und Finanzierung einer hochschulmedizinischen Ausbildungsstätte in der Region
Mayen-Koblenz. „Es gibt leider einen Mangel an Ärztinnen und Ärzten. Das wird z.B. deutlich, wenn man versucht, zeitnahe Termine in Praxen zu vereinbaren oder wenn Hausarztpraxen schließen und sich kein Nachfolger findet. Das Problem betrifft nicht nur den ländlichen Raum, sondern mittlerweile auch Kommunen an der dicht besiedelten Rheinschiene“, betont Jörg Lempertz als stellvertretender Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion. Gemeinsam mit den Koalitionspartnern von Bündnis90/Die Grünen und der FDP hat er daher einen Antrag für die Sitzung des Kreistages Mayen-Koblenz auf den Weg gebracht. Das Gremium soll sich mit Gründung und Finanzierung einer hochschulmedizinischen Ausbildungsstätte in der Region beschäftigen, welche von der Landesregierung gefordert wird.
„Mit einem solchen hochschulmedizinischen Angebot würde das geforderte Spektrum von Patientenversorgung, Forschung und Lehre abgedeckt und mittelfristig die regionale Facharztversorgung verbessert“, betont Klaus Meurer als Vorsitzender der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. Und Ekkehard Raab als Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion fügt hinzu: „Eine gemeinsame Offensive gegen den wachsenden Ärztemangel ist dringend notwendig: Der Engpass in der klinischen Ausbildung an der Mainzer Unimedizin muss behoben werden.“
Nicht nur die Erfahrungen der Bevölkerung, sondern auch die aktuellen Zahlen machen den Handlungsbedarf deutlich: Bis 2027 werden laut Kassenärztlicher Vereinigung 2.714 Medizinerinnen und Mediziner aus Altersgründen die Krankenhäuser und Praxen verlassen. Gegenwärtig ist jeder zweite berufstätige Arzt in Rheinland-Pfalz älter als 50 Jahre. Um den Bedarf zu decken, müssten jedes Jahr über 540 Medizinerinnen und Mediziner ausgebildet werden, um jene zu ersetzen, die in das Ruhestandsalter kommen. Aktuell gibt es aber nur rund 448 Studienplätze der Humanmedizin. Somit werden pro Jahr rein bilanziell fast 100 Personen zu wenig ausgebildet.
„Die Lösung für den Norden von Rheinland-Pfalz ist die Gründung einer hochschulmedizinischen Ausbildung in der Region. Wir unterstützen dieses Anliegen und fordern die Landesregierung auf, den Aufbau der ärztlichen Ausbildung aktiv zu organisieren und für eine auskömmliche Finanzierung zu sorgen“, so der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Jörg Lempertz. Mit dem Anliegen wird sich der Kreistag in seiner Sitzung am 27. März beschäftigen. Die Koalitionsfraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP hoffen auf eine breite Unterstützung ihres Anliegens.
Pressemitteilung
der Kreistagsfraktionen
von CDU,
Bündnis 90/Die Grünen
und FDP