Leserbrief zu „Meckenheimer Adventszeit ohne Benefiz-Show?“
„Neuem Bürgermeister wünschen wir eine gute Gießkanne“
Beliebte Gemeinschaftsaktivitäten idealistischer Mitbürger nicht verschütten
Seit Jahrzehnten haben uns der TST, der MSV und die Familie Thünker/Süsser mit ihren Tanzgruppen als Glanzlichter in der Adventszeit im PZ erfreut und zugleich für caritative Zwecke erhebliche Mittel ersponsert.
Nach fast 100 sehr erfolgreichen Aufführungen mussten wir in diesem Jahr auf die gelungene Show verzichten. Dies hing mit der vielfach gepriesenen neuen Jungholzhalle zusammen.
Die Stadt will sie unbedingt auslasten.
Sie ist aber offenbar nicht tauglich für das Umkleiden von Dutzenden Mitwirkenden, denen bisher diverse Klassenzimmer im KAG zur Verfügung gestellt werden konnten, für nicht kommerziell orientierte Mitglieder eines gemeinnützigen Vereins, die bisher technische Leistungen ehrenamtlich getragen haben (in der Jungholzhalle müssen sie aber bezahlt werden), und für die Fortsetzung eines kreativen idealistischen Engagements, das nicht durch bürokratische Vorschriften zur Jungholzhalle eingeengt werden sollte.
Idealistische Low-Budget-Aktivitäten müssen weiterhin nicht nur möglich bleiben, sondern sollten seitens der Stadt gefördert werden.
Bei aller Freude über eine neue, schöne Fest- und Veranstaltungshalle: Sie darf aber nicht dazu führen, dass beliebte Gemeinschaftsaktivitäten idealistischer Mitbürger jetzt verschüttet werden.
Eine Sommerblumenwiese lebt davon, dass viele Blumen blühen.
Dem neuen Bürgermeister im nächsten Jahr wünschen wir hierbei eine gute Gießkanne, damit der benefizlose Advent des vergangenen Jahres eine einmalige Episode in unserem Stadtleben bleibt.
Dr. Gottfried Dietzel und Edeltraud Rädle, Meckenheim