Politik und Kultur - SPD-Neujahrsempfang in Mendig

Ministerin Andrea Nahles stimmte auf die Bundestagswahl ein

16.01.2017 - 12:01

Mendig. Thomas Schneider, 1. Beigeordneter der Stadt Mendig, hieß am vergangenen Sonntag anlässlich des Neujahrsempfangs der SPD zahlreiche Besucher, darunter Vertreter aus Politik, Kirche, Wirtschaft, Kultur und heimischen Vereinen, in der Laacher See-Halle herzlich willkommen und wünschte allen ein gutes Jahr 2017. Zuvor gab es eine musikalische Begrüßung durch die Schützenkapelle Mendig, die den Neujahrsempfang mit beschwingten Klängen unter der Leitung von Heinrich Hoffmann gekonnt auflockerte.

Bevor Thomas Schneider das Wort an den SPD-Fraktionsvorsitzenden im Mendiger Stadtrat, Helmut Selig weitergab, freute er sich ganz besonders, dass er die Arbeits- und Sozialministerin Andrea Nahles (MdB) als Hauptrednerin des Neujahrsempfangs begrüßen durfte, insbesondere, da sie trotz der Tatsache, dass ihre sechsjährige Tochter sich beim Besuch eines Kindergeburtstages verletzt hatte, nach Mendig gekommen war.

Nach einem Grußwort von Helmut Selig, der auf seine Frage: „Was können wir für den Frieden tun?“ auch gleich eine Antwort gab und ein Kinderbuch mit dem Titel „Frieden fängt zu Hause an“ empfahl, begann Marc Ruland (MdL) sein Grußwort mit einem Satz des Philosophen Erich Fromm: „Was zählt ist das, was die Menschen miteinander gemeinsam haben, nicht das, was sie voneinander unterscheidet!“ Ruland wörtlich: „Gleichheit bedeutet für uns aber nicht blinde Gleichmacherei, nicht das Abwerten von Unterschieden und nicht das Ausgrenzen von Menschen, weil sie anders sind.“ Zum Abschluss rief Ruland dazu auf, am kommenden Samstag in Koblenz an der Demonstration gegen die europäischen Rechtspopulisten teilzunehmen und diesen klarzumachen: „Ihr seid in unserer Heimat nicht willkommen.“


Andrea Nahles zieht Fazit und schaut voraus


Ebenso wie ihre Vorredner wünschte auch die Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles allen Anwesenden ein gutes und erfolgreiches, aber auch ein gesundes Jahr 2017. „Nachdem ich eben erfahren habe, dass meine Tochter sich bei einem Unfall die Oberlippe aufgeschlagen hat, wurde mir ganz besonders bewusst, wie wichtig Gesundheit ist. Es geht ihr aber schon wieder besser, sonst wäre ich natürlich nicht hier“, so die Ministerin, die den Besuchern auch ein friedvolles Jahr 2017 wünschte. Dazu sagte sie: „Ich war im vergangenen Jahr Teilnehmerin von zwei Trauergottesdiensten. Einmal in München nach dem Amoklauf, durch den eine Familie aus Bosnien ihre drei Kinder verloren hat und kurz vor Weihnachten nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin. Ich wünsche uns allen in Deutschland ebenso wie unseren Freunden in Frankreich und den Menschen in der Türkei, dass es 2017 solche Trauergottesdienste nicht mehr geben wird.“ Während ein Tag nach dem Berliner Anschlag eine Tageszeitung das Wort „Angst“ in großen Letter auf die Titelseite gedruckt habe, fühlte sie sich positiv angesprochen, als eine andere Tageszeitung am gleichen Tag „Fürchtet Euch nicht!“ titelte. „Denn das, was die Terroristen wollen, ist Angst zu verbreiten, um damit unser Land zu spalten! Deshalb sollten wir versuchen, soweit es irgend möglich ist, unsere Angst in Zuversicht umzuwandeln“, so Andrea Nahles, die sich im Verlauf ihrer Neujahrsansprache ebenso leidenschaftlich den Themen „Brexit“, Zusammenhalt in Europa, und der in diesem Zusammenhang wichtigen Wahl in Frankreich zuwandte. Mit den Worten: „Dies war der Moll-Teil meiner Rede, jetzt kommt der Dur-Teil“ gelang ihr ein eleganter Übergang zu einigen guten Nachrichten und sie verwies u.a. auf die Einführung des Mindestlohns und die steigende Rente. Nicht zuletzt warb sie um das Engagement aller Wahlberechtigten im Hinblick auf die Bundestagswahl in diesem Jahr. Häufig höre sie von den Menschen „Warum soll ich wählen, ihr macht doch sowieso nichts, bzw. immer nur das, was ihr wollt“ - 2016 habe jedoch bewiesen, dass dieser Satz nicht mehr gelte. Nach dem Brexit seien zahlreiche junge Engländer auf die Straße gegangen, um für Europa zu demonstrieren, allerdings seien nur 30 Prozent zur Wahl gegangen, so die Ministerin, die augenzwinkernd hinzufügte: „Trumpi-Boy“, Le Pen & Co sollten nicht den Ton angeben. „Sie könnten auch mich wählen, das wäre nicht schlecht - ich denke es gibt Schlimmeres!“


Bürgermeister Hans-Peter Ammel sieht Mendig auf gutem Weg


Zum Abschluss des SPD-Neujahresempfangs ging auch Stadtbürgermeister Hans-Peter Ammel auf die schrecklichen Ereignisse des vergangenen Jahres ein, wie die Silvesternacht in Köln, den Krieg in Syrien, den Brexit, die Wahl in Amerika und nicht zuletzt den „Rechtspopulismus in Europa“. Von dem für September anlässlich des 50-jährigen Jubiläums geplanten Besuch der Städtepartner aus Yerres in Mendig leitete Ammel zu den vielen Vorteilen über, welche die Vulkanstadt zu bieten habe. Wörtlich: „Mendig ist als Wohnort außerordentlich begehrt. Die Gründe liegen in der zentralen Lage, bester Verkehrsanbindung, tollen Einkaufsmöglichkeiten, Kinderbetreuung, Schulangeboten, Kultur und Sport - also alles was das Herz begehrt. Die Zahl unsere Einwohner ist im letzten Jahr um 149 gestiegen und beträgt zum Jahresende 8.842 Personen, dazu kommen 256 gemeldete Zweitwohnsitze, sodass die Gesamtzahl 9.098 Einwohner beträgt. Unsere Neubaugebiete sind heiß begehrt und während die Erschließung der Dammstraße fast abgeschlossen ist und hier im Frühjahr sicher eine rege Bautätigkeit beginnt, arbeiten wir am nächsten Vorhaben in Obermendig, der Erweiterung im Sonnenhang. Zusätzlich sind zwei private Vorhaben in der Hospital- und der Jahnstraße im Werden. Gleichzeitig erleben wir einen Boom an neu errichteten und geplanten Mehrfamilienhäusern, deren Wohnungen in der Regel schon verkauft und vermietet sind, bevor überhaupt ein Stein auf dem anderen sitzt. Für unsere Einwohner und Besucher steht ein Straßennetz bereit, dass aktuell ca. 48 km lang ist und eine Fläche von über 340.000 qm beinhaltet.“


Bauhof kann nur die wichtigsten Straßen räumen


Bezüglich der aktuellen Wetterlage wies der Stadtbürgermeister darauf hin, dass der städtische Bauhof sich nur auf die verkehrsmäßig wichtigen und neuralgischen Strecken konzentrieren könne. Das gesamte Stadtgebiet zu räumen und zu streuen sei weder von den Kosten, noch von den vorhandenen Kapazitäten machbar. In diesem Zusammenhang nannte Ammel einige Zahlen: „An Oberflächenwasser zahlt die Stadt jährlich einen Betrag von ca. 130.000 Euro. Aus dem Programm der wiederkehrenden Beiträge werden Jahr für Jahr 270.000 Euro in die Erneuerung der Straßen gesteckt, wovon 121.500 Euro von den Grundstückseigentümern und 148.500 Euro von der Stadt aufgebracht werden. So wurden seit Bestehen des Programmes 2.160.000 Euro in Ober- und Niedermendig investiert und wir haben damit so wichtige Straßenzüge wie Haupt- und Fallerstraße, bzw. Blumen- und jetzt aktuell Heinrich Heine Straße wieder in einen tadellosen Zustand gebracht. Nach der Prioritätenliste ist als nächstes die Friedrich Ebert Straße vorgesehen. Mit Blick auf die hier liegende Pfarrer Bechtel Schule eine mehr als sinnvolle Maßnahme. Als weiteres soll ein Teilabschnitt der Jahnstraße in Angriff genommen werden, die bereits im Anfangsstück von der Poststraße bis Einmündung Barbarastraße in einem denkbar schlechten Zustand ist. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen enthält der städt. Haushalt jährlich rund 90.000 Euro für Reparaturarbeiten, Erneuerungen wie z.B. defekte Randsteine und Austausch von Straßenbeleuchtung. Hierbei setzen wir natürlich auf neueste Technik und haben über alle Maßnahmen hinweg nach und nach sicherlich mehr als die Hälfte unserer Straßenleuchten mit LED Technik ausgerüstet.“ Eine weitere Maßnahme, die jedoch immer wieder verschoben werde sei die Erneuerung der K 55 von Thür nach Obermendig. 2017 könnte es Ernst werden, wenn man den Kreishaushalt als Maßstab nehme. In Mendig wolle man in jedem Fall den Abschnitt der Thürer Straße von der Edith Falk Str. bis an die K 55 durchziehen. FRE

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Ralf Dutine:
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Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
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